Schauspieler, Regisseur und Dramaturg, 1893 - 1953. E. Tagebuch, 4. 1. 1930 - 30. 5. 1932, ca. 300 S., eng beschrieben, kurze Passagen auf russisch, Halbleinenbd. d. Zt., beschädigt, 4to.

Zu Janitschek vgl. Handbuch des deutschen Exiltheaters 1933 - 1945, hg. v. F. Trapp u. a., Bd. 2 Biographisches Lexikon der Theaterkünstler, Teil 1, München 1999, S. 455. Das höchst reflexive und inhaltsrelevante Tagebuch behandelt persönliche und künstlerische Belange ebenso wie allgemein philosophische und politische Fragen: "... Mit den Rollen, die ich bisher spielte, hatte ich ausnahmslos Glück. Der Richard in "Karl und Anna" war mir auf den Leib geschrieben; desgleichen konnte ich den "Saul" aus eigenem Erleben spielen. Als alter Baumert in der Weberin schoß ich den Vogel ab, ohne eigentlich darnach gezielt zu haben. Als Daniel in Judith hatte ich es nicht schwer, den stärksten Eindruck zu machen denn weder Bethge als Holofernes noch Scharrer als Judith hatten für Ihre Rollen zulängliches Format (...) 30. Mai 32. Im Schicksal Deutschlands ein Lostag von größter Bedeutung. Brünig hat heute mittag mit seinem Gesamtkabinett demissioniert, nachdem Hindenburg den Kurs der Politik zu ändern sich entschlossen zeigte. Deutschland bekommt die nationale Regierung, die nach den Wahlen fällig war und die Aufzuhalten der brüningschen Taktik nicht gelang".