Mod.: 1896 No.3, Kal.: 6,5 mm Bergmann, Nr.: 455, Lauflänge: 112 mm, die Stahlteile mit Ausnahme einiger strohgelb und blau angelassener Bedienelemente brüniert, Drehhebelsicherung, die Schloßplatte auf der rechten Griffstückseite mit dem ‘Bergmann’-Firmenlogo in Form eines Bergmanns mit der Überschrift ‘GAGGENAU’ und dem Firmenkürzel der Fa. Schilling ’V. C. S. SUHL’, die linke Griffstückseite beschriftet mit: “PATENT BREVETE S. G. D. G.”, auf der linken Seite die deutschen Beschußzeichen: Doppelkrone über ‘U’, der Verschluß ohne Auszieher, aufschwenkbarer Schacht für einen Laderahmen, auf der rechten Laufseite eine Gasableitungsbohrung, Holzgriffschalen mit Fischhaut, Fangriemenöse, gebraucht, sehr guter Erhaltungszustand, die Brünierung nur an wenigen Stellen leicht abgerieben oder fleckig, der Lauf innen blank, ohne gültigen Beschuß, sehr seltene Sammlerwaffe W

Theodor Bergmann (21.05.1850 in Sailauf bis 23.03.1930 in Gaggenau) war ein bekannter Geschäftsmann und Konstrukteur von Waffen (erstes Pistolenpatent aus dem Jahr 1893), Fahrrädern und Automobilen (die Automobilsparte wurde 1910 an Carl Benz verkauft). 1892 wies der Szegediner Uhrmacher Otto Brausewetter Bergmann auf eine entsprechende Pistolenkonstruktion hin. Im übrigen arbeitete auch Hugo Schmeisser (1848 in Zöllnitz bei Jena - 1917 in Suhl) in der Firma von Bergmann und verbesserte dort diese Pistolenkonstruktion. Die Patronenhülsen seiner frühen Pistolenkonstruktionen wurden durch den Gasdruck ausgeworfen. Deshalb weisen sie auch keine Rillen auf. Die Firma ‘V. C. S.’ (Valentin Christoph Schilling) in Suhl - seit dem 18. Jhdt. Büchsenmacher - war für ihre Präzisionsarbeit bei der Herstellung von Waffen so bekannt, daß T. Bergmann seine Pistolen ab dem Modell 1894 dort fertigen ließ. Ebenso wurden kurz seine Motor-Kleinwagen ‘Liliput’ unter dem Markenzeichen ‘VCS’ produziert. Siehe dazu auch das Buch ‘Die deutschen Pistolen und Revolver 1871–1945’ von I. V. Hogg, Motorbuchverlag 1974, S.15ff und das Buch ‘Suhl - Heimat der Büchsenmacher’ von Dr. Hans-Jürgen Fritze, DWM-Verlag, S. 274ff.