Schnitzler, Arthur,
Schriftsteller, 1862 - 1931. Masch. B. m. e. U., (Bleistift), Wien, 14. 1. 1931, 3 S., gedr. Briefkopf, 8vo.
An die Schauspielerin Else Wohlgemuth, verehelichte Gräfin Thun. Ausführlicher Brief aus Schnitzlers Todesjahr über die dramtische Dichtung "Der Gang zum Weiher", die am 14. Februar 1931 im Burgtheater uraufgeführt wurde. Schnitzler, der Wohlgemuth eingeladen hatte eine Hauptrolle in seinem Stück zu übernehmen setzt sich in vorliegendem Schreiben höflich aber bestimmt mit Wohlgemuths Einwänden gegen die Übernahme der Rolle auseinander: "... Dass ich Sie aber, verehrte Frau Gräfin, um die Übernahme einer Rolle, in der Sie ausserordentlich gewesen wären, als um eine besondere Gefälligkeit ersuchen sollte, das entspricht Ihren Wünschen gewiss so wenig als es, wie Sie nach den vorangehenden Zeilen ohneweiters verstehen werden, in der Richtung meines Wesens liegt. So bleibt mir also leider nichts übrig als auf die grosse Freude zu verzichten Sie auch diesmal wieder in einem Stück von mir mitschaffend am Werk zu sehen und ich kann nichts tun als Herrn Hofrat Wildgans bitten im Sinne Ihres Briefes von Ihrer Mitwirkung in meinem neuen Drama abzusehen. Von einer Änderung in der Beziehung zwischen Ihnen, verehrte Frau Gräfin und mir, kann natürlich keine Rede sein. Wenn Sie auch diesmal meiner Empfindung nach nicht ganz das Richtige verfügt haben, - Sie wissen sehr gut, dass Sie für mich als Künstlerin wie als Frau in gleicher Weise verehrungswürdig bleiben."
An die Schauspielerin Else Wohlgemuth, verehelichte Gräfin Thun. Ausführlicher Brief aus Schnitzlers Todesjahr über die dramtische Dichtung "Der Gang zum Weiher", die am 14. Februar 1931 im Burgtheater uraufgeführt wurde. Schnitzler, der Wohlgemuth eingeladen hatte eine Hauptrolle in seinem Stück zu übernehmen setzt sich in vorliegen dem Schreiben höflich aber bestimmt mit Wohlgemuths Einwänden gegen die Übernahme der Rolle auseinander: "... Dass ich sie aber, verehrte Frau Gräfin, um die Übernahme einer Rolle, in der Sie ausserordent lich gewesen wären, als um eine besondere Gefälligkeit ersuchen sollte, das entspricht Ihren Wünschen gewiss so wenig als es, wie Sie nach den vorangehenden Zeilen ohneweiters verstehen werden, in der Richtung meines Wesens liegt. So bleibt mir also leider nichts übrig als auf die grosse Freude zu verzichten Sie auch diesmal wieder in einem Stück von mir mitschaffend am Werk zu sehen und ich kann nichts tun als Herrn Hofrat Wildgans bitten im Sinne Ihres Briefes von Ihrer Mitwirkung in meinem neuen Drama abzusehen. Von einer Änderung in der Beziehung zwischen Ihnen, verehrte Frau Gräfin und mir, kann natürlich keine Rede sein. Wenn Sie auch diesmal meiner Empfindung nach nicht ganz das Richtige verfügt haben, - Sie wissen sehr gut, dass Sie für mich als Künstlerin wie als Frau in gleicher Weise verehrungswürdig bleiben.
Specialist: Mag. Andreas Löbbecke
Mag. Andreas Löbbecke
+43-1-515 60-389
books@dorotheum.at
30.11.2015 - 14:00
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EUR 480.-
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EUR 300.-
Schnitzler, Arthur,
Schriftsteller, 1862 - 1931. Masch. B. m. e. U., (Bleistift), Wien, 14. 1. 1931, 3 S., gedr. Briefkopf, 8vo.
An die Schauspielerin Else Wohlgemuth, verehelichte Gräfin Thun. Ausführlicher Brief aus Schnitzlers Todesjahr über die dramtische Dichtung "Der Gang zum Weiher", die am 14. Februar 1931 im Burgtheater uraufgeführt wurde. Schnitzler, der Wohlgemuth eingeladen hatte eine Hauptrolle in seinem Stück zu übernehmen setzt sich in vorliegendem Schreiben höflich aber bestimmt mit Wohlgemuths Einwänden gegen die Übernahme der Rolle auseinander: "... Dass ich Sie aber, verehrte Frau Gräfin, um die Übernahme einer Rolle, in der Sie ausserordentlich gewesen wären, als um eine besondere Gefälligkeit ersuchen sollte, das entspricht Ihren Wünschen gewiss so wenig als es, wie Sie nach den vorangehenden Zeilen ohneweiters verstehen werden, in der Richtung meines Wesens liegt. So bleibt mir also leider nichts übrig als auf die grosse Freude zu verzichten Sie auch diesmal wieder in einem Stück von mir mitschaffend am Werk zu sehen und ich kann nichts tun als Herrn Hofrat Wildgans bitten im Sinne Ihres Briefes von Ihrer Mitwirkung in meinem neuen Drama abzusehen. Von einer Änderung in der Beziehung zwischen Ihnen, verehrte Frau Gräfin und mir, kann natürlich keine Rede sein. Wenn Sie auch diesmal meiner Empfindung nach nicht ganz das Richtige verfügt haben, - Sie wissen sehr gut, dass Sie für mich als Künstlerin wie als Frau in gleicher Weise verehrungswürdig bleiben."
An die Schauspielerin Else Wohlgemuth, verehelichte Gräfin Thun. Ausführlicher Brief aus Schnitzlers Todesjahr über die dramtische Dichtung "Der Gang zum Weiher", die am 14. Februar 1931 im Burgtheater uraufgeführt wurde. Schnitzler, der Wohlgemuth eingeladen hatte eine Hauptrolle in seinem Stück zu übernehmen setzt sich in vorliegen dem Schreiben höflich aber bestimmt mit Wohlgemuths Einwänden gegen die Übernahme der Rolle auseinander: "... Dass ich sie aber, verehrte Frau Gräfin, um die Übernahme einer Rolle, in der Sie ausserordent lich gewesen wären, als um eine besondere Gefälligkeit ersuchen sollte, das entspricht Ihren Wünschen gewiss so wenig als es, wie Sie nach den vorangehenden Zeilen ohneweiters verstehen werden, in der Richtung meines Wesens liegt. So bleibt mir also leider nichts übrig als auf die grosse Freude zu verzichten Sie auch diesmal wieder in einem Stück von mir mitschaffend am Werk zu sehen und ich kann nichts tun als Herrn Hofrat Wildgans bitten im Sinne Ihres Briefes von Ihrer Mitwirkung in meinem neuen Drama abzusehen. Von einer Änderung in der Beziehung zwischen Ihnen, verehrte Frau Gräfin und mir, kann natürlich keine Rede sein. Wenn Sie auch diesmal meiner Empfindung nach nicht ganz das Richtige verfügt haben, - Sie wissen sehr gut, dass Sie für mich als Künstlerin wie als Frau in gleicher Weise verehrungswürdig bleiben.
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Auction: | Autographs |
Auction type: | Saleroom auction |
Date: | 30.11.2015 - 14:00 |
Location: | Wien | Palais Dorotheum |
Exhibition: | 25.11. - 30.11.2015 |
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