deutsche Regisseurin, Schauspielerin und Photographin, 1902 - 2003. E. B. m. U., Berlin, 28. 6. 1956, 2 S., eng be- schrieben, qu.-4to. Beilage: Masch. B. m. e. U., München, 26. 5. 1955, 1S., gedr. Initialen als Briefkopf, 4to.

An die Lektorin und Übersetzerin Elfriede Wagner, aus dem berliner Krankenhaus, nach der Operation einer bei einem Autounfall in Afrika erlittenen Kopfverletzung: "... Alles was ich unternehmen wollte, wurde immer wieder zer schlagen - seit Kriegsende habe ich nicht einen einzigen Film machen dürfen. Fertige Verträge wurden in letzter Minute zerrissen und so liegt über allen Versuchen ein schwerer Schatten des Mißlingens, auch über meinem Afrikaprojekt. Ich war unten - habe die Vorbereitungsarbeiten eingeleitet - alles ohne finanzielle Hilfe - dann der schwere Unfall - in einem Gebiet wo es auf hunderte von km keinen weißen Menschen gibt stürzte unser Wagen direkt unter dem Äquator fünf Meter tief über eine Brücke in ein trockenes Flußbett. Mein Begleiter und ich lagen schwer verletzt unter den Trümmern - ein Wunder rettete uns da eine Stunde nach dem Unfall ein engl. Polizeioffizier, der nur alle 3 bis 4 Wochen die Strecke langfährt vorbeikam, uns liegen sah und herausholte(...) Drei Tage und Nächte war ich ohne Bewußtsein - die Ärzte hatten mich längst aufge geben. Aber dann kam das Leben doch zurück. Außer einer tiefen Kopfwunde hatte ich acht Rippen gebrochen und die Lunge erheblich verletzt. Es kamen dann qualvolle Wochen im Hospital in Nairobi (...) Ständig ein Kampf um die nackte Existenz - alle schöpferischen Kräfte brachliegend -umgeben von Intrigen, Mißgunst auch kleinlichem Neid - elf Jahre verurteilt zur Pause - keine schöpferische - denn ich wurde ja gezwungen mich mit den niedrigsten Dingen, wie Prozessen, Verleumdungen usw. zu befassen. Dann meine unglückliche Ehe ...".