Egger-Lienz,
Albin, Maler, 1868 - 1924. Schreiben m. e. U., Wien, 10. 1. 1904, 1 S., gedr. Briefkopf "Erster Tiroler Andreas Hofer-Verein in Wien", weitere e. U. von Carl Costenoble, Hans Angeli und Franz Murr (Schreiber), Vermerke mit Blaustift, Falteinriss, 4to.
Betrifft den Juryentscheid bezüglich der Einreichungen im Bildhauerwettbewerb zur Errichtung eines Denkmals für Katharina Lanz, des "Mädchens von Spinges" in Buchenstein/ La Plie de Fodom/ Pieve di Livinalongo (Bezirk Ampezzo, Tirol). "Protokoll. Aufgenommen Wien am 10. Jänner 1904 im Sitzungssaal des Künstlerhauses I. Karlsplatz Nr. 5 über die dortselbst stattgehabte Juri der Skizzen zum Mädchen von Spinges Denkmal. Anwesend die Herren Juroren Obmann Carl Costenoble, Obermannstellvertreter Hans Angeli, Ausschußmitglied Albin Egger Lienz akadem. Maler und der Schriftführer F. Murr. Nach eingehender Besichtigung und wohlerwogener Beurteilung geben die Herren Juroren folgendes Urteile ab. ad. I. ablehnend über Herrn akademischen Bildhauer Franz Erler's Entwurf wegen vollständiger nicht Berücksichtigung des Wunsches der Auftraggeber in Bezuge auf den Unterbau. Über die Figur wegen nicht genügender Erfassung des der Aufgabe zu Grunde liegenden historischen Moments. ad. II. So sehr die Juri die künstlerischen Vortheile des Werkes von Herrn akadem. Bildhauer Emanuel Pendl in Erwägung zog, konnte derselbe sich mit der Pose der Figur nicht befreunden, der Ausdruck des so überwältigten Schmerzes scheint der Juri mit der Heldenhafigkeit der Wiederzugebenden Kriegsgestalt nicht in Einklang zu stehen. ad. III. Die Juri hat den Entwurf des Herrn. akadem. Bildhauers Edmund Klotz als den besten anerkannt und daher zur Ausführung empfohlen. Die Juri konnte nicht umhin Herrn Bildhauer Parschalk den Ausdruck der Anerkennung für seine Arbeit trotz seines Austrittes von der Conkurenz zu zollen". Realisiert wurde schließlich doch der Entwurf des aus dem Grödental stammenden Josef Parschalk (1864 - 1932). Lit.: M. Lanzinger/ R. Sarti, Das "Mädchen von Spinges" - eine facettenreiche Symbolfigur und "nützliche" Heldin, in: S. Clementi, zwischen Teilnahme und Ausgrenzung. Tirol um 1800. Vier Frauenbiographien (= Veröff. des Südtiroler Landesarchivs 32), Innsbruck 2010, S. 13 – 70, bes. S. 52 ff.
Specialist: Mag. Andreas Löbbecke
Mag. Andreas Löbbecke
+43-1-515 60-389
books@dorotheum.at
23.06.2023 - 16:03
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Albin, Maler, 1868 - 1924. Schreiben m. e. U., Wien, 10. 1. 1904, 1 S., gedr. Briefkopf "Erster Tiroler Andreas Hofer-Verein in Wien", weitere e. U. von Carl Costenoble, Hans Angeli und Franz Murr (Schreiber), Vermerke mit Blaustift, Falteinriss, 4to.
Betrifft den Juryentscheid bezüglich der Einreichungen im Bildhauerwettbewerb zur Errichtung eines Denkmals für Katharina Lanz, des "Mädchens von Spinges" in Buchenstein/ La Plie de Fodom/ Pieve di Livinalongo (Bezirk Ampezzo, Tirol). "Protokoll. Aufgenommen Wien am 10. Jänner 1904 im Sitzungssaal des Künstlerhauses I. Karlsplatz Nr. 5 über die dortselbst stattgehabte Juri der Skizzen zum Mädchen von Spinges Denkmal. Anwesend die Herren Juroren Obmann Carl Costenoble, Obermannstellvertreter Hans Angeli, Ausschußmitglied Albin Egger Lienz akadem. Maler und der Schriftführer F. Murr. Nach eingehender Besichtigung und wohlerwogener Beurteilung geben die Herren Juroren folgendes Urteile ab. ad. I. ablehnend über Herrn akademischen Bildhauer Franz Erler's Entwurf wegen vollständiger nicht Berücksichtigung des Wunsches der Auftraggeber in Bezuge auf den Unterbau. Über die Figur wegen nicht genügender Erfassung des der Aufgabe zu Grunde liegenden historischen Moments. ad. II. So sehr die Juri die künstlerischen Vortheile des Werkes von Herrn akadem. Bildhauer Emanuel Pendl in Erwägung zog, konnte derselbe sich mit der Pose der Figur nicht befreunden, der Ausdruck des so überwältigten Schmerzes scheint der Juri mit der Heldenhafigkeit der Wiederzugebenden Kriegsgestalt nicht in Einklang zu stehen. ad. III. Die Juri hat den Entwurf des Herrn. akadem. Bildhauers Edmund Klotz als den besten anerkannt und daher zur Ausführung empfohlen. Die Juri konnte nicht umhin Herrn Bildhauer Parschalk den Ausdruck der Anerkennung für seine Arbeit trotz seines Austrittes von der Conkurenz zu zollen". Realisiert wurde schließlich doch der Entwurf des aus dem Grödental stammenden Josef Parschalk (1864 - 1932). Lit.: M. Lanzinger/ R. Sarti, Das "Mädchen von Spinges" - eine facettenreiche Symbolfigur und "nützliche" Heldin, in: S. Clementi, zwischen Teilnahme und Ausgrenzung. Tirol um 1800. Vier Frauenbiographien (= Veröff. des Südtiroler Landesarchivs 32), Innsbruck 2010, S. 13 – 70, bes. S. 52 ff.
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Auction: | Autographs, manuscripts, documents |
Auction type: | Online auction |
Date: | 23.06.2023 - 16:03 |
Location: | 19.06. - 23.06.2023 |
Exhibition: | 19.06. - 23.06.2023 |
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