Lot No. 201


Bruckner, Anton,


Bruckner, Anton, - Autographs, manuscripts, certificates

Komponist, 1824 - 1896. E. Musikmanuskript, ohne Titel (Deutsche Messe "Hier liegt vor deiner Majestät" von Michael Haydn"), o. O., o. D. (Linz, Lehrer-Präparandie, wohl 1841), 12 S., Hochformat, durchgehend etwas fleckig, erste und letz- te S. gebräunt und fleckig, Fadenheftung, Rücken überklebt, rissig, 4to (32 x 24 cm), einliegend in Umschlag, von der Hand Karl Eders (1889 - 1961) um 1940 beschriftet: "Kirchlieder, eigenhändig niedergeschrieben von Anton Bruckner für seinen Kollegen in der Lehrerpräparandie Johann Ditelbacher".

Lit.:
Erich Wolfgang Partsch, Ein unbekanntes Bruckner-Autograph in oberösterreichischem Privatbesitz, in: Bruckner Jahrbuch 1991/92/93, Linz 1995, S.131 - 134. Zur Charakteristik der vorliegenden Handschrift führt Partsch aus: "Das unbekannte Autograph führt in die Jugendzeit zurück, denn auf Bitte Ditlbachers hin hat Bruckner die deutsche Messe "Hier liegt vor deiner Majestät" von Michael Haydn nach dem Text von Franz Seraph Kohlbrenner für seinen Schulkollegen abgeschrieben (...) Zehn der insgesamt zwölf Seiten sind im Klavier- (bzw. Orgel) auszug beschrieben, zwei Notensysteme reichen noch auf die rückwärtige Deckseite. Die Singstimmen sind somit im drei- bis vierstimmigen Satz integriert. Gegenüber der Erstausgabe erscheint das Werk nach B-Dur transponiert. Die Texte befinden sich jeweils zwischen den Systemen (im Sanctus ist die zweite Strophe darunter gesetzt), nur im Agnus fehlt der komplette Text. Die Meßteile und Vortragsangaben sind nach der alten Textfassung angeführt. (S. 131) Es handelt sich bei der Komposition um die erste deutsche Messe von Michael Haydn, die gleichzeitig den größten Bekanntsheitsgrad erreichte. Weder das Kompositionsdatum noch der Entstehungshintergrund sind bis jetzt bekannt; ebenso ist kein Autograph nachweisbar. Die Erstausgabe der Messe erfolgte, wie oben erwähnt, 1800 durch Ignaz Sauer in Wien; weitere Drucke schlossen sich an. Welche Vorlage Bruckner für seine Abschrift benützte, ist nicht eindeutig festzustellen. Aufgrund der Notation im drei - bis vierstimmigen Satz ist eine Verbindung zur Erstausgabe evident. Bruckners Kenntnis der Messe resultiert ohne Zweifel aus dem praktischen Umgang mit dem Werk; von daher sind wohl auch die einzelnen Textlücken zu erklären“. (S. 134)

Provenienz:
Johann Ditlbacher (1824 – 1908); Maria Eder, geb. Ditlbacher; Prof. Dr. Karl Eder, (Historiker und Theologe, 1889 – 1961); Prof. Franz König-Hollerwöger, (Architekt 1914 – 1995) 1946 als Hochzeitsgeschenk von seinem Onkel Karl Eder; Erben nach Franz König-Höllerwöger. Ausstellungen: Oberösterreichische Landesausstellung 1996. Vom Ruf zum Nachruf. Anton Bruckner/ Stift St. Florian. Künstlerschicksale/ Schloss Mondsee, Kat.-Nr. 9.7.7. (S. 465); Johann-Michael-Haydn-Gedenkstätte der Erzabtei St. Peter (Salzburg), 6. 7. 1998 – 5. 10. 1998; ebd. 27. 7. - 30. 10. 2006. Beilagen: Expertise von Franz K. Müller und Karl Eder, St. Florian, Linz 30. 1. 1946 und umfangreiche Dokumentation (Familieneriinnerungen, Korrespondenz, Leihverträge, Literatur etc.). Bei der gegenständlichen, sowohl für die Michael-Haydn-Rezeption als auch für die Brucknerforschung hochbedeutenden Handschrift handelt es sich um eines der ersten erhaltenen Notenautographen Anton Bruckners.

Specialist: Mag. Andreas Löbbecke Mag. Andreas Löbbecke
+43-1-515 60-389

books@dorotheum.at

02.12.2021 - 14:40

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Bruckner, Anton,


Komponist, 1824 - 1896. E. Musikmanuskript, ohne Titel (Deutsche Messe "Hier liegt vor deiner Majestät" von Michael Haydn"), o. O., o. D. (Linz, Lehrer-Präparandie, wohl 1841), 12 S., Hochformat, durchgehend etwas fleckig, erste und letz- te S. gebräunt und fleckig, Fadenheftung, Rücken überklebt, rissig, 4to (32 x 24 cm), einliegend in Umschlag, von der Hand Karl Eders (1889 - 1961) um 1940 beschriftet: "Kirchlieder, eigenhändig niedergeschrieben von Anton Bruckner für seinen Kollegen in der Lehrerpräparandie Johann Ditelbacher".

Lit.:
Erich Wolfgang Partsch, Ein unbekanntes Bruckner-Autograph in oberösterreichischem Privatbesitz, in: Bruckner Jahrbuch 1991/92/93, Linz 1995, S.131 - 134. Zur Charakteristik der vorliegenden Handschrift führt Partsch aus: "Das unbekannte Autograph führt in die Jugendzeit zurück, denn auf Bitte Ditlbachers hin hat Bruckner die deutsche Messe "Hier liegt vor deiner Majestät" von Michael Haydn nach dem Text von Franz Seraph Kohlbrenner für seinen Schulkollegen abgeschrieben (...) Zehn der insgesamt zwölf Seiten sind im Klavier- (bzw. Orgel) auszug beschrieben, zwei Notensysteme reichen noch auf die rückwärtige Deckseite. Die Singstimmen sind somit im drei- bis vierstimmigen Satz integriert. Gegenüber der Erstausgabe erscheint das Werk nach B-Dur transponiert. Die Texte befinden sich jeweils zwischen den Systemen (im Sanctus ist die zweite Strophe darunter gesetzt), nur im Agnus fehlt der komplette Text. Die Meßteile und Vortragsangaben sind nach der alten Textfassung angeführt. (S. 131) Es handelt sich bei der Komposition um die erste deutsche Messe von Michael Haydn, die gleichzeitig den größten Bekanntsheitsgrad erreichte. Weder das Kompositionsdatum noch der Entstehungshintergrund sind bis jetzt bekannt; ebenso ist kein Autograph nachweisbar. Die Erstausgabe der Messe erfolgte, wie oben erwähnt, 1800 durch Ignaz Sauer in Wien; weitere Drucke schlossen sich an. Welche Vorlage Bruckner für seine Abschrift benützte, ist nicht eindeutig festzustellen. Aufgrund der Notation im drei - bis vierstimmigen Satz ist eine Verbindung zur Erstausgabe evident. Bruckners Kenntnis der Messe resultiert ohne Zweifel aus dem praktischen Umgang mit dem Werk; von daher sind wohl auch die einzelnen Textlücken zu erklären“. (S. 134)

Provenienz:
Johann Ditlbacher (1824 – 1908); Maria Eder, geb. Ditlbacher; Prof. Dr. Karl Eder, (Historiker und Theologe, 1889 – 1961); Prof. Franz König-Hollerwöger, (Architekt 1914 – 1995) 1946 als Hochzeitsgeschenk von seinem Onkel Karl Eder; Erben nach Franz König-Höllerwöger. Ausstellungen: Oberösterreichische Landesausstellung 1996. Vom Ruf zum Nachruf. Anton Bruckner/ Stift St. Florian. Künstlerschicksale/ Schloss Mondsee, Kat.-Nr. 9.7.7. (S. 465); Johann-Michael-Haydn-Gedenkstätte der Erzabtei St. Peter (Salzburg), 6. 7. 1998 – 5. 10. 1998; ebd. 27. 7. - 30. 10. 2006. Beilagen: Expertise von Franz K. Müller und Karl Eder, St. Florian, Linz 30. 1. 1946 und umfangreiche Dokumentation (Familieneriinnerungen, Korrespondenz, Leihverträge, Literatur etc.). Bei der gegenständlichen, sowohl für die Michael-Haydn-Rezeption als auch für die Brucknerforschung hochbedeutenden Handschrift handelt es sich um eines der ersten erhaltenen Notenautographen Anton Bruckners.

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Buyers hotline Mon.-Fri.: 10.00am - 5.00pm
stamps@dorotheum.at

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Auction: Autographs, manuscripts, certificates - (online)
Auction type: Online auction
Date: 02.12.2021 - 14:40
Location: Wien | Palais Dorotheum
Exhibition: online


** Purchase price excl. buyer's premium and VAT

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