Die Akan-Völker im tropischen Süden Ghanas und der Elfenbeinküste (Aschanti, Fante, Baule u. a.) haben ein ausgeprägtes, traditionelles Königtum (heute: 'local authority' genannt), sowie eine Vorliebe für die Verwendung von Gold: als Schmuck, Goldstaub früher als 'Geld', sowie Blattgold und Gold-Folie als Besatz von, aus Holz geschnitzten Insignien und Objekten. Dieses Paar schwarzer Sandalen gehörte einst einem Würdenträger aus dem Hofstaat eines Aschanti-Königs ('Asantehene'): Die Sandalen sind aus Leder und schwarz gefärbt. Ihre Trage-Schlaufen sind ebenfalls aus Leder, aber mit schwarzem Samt überzogen. Diese Schlaufen sind reich mit'vergoldeten', kleinen, symbolischen Objekten besetzt. Die einzelnen Objekte sind aus Holz geschnitzt und mit Gold-Folie überzogen: Zentral vorne sitzt ein Stern (oder eine abstrahierte Spinne?). Daran schließen je drei Reihen'goldener' Kauri-Schnecken an (Symbol für Reichtum). Die links Sandale ist mit 38 Kauri-Schnecken besetzt, die rechte mit 39 (ursprünglich waren auf beiden je 40 Kauris, drei fehlen). Die Sandalen zeigen eine gute Gebrauchs-Patina. Die Sohle der rechten Sandale ist gebrochen und geklebt. 1. Hälfte 20. Jh.; L: je 29,5 cm.(ME)

Prov.: Amerikanische Sammlung. Lit.: 'Das Gold der Akan', Katalog Museum Liaunig, Neuhaus, Österreich, Abb. 8.