(Reutte in Tirol 1716-1793) Die heilige Familie mit einem für das Christuskind Feigen pflückenden Engel, signiert mittig links auf dem Buchrücken: F. A. Zeil., Öl auf Leinwand, doubliert, ca. 69,5 x 81 cm, beschädigter Holzrahmen, Krakelee, Retuschen, verschmutzt Ruf 3.600

Wir danken Herrn Dr. Johann Kronbichler für seine Begutachtung im Original und Bestätigung (23. Sep. 2022): "Das Gemälde zeigt im Vordergrund Maria als Dreiviertelfigur sitzend und mit dem nackten Jesuskind auf ihrem Schoß, während links dahinter Josef in knappem Brustausschnitt in einem Buch lesend dargestellt ist. Auf der rechten Seite pflückt ein Engel für das Jesuskind von einem Baum Früchte, von denen das Jesuskind bereits einige davon in seiner rechten Hand hält; trotzdem wendet es sein Köpfchen zum Engel und streckt begierig nach noch mehr seine linke Hand aus. Dieses Motiv der Rast der Heiligen Familie auf ihrer Flucht nach Ägypten, war in der barocken Malerei und Graphik überaus verbreitet und beliebt. Das Bild erweist sich vom Malstil und in der Art der Darstellung der Madonna mit dem Jesuskind als eine ganz typische Arbeit des Franz Anton Zeiller, wie man sie sowohl auf mehreren Einzeldarstellungen als auch auf Darstellungen in größeren Zusammenhängen, speziell auf Altargemälden, kennt. Der aus Reutte stammende und auch dort verstorbene Franz Anton Zeiller (1716-1794) gehört zu den bedeutendsten Tiroler Barockmalern und hat ein umfangreiches Werk an Fresken und Ölgemälden geschaffen." Literatur: Irmgard Plankensteiner, Der Brixner Hofmaler Franz Anton Zeiller (1716-1794), phil. Diss. Innsbruck 1978.-Klaus Wankmiller, "Mit Pinsel und Palette!" Zum 300. Geburtstag von Franz Anton Zeiller (1716-1794) (Veröffentlichungen des Museumsvereins des Bezirkes Reutte-Bd X), Museumsverein des Bezirkes Reutte 2016.-Klaus Wankmiller, Neu-und Wiederentdeckungen von Bildern von Franz Anton Zeiller (1716-1794), in: Extra Verren-Jahrbuch des Museumsvereins des Bezirkes Reutte, 11. Jg. 2016, S. 7-5.