(tätig in Süditalien 1. Viertel 18. Jahrhundert) Paar Szenen aus dem Alten Testament: Rebekka und Elizier am Brunnen, Tobias und Tobit mit dem Erzengel Raphael, jeweils am Schriftband rechts unten signiert: Leonardus Quesi, ortsbezeichnet und datiert: Lycien. bzw. Lycie. 1727., Collage-Mischtechnik aus Seiden- und Silberfäden auf Wachs auf Karton, Inkarnat in Temperamalerei auf Seidensatin, kleine Papier-Elemente, Bildausschnitt ca. 50 x 75 cm, kleine Beschädigungen, jeweils verglast, blattvergoldete Rahmen teils beschädigt (2) (SLS) Ruf 2.000

Gegenstück zu nachfolgendem Paar Provenienz: Privatsammlung, Oberösterreich Literatur: Vgl. M. Congedo (Hg.), Il filo di Marianna. Marianna Elmo, quadri a fili incollati e collages nell'arte meridionale del Settecento, Bari, 2003. Der italienische Künstler Leonardus Quesi zählt zum Künstlerkreis um Marianne Elmo und Angelo Pati, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit einer speziellen Technik arbeitete und sich in Süditalien, vorwiegend in Lecce etablierte. Die Besonderheit beruht auf dem dichten Auftrag von polychromen Seiden- und Silberfäden auf eine Wachsschicht an der Oberfläche des Bildes. Die geklebten Seidenfäden füllen Landschaften und Kleidungen der Dargestellten mit Farbe, als wären sie die durchgehende Linie eines Stiftes. Durch die Technik ergibt sich eine faszinierende Bildwirkung, die durch die unterschiedliche Brechung des Lichtes auf den Seidenfäden erzielt wird und eine besondere Ausstrahlung entstehen lässt. Vergleichbare Werke christlicher und profaner Thematik befinden sich in namhaften Museen, wie etwa dem Metropolitan Museum of Art in New York oder dem Museo Nazionale di San Martino in Neapel.