Lot No. 1


Hahn-Doppelflinte, A. V. Lebeda - Prag,


Hahn-Doppelflinte, A. V. Lebeda - Prag, - Sporting and Vintage Guns

Kal.: 12 (möglicherweise 12/65), Nr.: 1979, Lauflänge: 790 mm, Doppelabzug, schöne Damastläufe, Auszieher, Langer Schlüssel-("Lefaucheux"-) Verschluß, blanke Basküle, Hähne, Schloßplatten, Züngelplatte, Abzugsbügel und Schlüssel mit umfangreicher, aufwendiger und großflächiger, teilweise vorgeätzter Randstich-, Rosetten-, Ornament- und Tierstückgravur, die Laufschiene in Gold eingelegt beschriftet mit'A. V. Lebeda W Praze. N=6', in den Schloßplatten die Inschriften: 'LEBEDA' und 'PRAG', in der Basküleinnenseite der Schriftzug 'GRUNDNER', in der Baskülescheibe ein rechteckiges und von eingelegtem Golddraht umrandetes Silbermonogrammplättchen mit bekrönten aber unleserlichen Initialen, der Schaft aus Nußholz mit aufgenagelter und gefütterter Lederbacke, Schaftverlängerung, stählerner Schaftkappe und Abzugsbügelverlängerung aus Holz, Riemenbügel, gebraucht, guter Erhaltungszustand, die Stahlteile abgerieben oder fleckig, die Läufe innen in gutem Zustand, der Schaft mit deutlichen Gebrauchsspuren, Kratzern und Dellen und einer kleinen Reparaturstelle, ehemals sehr schöne und noble Sammlerwaffe aus namhafter Herstellung, vermutlich in den letzten 1860er-Jahren ausgeliefert, das Gewehr weist noch viele Merkmale auf, wie sie für Perkussionswaffen und Waffen mit 'Lefaucheux'-Zündung üblich waren und läßt sich als eine sehr frühe Doppelflinte mit Zentralfeuerzündung festmachen, ohne gültigen Beschuß A

Anton Vinzent Lebeda aus Cernowitz bei Königsal stammend wurde am 1. Mai 1797 geboren. Nach seiner Lehre in Prag, welche er als Geselle 1813 beendete, reiste er nach Deutschland und zu Johann Contriner nach Wien um hier weitere Erfahrungen zu sammeln. Wieder nach Prag zurückgekehrt kauft er 1820 oder 1821 die Firma des verstorbenen Büchsenmachers Matthias Brandjes und wird zwei Jahre später Büchsenmachermeister. 1828 erhält er das Patent für sein so genanntes ‘Prager Kastenschloß’ für Perkussionsgewehre und am 22. 12. 1830 ein weiters für ein ‘Jagdgewehr mit einem Sicherheitsgesperre’. 1833 stellte seine Firma das tausendste Gewehr her. Anlässlich des Besuches Kaiser Franz Josefs 1852 in Prag und der Vorführung seiner Waffen wurde er dem Kaiser, der von diesen Leistungen beeindruckt war, vorgestellt. Bei dieser Gelegenheit erfolgte die Bestellung über 21! Gewehre durch den Kaiser und die Ernennung zum Hoflieferanten. Mit seiner Frau Anna hat er zwei Söhne. Anton (1823–1860) und Ferdinand (1824–1889), die beide nicht nur das Büchsenmacher- sondern auch das Graveurhandwerk erlernen. Anton Vinzent Lebedas angeschlagene Gesundheit veranlaßt ihn 1854 das Unternehmen seinem Sohn Anton zu übergeben. Am 2. Juli 1857 stirbt er in Prag. Nach dem Tod des Vaters steigt auch Ferdinand in das Unternehmen ein und führt es gemeinsam mit Anton bis 1860 und dann von 1861 bis 1889 alleine. Nach seinem Tod wird die Firma aufgelöst. Den Gravuren widmete man neben der hervorragenden büchsenmacherischen Arbeit im Hause Lebeda aber besonderes Augenmerk. So wurden beide Söhne auch zu Graveuren ausgebildet und die bekanntesten Maler Prags (z. B. Josef Mßnes, Josef Navratil und Vaclav Sekal, etc.) aus jenen Tagen fertigten Entwürfe für die Gravuren an, die dann unter besonderer handwerklicher Qualität von den besten Graveuren auch umgesetzt wurden. Typisch waren die auch bei der vorliegenden Waffe vorkommenden Arrangements, bei denen Szenen aus dem Tierleben geschickt in die umgebenden Arabeskenschwünge platziert werden.

Specialist: Ing. Martin Kruschitz Ing. Martin Kruschitz
+43-1-515 60- 558

martin.kruschitz@dorotheum.at

28.02.2015 - 10:00

Realized price: **
EUR 1,000.-
Starting bid:
EUR 450.-

Hahn-Doppelflinte, A. V. Lebeda - Prag,


Kal.: 12 (möglicherweise 12/65), Nr.: 1979, Lauflänge: 790 mm, Doppelabzug, schöne Damastläufe, Auszieher, Langer Schlüssel-("Lefaucheux"-) Verschluß, blanke Basküle, Hähne, Schloßplatten, Züngelplatte, Abzugsbügel und Schlüssel mit umfangreicher, aufwendiger und großflächiger, teilweise vorgeätzter Randstich-, Rosetten-, Ornament- und Tierstückgravur, die Laufschiene in Gold eingelegt beschriftet mit'A. V. Lebeda W Praze. N=6', in den Schloßplatten die Inschriften: 'LEBEDA' und 'PRAG', in der Basküleinnenseite der Schriftzug 'GRUNDNER', in der Baskülescheibe ein rechteckiges und von eingelegtem Golddraht umrandetes Silbermonogrammplättchen mit bekrönten aber unleserlichen Initialen, der Schaft aus Nußholz mit aufgenagelter und gefütterter Lederbacke, Schaftverlängerung, stählerner Schaftkappe und Abzugsbügelverlängerung aus Holz, Riemenbügel, gebraucht, guter Erhaltungszustand, die Stahlteile abgerieben oder fleckig, die Läufe innen in gutem Zustand, der Schaft mit deutlichen Gebrauchsspuren, Kratzern und Dellen und einer kleinen Reparaturstelle, ehemals sehr schöne und noble Sammlerwaffe aus namhafter Herstellung, vermutlich in den letzten 1860er-Jahren ausgeliefert, das Gewehr weist noch viele Merkmale auf, wie sie für Perkussionswaffen und Waffen mit 'Lefaucheux'-Zündung üblich waren und läßt sich als eine sehr frühe Doppelflinte mit Zentralfeuerzündung festmachen, ohne gültigen Beschuß A

Anton Vinzent Lebeda aus Cernowitz bei Königsal stammend wurde am 1. Mai 1797 geboren. Nach seiner Lehre in Prag, welche er als Geselle 1813 beendete, reiste er nach Deutschland und zu Johann Contriner nach Wien um hier weitere Erfahrungen zu sammeln. Wieder nach Prag zurückgekehrt kauft er 1820 oder 1821 die Firma des verstorbenen Büchsenmachers Matthias Brandjes und wird zwei Jahre später Büchsenmachermeister. 1828 erhält er das Patent für sein so genanntes ‘Prager Kastenschloß’ für Perkussionsgewehre und am 22. 12. 1830 ein weiters für ein ‘Jagdgewehr mit einem Sicherheitsgesperre’. 1833 stellte seine Firma das tausendste Gewehr her. Anlässlich des Besuches Kaiser Franz Josefs 1852 in Prag und der Vorführung seiner Waffen wurde er dem Kaiser, der von diesen Leistungen beeindruckt war, vorgestellt. Bei dieser Gelegenheit erfolgte die Bestellung über 21! Gewehre durch den Kaiser und die Ernennung zum Hoflieferanten. Mit seiner Frau Anna hat er zwei Söhne. Anton (1823–1860) und Ferdinand (1824–1889), die beide nicht nur das Büchsenmacher- sondern auch das Graveurhandwerk erlernen. Anton Vinzent Lebedas angeschlagene Gesundheit veranlaßt ihn 1854 das Unternehmen seinem Sohn Anton zu übergeben. Am 2. Juli 1857 stirbt er in Prag. Nach dem Tod des Vaters steigt auch Ferdinand in das Unternehmen ein und führt es gemeinsam mit Anton bis 1860 und dann von 1861 bis 1889 alleine. Nach seinem Tod wird die Firma aufgelöst. Den Gravuren widmete man neben der hervorragenden büchsenmacherischen Arbeit im Hause Lebeda aber besonderes Augenmerk. So wurden beide Söhne auch zu Graveuren ausgebildet und die bekanntesten Maler Prags (z. B. Josef Mßnes, Josef Navratil und Vaclav Sekal, etc.) aus jenen Tagen fertigten Entwürfe für die Gravuren an, die dann unter besonderer handwerklicher Qualität von den besten Graveuren auch umgesetzt wurden. Typisch waren die auch bei der vorliegenden Waffe vorkommenden Arrangements, bei denen Szenen aus dem Tierleben geschickt in die umgebenden Arabeskenschwünge platziert werden.

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martin.kruschitz@dorotheum.at


Buyers hotline Mon.-Fri.: 10.00am - 5.00pm
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auction: Sporting and Vintage Guns
Auction type: Saleroom auction
Date: 28.02.2015 - 10:00
Location: Wien | Palais Dorotheum
Exhibition: 21.02. - 28.02.2015


** Purchase price incl. buyer's premium and VAT

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