Mod.: System Stahl (ähnlich dem Martini-Blockverschluß), Kal.: 9,7 mm, Nr.: 3007, Lauflänge: 765 mm, Fallblockverschluß nach Martini, Mehrfachstecher, geschwungener Öffnungs-/Spannhebel, das Systemgehäuse mit ornamentalen Silbereinlagen ehemals buntgehärtet (die Farben heute nicht mehr erkennbar), ehemals brünierter Achtkantlauf, verstellbarer Diopter, abgebrochenes Perlkorn mit Kornschutz, höhenverstellbares Visier, die rechte Gehäuseseite beschriftet mit: "Patent No. 4428", die linke Gehäuseseite beschriftet mit: 'SYSTEM-STAHL', die Laufwurzel beschriftet mit: 'B. STAHL, SUHL', nachträglich laienhaft gemachter Schaft mit Tiroler Backe, ohne Schaftkappe, stark gebraucht, die Stahlteile nunmehr teilweise blank, fleckig oder flugrostig, reinigungsbedürftig, der Lauf innen matt, der Schaft mit Dellen und Kratzern, ehemals schöne Büchsenmacherarbeit ohne gültigen Beschuß, Sammlerwaffe A+M

Der 1832 in Selb bei Hof geborene Büchsenmacher Reinhard Stahl war Patronenhülsen- und Waffenfabrikant. Er hatte zwischen 1858 und 1861 eine kleine Fabrik für Revolver in den USA, kehrte 1862 nach Deutschland zurück und arbeitete in der Gewehrfabrik Amberg. Bis er sich 1869 in Suhl niederließ konstruierte er einige Revolvermodelle. Nach seinem Tod führte seine Witwe Babette Stahl (daher auch die Beschriftung der Waffe mit: 'B. Stahl') die Fabrik bis zum Verkauf an Immanuel Meffert und Georg C. Dornheim 1901 weiter.