Die Baule, im Zentrum der Elfenbeinküste, 'porträtieren' in solchen Porträt-Masken bekannte Mitglieder ihrer Dorfgemeinschaft, um sie bei großen Tanzfesten, den 'Mblo-Tänzen', darzustellen. Die Tänzer loben, karikieren oder kritisieren in diesen Masken-Kostümen theatralisch die dargestellten Personen. Manche dieser populären Porträt-Masken tragen auch den Namen des oder der Dargestellten. Dann nennt man sie 'Ndoma-Maske', was soviel heißt wie 'der Doppelgänger von ...'. Vorliegende Porträt-Maske ist sehr gekonnt aus schwerem, hartem, braunem Holz geschnitzt und in ihrem Gesichts-Teil schwarz und rot gefärbt. Ihre hohe, hinten flache, Frisur ist in 13 Zöpfen und Strähnen in fein gekerbten Relief-Linien aufwändig ausgeführt. Mit seitlichen Noppen-Reihen und oben mit einem flachen Knopf zusammengefasst. Das schöne, ebenmäßige Gesicht mit vorgewölbter Stirn, markanten Augenbrauen, großen Augen mit aufgemalten, schwarzen Pupillen, schmaler, langer Nase und kleinem, offenem, aber nicht durchgehendem Mund, ist schwarz gefärbt. Nur die Brauen und die stammestypischen Narben-Tätowierungen auf der Stirn, zwischen den Brauen, an beiden Schläfen und um den Mund sind rot akzentuiert. Der'Bart', rund um das Kinn und die Wangen, wird von den Baule nicht als richtiger Bart gedeutet, sondern nur als rahmendes Dekor-Element verwendet (die Maske ist weiblich!) - und trägt hier ein schwarz-weißes Zacken-Muster. Der ungefärbte, breite Rand der Maske zeigt oben je zwei seitliche, sichtlich gut benützte Befestigungs-Löcher für das Masken-Kostüm und unten eine eingesetzte Biss-Stange zum besseren Halten der Maske durch den Tänzer, der durch zwei schmale Schlitze unterhalb der Augen herausschaut.