Kal.: 20 (möglicherweise 20/65), ohne erkennbare Nummer, Lauflänge: 691 mm, Doppelabzug, seitlich geschwungener Öffnungshebel vor dem Abzugsbügel, sehr schöne Damastläufe, Auszieher, Laufhakenverriegelung, die Hähne, die Schloßplatten, die Züngelplatte, der Abzugsbügel, der Öffnungshebel und die Basküle mit ehemals schöner und zeitgenössischer Randstich-, Rosetten-, Ornament- und Tierstückgravur, in den Schloßplatten der in Gold eingelegte Firmenschriftzug: 'KONTRINER' und 'IN WIEN', im rechten Lauf der ebenfalls in Gold eingelegte Firmenschriftzug: 'M: NOWOTNY IN WIEN', der stark überarbeitete Schaft aus Nußholz mit Fischhaut, Backe, in Holz verlängertem und geschwungen ausgeführtem Abzugsbügel und ehemals stählerner und nun teilweise in Horn ergänzter Schaftkappe, Riemenbügel, Schaftlänge: 350 mm, gebraucht, guter Erhaltungszustand, überarbeitet, die Stahlteile stellenweise noch leicht fleckig oder mit Närbchen, die Läufe innen in gutem Zustand, der linke Lauf mit geringer Delle, der Schaft mit leichten Gebrauchsspuren, weil vor 1892hergestellte (vermutlich in den 1870er-Jahren), schöne Büchsenmacher- und Graveursarbeit, ohne gültigen Beschuß, Sammlerwaffe A+M

Der fehlende Beschuß und die biographischen Daten der an der Waffe genannten Hersteller lassen davon ausgehen, daß es sich um eine sehr früh unter der Verwendung eines alten Perkussionsdoppelflinten-Laufbündels hergestellte Kipplauf-Doppelflinte handelt. Die Firma des bekannten Wiener Büchsenmachers Franz Contriner(auch Kontriner, Kantriner, Cantriner) wird von 1811 bis 1878 bei Johann Baptist Contriner in der Praterstraße 526 erwähnt. Matthias Nowotny wird ab 1825 erwähnt und arbeitet ab 1836 als Büchsenmacher in Wien. Er ist möglicherweise der Onkel des Prager Büchsenmachers Johann Nowotny. Er erschießt sich 1856 in Wien.