Mod.: verkleinerter deutscher Reichsrevolver M1883mit Doppelabzug, Kal.: 9,7 mm, Nr.: 610, Lauflänge: 85 mm, sechsschüssig, Doppelabzug (je einer für SA- und DA-Funktion), Ausstoßer nach dem 'Dreyse'-System, ohne Herstellerzeichen, Schiebesicherung an der Rahmenrückseite hinter dem Hahn, die Stahlteile mit Ausnahme der gelb angelassenen Bedienelemente brüniert, ohne Fangriemenöse, hölzerne Griffschalen mit Fischhaut, die Griffschalen an der Innenseite mit dem Prägestempel: 'F. WAGNER MELK' versehen, gebraucht, Originalzustand nicht gewiss, sehr guter Erhaltungszustand, die Brünierung kaum fleckig, der Lauf innen in gutem Zustand, die Griffschalen mit Scharten, ohne gültigen Beschuß, sehr seltene Sammlerwaffe W

Franz von Dreyse ließ sich am 20. März 1886 den Auswerfer für seine Offiziersrevolver M/83 patentieren. Offenbar wegen schlechter Auftragslage stellte er in den 1890er-Jahren diese um ca. 26% verkleinerten Revolver her. In der Fachliteratur wird ein Exemplar genannt, das über die bekannte Innsbrucker Firma J. Peterlongo (entsprechende Gravur an der Rahmenbrücke) verkauft wurde. Die Prägestempel an den Griffschaleninnenseiten legen nahe, daß der vorliegende Revolver vom damals ebenfalls bekannten Melker Büchsenmacher Eduard Wagner (erwähnt bis ca.1910) verkauft wurde. Eine Verwendung als österreichischer Offiziersrevolver kann nicht ausgeschlossen werden. Siehe dazu auch Heinrich E. Harder, 'Der Reichsrevolver und seine Varianten', DWM-Verlag, S.164f.