Lot No. 203


Schwind, Moritz v.,


Maler und Zeichner, 1804 - 1871. Konvolut von 7 e. B. m. U., München, Karlsruhe u. a., 9. 7.1825 - 15. 9. 1866, 1 - 8 S., zusammen 25 S., tw. gebräunt, ein Schreiben (9. 2. 1856) fleckig und rissig, einige rote Lacksiegel, ein Kuvert (1854). Beilage: Bleistiftzeichnung auf Transparentpapier, linker Rand auf Untersatzpapier montiert, bezeichnet "Golo's Ständchen". Aus dem Genoveva-Zyklus; Pause Schwinds, qu.-kl.-8vo.

Inhaltsreiche Brieffolge an den Schriftsteller und Zeichner Joseph Kenner, später Bezirkshauptmann in Freistadt (1794 - 1868), vgl. ÖBL III, 295 f. ("Seine Lieder und Balladen erwuchsen aus dem Kreis seiner Heimatstadt um Schubert und Schwind"). Die vorliegenden Schreiben sind Zeugnis einer lebenslangen Freundschaft: "... Außer der Hochzeit des Figaro habe ich nicht viel machen können wegen dem unausgesetzten Mahlen. Das will ich auch noch aushalten bis den letzten August, dann lauf ich aber davon. Ich hätte heuer große Lust nach München zu gehen, wegen der Galerie, dem Ambiente und der Bekanntschaft von Cornelius ... (9.7.1825) ... Seit der Auffindung Gretschenbachers hat sich nichts mehr ereignet was des Schreibens werth gewesen wäre, bis ich mich gestern nach den üblichen Kämpfen mit der Familie mit meiner zukünftigen Frau verlobt habe. Mache Dich also gefaßt, daß wenn ich wieder nach Linz komme, eine schwarze große schwäbisch redende Person mit mir kommen und sich als meine Frau praesentieren wird. ... (15.2.1842) ... Am 6. Juli bekam ich einen kräftigen Buben, der seitdem getauft, Hermann genannt und zu beachtender Leibesstärke herangewachsen ist. Er sieht meiner Mutter gleich (...) brüllt gehörig und so wird er sich schon durch die Welt helfen (...) Ich habe da etwas erfunden, was mich sehr beschäftigt und freut, und was, so weit die Zeit reichte, auch schon ziemlich weit gediehen ist. Der Rhein, singend und fidelnd, um geben von Gnomen, die den Nibelungenschatz tragen, gefolgt von jenen Nebenflüßen, die Gebäude und Wappen tragen, rückwärts die Stadt Speier (...) 6 Fuß hoch 13 breit. Es ist ein starkes Stück Arbeit, aber ich meine es kann gut werden ... (20.8.1843) ... Unterdessen ist ein Sommeraufenthalt auf der Wartburg herum gegangen. Es ist fast kein Tag vergangen an dem ich Dich nicht hingewünscht habe. Ich habe zwei Zimmer bewohnt gerade neben dem Saal in dem ich malte mit der Aussicht auf die Gleichenburgen bei Erfurt über die herrlichsten Waldungen und Felsen weg. Es mögen noch die Mauern sein in denen die heilige Elisabeth gewohnt hat …“ (17.10.1854)

Inhaltsreiche Brieffolge an den Schriftsteller und Zeichner Joseph Kenner, später Bezirkshauptmann in Freistadt (1794 - 1868), vgl. ÖBL III, 295 f. ("Seine Lieder und Balladen erwuchsen aus dem Kreis seiner Heimatstadt um Schubertt und Schwind"). Die vorliegenden Schreiben sind Zeugnis einer lebenslangen Freundschaft: "... Außer der Hochzeit des Figaro habe ich nicht viel machen können wegen dem unausgesetzten Mahlen. Das will ich auch noch aushalten bis den letzten August, dann lauf ich aber davon. Ich hätte heuer große Lust nach München zu gehen, wegen der Galerie, dem Ambiente und der Bekanntschaft von Cornelius ... (9.7.1825) ... Seit der Auffindung Gretschenbachers hat sich nichts mehr ereignet was des Schreibens werth gewesen wäre, bis ich mich gestern nach den üblichen Kämpfen mit der Familie mit meiner zukünftigen Frau verlobt habe. Mache Dich also gefaßt, daß wenn ich wieder nach Linz komme, eine schwarze große schwäbisch redende Person mit mir kommen und sich als meine Frau praesentieren wird. ... (15.2.1842) ... Am 6. Juli bekam ich einen kräftigen Buben, der seitdem getauft, Hermann genannt und zu beachtender Leibesstärke herangewachsen ist. Er sieht meiner Mutter gleich (...) brüllt gehörig und so wird er sich schon durch die Welt helfen (...) Ich habe da etwas erfunden, was mich sehr beschäftigt und freut, und was, so weit die Zeit reichte, auch schon ziemlich weit gediehen ist. Der Rhein, singend und fidelnd, um geben von Gnomen, die den Nibelungenschatz tragen, gefolgt von jenen Nebenflüßen, die Gebäude und Wappen tragen, rückwärts die Stadt Speier (...) 6 Fuß hoch 13 breit. Es ist ein starkes Stück Arbeit, aber ich meine es kann gut werden ... (20.8.1843) ... Unterdessen ist ein Sommeraufenthalt auf der Wartburg herum gegangen. Es ist fast kein Tag vergangen an dem ich Dich nicht hingewünscht habe. Ich habe zwei Zimmer bewohnt gerade neben dem Saal in dem ich malte mit der Aussicht auf die Gleichenburgen bei Erfurt über die herrlichsten Waldungen und Felsen weg. Es mögen noch die Mauern sein in denen die heilige Elisabeth gewohnt hat …“ (17.10.1854)

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12.06.2017 - 15:00

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Schwind, Moritz v.,


Maler und Zeichner, 1804 - 1871. Konvolut von 7 e. B. m. U., München, Karlsruhe u. a., 9. 7.1825 - 15. 9. 1866, 1 - 8 S., zusammen 25 S., tw. gebräunt, ein Schreiben (9. 2. 1856) fleckig und rissig, einige rote Lacksiegel, ein Kuvert (1854). Beilage: Bleistiftzeichnung auf Transparentpapier, linker Rand auf Untersatzpapier montiert, bezeichnet "Golo's Ständchen". Aus dem Genoveva-Zyklus; Pause Schwinds, qu.-kl.-8vo.

Inhaltsreiche Brieffolge an den Schriftsteller und Zeichner Joseph Kenner, später Bezirkshauptmann in Freistadt (1794 - 1868), vgl. ÖBL III, 295 f. ("Seine Lieder und Balladen erwuchsen aus dem Kreis seiner Heimatstadt um Schubert und Schwind"). Die vorliegenden Schreiben sind Zeugnis einer lebenslangen Freundschaft: "... Außer der Hochzeit des Figaro habe ich nicht viel machen können wegen dem unausgesetzten Mahlen. Das will ich auch noch aushalten bis den letzten August, dann lauf ich aber davon. Ich hätte heuer große Lust nach München zu gehen, wegen der Galerie, dem Ambiente und der Bekanntschaft von Cornelius ... (9.7.1825) ... Seit der Auffindung Gretschenbachers hat sich nichts mehr ereignet was des Schreibens werth gewesen wäre, bis ich mich gestern nach den üblichen Kämpfen mit der Familie mit meiner zukünftigen Frau verlobt habe. Mache Dich also gefaßt, daß wenn ich wieder nach Linz komme, eine schwarze große schwäbisch redende Person mit mir kommen und sich als meine Frau praesentieren wird. ... (15.2.1842) ... Am 6. Juli bekam ich einen kräftigen Buben, der seitdem getauft, Hermann genannt und zu beachtender Leibesstärke herangewachsen ist. Er sieht meiner Mutter gleich (...) brüllt gehörig und so wird er sich schon durch die Welt helfen (...) Ich habe da etwas erfunden, was mich sehr beschäftigt und freut, und was, so weit die Zeit reichte, auch schon ziemlich weit gediehen ist. Der Rhein, singend und fidelnd, um geben von Gnomen, die den Nibelungenschatz tragen, gefolgt von jenen Nebenflüßen, die Gebäude und Wappen tragen, rückwärts die Stadt Speier (...) 6 Fuß hoch 13 breit. Es ist ein starkes Stück Arbeit, aber ich meine es kann gut werden ... (20.8.1843) ... Unterdessen ist ein Sommeraufenthalt auf der Wartburg herum gegangen. Es ist fast kein Tag vergangen an dem ich Dich nicht hingewünscht habe. Ich habe zwei Zimmer bewohnt gerade neben dem Saal in dem ich malte mit der Aussicht auf die Gleichenburgen bei Erfurt über die herrlichsten Waldungen und Felsen weg. Es mögen noch die Mauern sein in denen die heilige Elisabeth gewohnt hat …“ (17.10.1854)

Inhaltsreiche Brieffolge an den Schriftsteller und Zeichner Joseph Kenner, später Bezirkshauptmann in Freistadt (1794 - 1868), vgl. ÖBL III, 295 f. ("Seine Lieder und Balladen erwuchsen aus dem Kreis seiner Heimatstadt um Schubertt und Schwind"). Die vorliegenden Schreiben sind Zeugnis einer lebenslangen Freundschaft: "... Außer der Hochzeit des Figaro habe ich nicht viel machen können wegen dem unausgesetzten Mahlen. Das will ich auch noch aushalten bis den letzten August, dann lauf ich aber davon. Ich hätte heuer große Lust nach München zu gehen, wegen der Galerie, dem Ambiente und der Bekanntschaft von Cornelius ... (9.7.1825) ... Seit der Auffindung Gretschenbachers hat sich nichts mehr ereignet was des Schreibens werth gewesen wäre, bis ich mich gestern nach den üblichen Kämpfen mit der Familie mit meiner zukünftigen Frau verlobt habe. Mache Dich also gefaßt, daß wenn ich wieder nach Linz komme, eine schwarze große schwäbisch redende Person mit mir kommen und sich als meine Frau praesentieren wird. ... (15.2.1842) ... Am 6. Juli bekam ich einen kräftigen Buben, der seitdem getauft, Hermann genannt und zu beachtender Leibesstärke herangewachsen ist. Er sieht meiner Mutter gleich (...) brüllt gehörig und so wird er sich schon durch die Welt helfen (...) Ich habe da etwas erfunden, was mich sehr beschäftigt und freut, und was, so weit die Zeit reichte, auch schon ziemlich weit gediehen ist. Der Rhein, singend und fidelnd, um geben von Gnomen, die den Nibelungenschatz tragen, gefolgt von jenen Nebenflüßen, die Gebäude und Wappen tragen, rückwärts die Stadt Speier (...) 6 Fuß hoch 13 breit. Es ist ein starkes Stück Arbeit, aber ich meine es kann gut werden ... (20.8.1843) ... Unterdessen ist ein Sommeraufenthalt auf der Wartburg herum gegangen. Es ist fast kein Tag vergangen an dem ich Dich nicht hingewünscht habe. Ich habe zwei Zimmer bewohnt gerade neben dem Saal in dem ich malte mit der Aussicht auf die Gleichenburgen bei Erfurt über die herrlichsten Waldungen und Felsen weg. Es mögen noch die Mauern sein in denen die heilige Elisabeth gewohnt hat …“ (17.10.1854)

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Auction: Autographs, manuscripts, certificates
Auction type: Saleroom auction
Date: 12.06.2017 - 15:00
Location: Wien | Palais Dorotheum
Exhibition: 07.06. - 12.06.2017


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