Physiker, Begründer der Quantenmechanik, 1887 - 1961. Konvolut von 3 e. B. m. U. (Erwin Schrödinger bzw. Erwin Sch.), Dublin, 10. 10. 1952 - 30. 10. 1952, 1 - 3 S., zusammen 5 1/2 S., 8vo und 4to, 3 masch. Kuverts.

An Berthild Gerold, eine enge Freundin von Schrödingers Tochter Ruth March, verehelichte Braunizer. Ruth March -Braunizer stammte aus Schrödingers außerehelicher Beziehung mit Hilde March, der Frau seines Kollegen und Freundes Arthur March und lebte mit der Familie March in deren Haus in Innsbruck, wo Berthild Gerold als Untermieterin logierte: "... Es hat mir sehr leid getan aus Innsbruck zu hören, daß es zwischen Hilde und Ihnen, ja sogar zwischen Ruth und Ihnen, Häßlichkeit gegeben hat. Vielleicht ist sie schon überwunden, dann streichen Sie alles folgende. Die Freundschaft zwischen Ihnen und Ruth, die mir, wie Sie wohl wissen, sehr nahe steht, war mir Freude und Trost: Doch ein ruhiger lieber klarer Mensch, mit dem sie vertraut ist. Hoffentlich heilt das. Soll ich Ruth schreiben? Sie hat volles Zutrauen zu mir ... (10.10.1952) ... Mit "Häßlichkeiten" meinte ich nicht einen häßlichen Wortwechsel - darüber wußte ich nichts als bloß dies, daß ich mir einen so lieben Menschen wie Sie an einem solchen überhaupt nicht beteiligt denken kann. Ich meinte erstens Ruth's "Ausweisen" - was von ihr häßlich genug ist; zweitens, was Sie ganz nebenher bestätigen, daß Sie Ihr Zimmer nicht heizen "können", drittens, (...) daß Ihnen keine Bäder zur Verfügung stehen, (...) Es ist nicht die Verweigerung einer Freundlichkeit, sondern eine Rechtsverletzung. Sie sind ja nicht Gast, sondern bewohnen ein Zimmer, daß M. s auf jeden Fall abgeben müßten. Man kann nicht verlangen, daß Sie im Winter ohne Heizung bleiben, und Sie haben ein Recht auf Mitbenützung aller "amenities"des Hauses. Schlimm genug, daß man hier von Rechts sprechen muß, aber so ist es doch. Und Sie könnten es leicht erzwingen (...) Natürlich unternehme ich nichts - außer auf Ihren ausdrücklichen Wunsch ..." (20.10.1952).