Beschreibung: Aversseite aus gelbem, an drei Rändern mit goldenen Fransen besetztem Fahnentuch, das in der Mitte mit dem kleinen österreichischen Wappen (schwarzer Doppeladler, bekrönt von der farbig gestickten österreichischen Kaiserkrone mit abwehendem, lichtblauem, goldbesticktem Band, die beiden Köpfe golden gewaffnet und rot bezungt, sind ebenfalls bekrönt, der Herzschild zeigt das habsburgische Hauswappen, in den golden gestickten Fängen hält der Adler Schwert, Szepter und Reichsapfel in Gold-, Silber- und farbiger Seidenstickerei, der Herzschild ist umgeben vom rot-weiß-roten Band des Miltär-Maria Theresien-Ordens samt dem Ordenskleinod sowie von der goldgestickten Collane des Ordens vom Goldenen Vließ samt Ordenskleinod). Die Reversseite ist quer geteilt und besteht oben aus einem Streifen aus schwarzem, unten aus einem Streifen aus gelbem Fahnentuch. Auf dem schwarzen Streifen goldgestickte Inschrift “Kaisertreue Volkspartei”, auf dem gelben Streifen goldgestickte Inschrift “Oberst Wolff Mai 1934”. In der Mitte befindet sich in ovaler, goldgebänderter Umrahmung das in Grautönen gemalte Porträt des Obersten Wolff in Uniform - das Porträt stark krakeliert, die Farbe an einigen Stellen abgeblättert. Die 118 x 160 cm große Fahne ist mit 13 Messingnägeln an die Fahnenstange genagelt. Auf der Vorderseite der Stange befinden sich 13 kleine, schildförmige Messingplättchen mit eingravierten Namen, die vermutlich die Stifter der Fahne ausweisen. Die insgesamt 230 cm lange Fahnenstange aus hellbraunem Holz besteht aus zwei zusammenschraubbaren Teilen und trägt oben eine 22 cm lange Messingtülle mit rundem Knauf und eine 26 cm lange, blattförmige Fahnenspitze aus Messing, die beidseitig mit je einem vergoldeten Doppeladler in der Art der Infanterieoffiziers-Tschakoadler belegt ist. Die Fahne befindet sich in außerordentlich gutem Erhaltungszustand. Der hoch dekorierte Gustav Wolff scheint in den Ranglisten des k. u. k. Heeres von 1918 als Oberst im k. u. k. Infanterieregiment Graf Lacy Nr. 22 auf. Er wurde am 28.4.1870 in Wien geboren und betätigte sich nach dem 1. Weltkrieg politisch als Gründer und Obmann des “Kaisertreuen Volksverbandes” und als Herausgeber der Zeitschrift “Unter dem Doppeladler”. Oberst Wolff starb 1963 in Wien. Die auf der Fahne genannte “Kaisertreue Volkspartei” entstand 1923 durch Spaltung des “Kaisertreuen Volksverbandes” in die “Partei der österreichischen Monarchisten” und die “Kaisertreue Volkspartei”. Polistisch waren und blieben beide legitimistischen Gruppierungen bedeutungslos. Das Dorotheum dankt dem Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv für die Angaben zur Person des Obersten Wolff. (Ma)