nach Originalzeichnungen von J. W. van der Auwera im späten 20. Jahrhundert rekonstruiert, Kunststein vollplastisch gearbeitet, integrierte Transporthaken, 150 x 220 x 120 cm, schöner gepflegter Allgemeinzustand, leichte Witterungsspuren.

Besichtigungstermine in Vösendorf

10.7. – 14.7. jeweils von 9 Uhr bis 13 Uhr

2331 Vösendorf Doktor-Robert-Firneisstr. 6-8 ; Kontakt: Tel: +43-1-602 04 58

Bei den gegenständlichen Seepferd-Putten-Fontänen handelt es sich um Unikate (die Arbeiten sind Einzelstücke, keine Abgüsse) aus Kunststein mit verschiedenen Kaiserstein-Körnungen mit hydraulischem Bindemittel, die für den Schlosshofer Neptunbrunnen ehrenhofseitig aufgrund der Originalzeichnungen von J.W. van der Auwera nachgemacht wurden (Heinrich Ragaller, J.W: van der Auwera, Ein Skizzenbuch. Dokumente zur Gartenplastik für den Prinzen Eugen, Echter Verlag: Würzburg 1979, S. 90, Fol. 45). Die verschollenen Originale befanden sich in ihrer Funktion als Springbrunnen im Neptunbrunnen vor der westlichen Ehrenhofseite von Schloss Hof. Durch die Rekonstruktion des Brunnens konnte auf die Größe der Figurengruppen rückgeschlossen werden. Somit dienten das ursprünglich als verschollen geltende Skizzenbuch von J.W. van der Auwera und die Wiederherstellung des Neptunbrunnen von Schloss Hof als Rekonstruktionsgrundlage für beide Seepferd-Putten-Fontänen.

Die Originalfiguren sind nach Ragaller ganz im Stile der Putten des Meisters der Schlosshofer „Puttenstiegen“ und der Skulpturen über dem Westtrakt-Giebel von Schloss Eckartsau, die Lorenzo Mattielli (1687-1748) zugeschrieben werden, gefertigt. Ehß nennt in ihrer Masterarbeit Johann Christoph Mader und Giovanni Stanetti als Bildhauer von Schloss Hof (Irene Ehß, Schloss Hof. Prinz Eugens tusculum rurale. Die gelungene Wiederherstellung eines barocken Gesamtkunstwerkes, Graz 2022, S. 74).

Die einstige Platzierung der beiden Gruppen im Neptunbrunnen vor der Ehrenhofseite von Schloss Hof kann durch den ca. 1727 angefertigten Perspektivplan Johann Georg Wimpassingers als gesichert gelten. Sie scheinen schon frühzeitig zerstört oder entfernt worden zu sein – die Seepferd- Putten-Fontänen sind in Bernardo Bellottos (gen. Canaletto) Gemälde von 1759-60 (Kunsthistorisches Museum Wien) nicht zu sehen, da sie sich in der unteren Ebene des Brunnens befanden. Zum höhergelegenen neptunischen Bereich des Gartens vor der Ehrenhofseite gehören selbstverständlich auch Seepferd-Putten-Fontänen und Tritonen.