Im reichen Masken-Wesen des Graslandes, in den Klein-Königreichen im Nordwesten Kameruns, kommen die Aufsatz- und Helm-Masken der 'Juju-Tanzgruppen' häufig vor. Seltener sind dort Gesichts-Masken. Wie die vorliegende: Laut Angabe des Einbringers werden solche Gesichts-Masken 'Kunga' genannt und in der Region Bangangté, im Süden des Kameruner Graslandes, von Adeligen und Würdenträgern des'Kungan'-Männerbundes bei der Amts-Einführung eines neuen Königs (oder Häuptlings) getragen. Die Maske ist aus hellem Holz geschnitzt und schwarz gefärbt. Mit leicht schräg gestellten Augen und offenem Mund mit beiden, mitgeschnitzten Zahnreihen. Auffallend ist ihr höchst expressiver Ausdruck. Dieses 6eltene Exemplar einer Gesichts-Maske des 'Kungan-Bundes' der Bamileke ist sichtlich alt und zeigt eine gute Gebrauchs-Patina vorne und hinten, besonders innen, im Bereich der Wangen. Mit deutlichen Altersschäden: alte Ausbrüche unterm rechten Auge, an der Nase und am hinteren Rand oben, einige Risse, eine Klebestelle am Rand usw. Um 1900 bis 1. Drittel 20. Jh.; H: 39 cm. (ME)

Prov.: Tschechische Privatsammlung. Lit.: 'Kamerun. Kunst der Könige' von Lorenz Homberger, S. 178, 179, Abb. 66, 67, 68; 'Encyclopedia of African Art and Culture' von K.-F. Schädler, Abb. S. 69.