Nr.: 37705, Lauflänge: 750 mm, Gewicht: 3170 g, Doppelabzug, 'Nimrodverschluß' mit doppelter Laufhakenverriegelung und Schienenverlängerung mit Greener, 'Nimrod'-Kastenschloß, automatische Kolbenhalssicherung, buntgehärtete Basküle, Züngelplatte, Abzugsbügel, Seitenplatten, Vorderteil und Schnäpper sowie brünierter Schlüssel mit hübscher zeitgenössischer Randstich-, Rosetten- und Arabeskengravur, die Seitenplatten beschriftet mit 'NIMROD-GEWEHR FABRIK SCHLEGELMILCH SUHL', in den Schloßplatten Wellen, die das Gespanntsein der Schlösser anzeigen, der Schaft mit unten gerundetem Pistolengriff, Fischhaut, Deutscher Backe und stählerner Schaftkappe, Riemenbügel, Schaftlänge: 372 mm, Originalzustand, gebraucht, guter Erhaltungszustand, die Läufe innen blank aber reinigungsbedürftig, die Stahlteile stellenweise fleckig und reinigungsbedürftig, im Bereich der vom Vorderschaft verdeckten Laufschiene ein Namensschriftzug, der Schaft mit Gebrauchsspuren, alter Suhler Beschuß, ohne gültigen Beschuß, seltene und technisch sehr interessante Büchsenmacherarbeit, Sammlerwaffe A+M

Die Firma Thieme und Schlegelmilch wurde ursprünglich 1852 in Suhl gegründet und firmierte auch unter dem Namen 'Nimrod-Gewehrfabrik , Thieme und Schlegelmilch, Suhl'. Die Firma entwickelte den bei der beschriebenen Waffe vorliegenden 'Nimrod-Nasenverschluß', das ebenfalls bei dieser Waffe vorkommende 'Nimrod Hammerless-(Kasten-) Schloß' sowie das 'Nimrod-Seitenschloß'. Der 'Nimrod-Nasenverschluß' besteht aus einem Ansatz an der Laufauflagefläche des Laufbündels und einer entsprechenden gegengleichen Ausnehmung in der Basküle. Das soll sowohl das Abziehen der Läufe wie auch das seitliche 'Ausweichen' verhindern. Das 'Nimrod-Kastenschloß' ist ein Hammerless-Schloß nach der Art 'Anson & Deeley', allerdings mit einer gewinkelten Abzugsstange und einer Schlagfeder die beinahe senkrecht hinter dem Schlagstück liegt und gleichzeitig auch auf die Abzugsstange wirkt. Die Rast ist bei dieser Konstruktion etwa im oberen Bereich des Schlagstückes angebracht, was das Kräfteverhältnis im Schloß deutlich verbessert. Zur besseren Übersichtlichkeit und zum einfacheren Ein- und Ausbau der Schloßteile ist das Schloß nur von zwei Seitenplatten verdeckt, die auch gleichzeitig als Gegenlager für die Abzugsstangenachse und die Schlagstückachse dienen. Trotz der hohen Innovativität der Firma ging sie nach dem Tod des letzten Schlegelmilchs im Jahr 1934 an die Firma des Sohnes aus dem Hause Funk. Nach einem Konkurs im Jahr 1936 kam es zu einer Eingliederung in die bekannte Firma Funk.