Kaiserin von Österreich, geb. Prinzessin von Bayern, vierte Gemahlin von Kaiser Franz I., 1792 - 1873. Tagebuch, e. Manuskript , 1. 1. 1867 - 19. 1. 1873 (ca. 20 Tage vor ihrem Tod am 9. 2. 1873), ca. 500 S. eng be schrieben, hellblaues dünnes Papier, meist französisch, sehr selten deutsch, Leinenbd. d. Zt., beschabt und leicht fleckig, Kanten etwas bestoßen Titelschildchen mit handschriftlichem Vermerk: "Nur für mich von Interesse, nach meinem Tode zu verbrennen", 8vo.

Letztes Tagebuch einer weitgehend unbekannten aber zu Lebzeiten allseits geschätzten und quer durch alle Gesellschaftsschichten beliebten Kaiserin. Die Tochter von König Maximilian I. von Bayern war in erster Ehe mit Kronprinz Wilhelm von Württemberg verheiratet ehe sie sich 1816 mit dem bereits dreimal verwitweten Kaiser Franz I. von Österreich vermählte, den sie um 38 Jahre überleben sollte. Kinderlos residierte sie in Salzburg und Wien, widmete sich zahlreichen karitativen Tätigkeiten und unterhielt als so genannte "Kaiserin Mutter" beste Beziehungen zu allen Mit gliedern des Erzhauses, wovon auch das hier vorliegende Tage buch Zeugnis ablegt. Die Eintragungen kreisen um die Themen Audienzen, Freundschaft sbesuche, karitative und sozia le Tätigkeiten, kulturelle Belange (meist Theaterbesuche) und Familienangelegenheiten bzw. Familienzusammenkünfte: "Le 9.11.(1870) visiter de famille. Je vais à Schönbrunn pour voir Rudolph. Il me fait taut pitié d'etre séparé de sa bien aimée soeur, de sa mère ..." Mehrere Beilagen, darunter Programme, handschriftliche Sitzordnungen für Familiendiners und eine Porträtzeichnung, wohl vom späteren Thron- folger Erzherzog Franz Ferdi- nand (Franzi) ausgeführt und am 28. 5. 1870 in Artstetten überreicht, von Kaiserin Caroline Auguste eigenhändig bezeichnet: "für mich".