Niederösterreich,
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Drosendorf, Gerichtsakt (Vernehmungsprotokoll) sowie Urteilsschrift im Prozess gegen die wegen Mordes an ihrem neugeborenen Kind angeklagte Elisabeth Mold(t), Drosendorf bzw. Wien, 23. 6. 1777 sowie 30. 8. 1777, 9 S. und 2 S., 8 und 7 rote Lacksiegel, tw. fleckig, Randschäden, fol.
Die vorliegenden Akten geben hervorragende Einblicke in Gerichtsführung und Rechtsprechung des 18. Jahrhunderts. Das mit "Erst articuliert güttiges Examen" betitelte Ver nehmungsprotokoll beinhaltet 36 Fragen (Interrogatio) sowie die zugehörigen Antworten (Responsio) in wortwörtlicher Wiedergabe, was dem Dokument besondere Authentizität verleiht: "Wie heißt du? Elisabeth Moldin (...) Wie alt bist du? 21 Jahr alt (...) Bist du unterthänig, und wohin? Dieses weis ich selbsten nicht (...) Bist du verheirath oder ledig? Bin noch ledigen Stands (...) Was besitzt du an Vermögen? Außer 2 fl. Lidlohn bey meinem Dienstherrn nichts (...) Bist du einmahls in Arrest gekommen? Mein Lebtag nicht (...) Warum bist du in Arrest gekommen? Weillen ich halt mein Kind hab umbracht. Notandum: Diese Antwort hat sie nach einer langen Pause mit Reu gesprochen ...". Es folgen genaue Angaben über Tathergang, Kindsvater, (unbemerkte) Schwangerschaft, Geburt, Tatvorsatz etc. Das in Wien ausgefertigte Urteil lautet: "Die Elisabeth Moldin solle ihrer begangenen Missethat halber auf die gewöhnliche Richtstadt geführet, allda mit dem Schwerdt von Leben zum Todt hingerichtet, darnach ihr Körper in das Grab gelegt, ein Pfahl durch das Herz geschlagen und sodann verscharrt werden ...". Zu einem Parallelfall in der Steiermark vgl. Kat. Nr. 90
Esperto: Mag. Andreas Löbbecke
Mag. Andreas Löbbecke
+43-1-515 60-389
books@dorotheum.at
27.11.2017 - 14:00
- Prezzo realizzato: **
-
EUR 320,-
- Prezzo di partenza:
-
EUR 240,-
Niederösterreich,
Drosendorf, Gerichtsakt (Vernehmungsprotokoll) sowie Urteilsschrift im Prozess gegen die wegen Mordes an ihrem neugeborenen Kind angeklagte Elisabeth Mold(t), Drosendorf bzw. Wien, 23. 6. 1777 sowie 30. 8. 1777, 9 S. und 2 S., 8 und 7 rote Lacksiegel, tw. fleckig, Randschäden, fol.
Die vorliegenden Akten geben hervorragende Einblicke in Gerichtsführung und Rechtsprechung des 18. Jahrhunderts. Das mit "Erst articuliert güttiges Examen" betitelte Ver nehmungsprotokoll beinhaltet 36 Fragen (Interrogatio) sowie die zugehörigen Antworten (Responsio) in wortwörtlicher Wiedergabe, was dem Dokument besondere Authentizität verleiht: "Wie heißt du? Elisabeth Moldin (...) Wie alt bist du? 21 Jahr alt (...) Bist du unterthänig, und wohin? Dieses weis ich selbsten nicht (...) Bist du verheirath oder ledig? Bin noch ledigen Stands (...) Was besitzt du an Vermögen? Außer 2 fl. Lidlohn bey meinem Dienstherrn nichts (...) Bist du einmahls in Arrest gekommen? Mein Lebtag nicht (...) Warum bist du in Arrest gekommen? Weillen ich halt mein Kind hab umbracht. Notandum: Diese Antwort hat sie nach einer langen Pause mit Reu gesprochen ...". Es folgen genaue Angaben über Tathergang, Kindsvater, (unbemerkte) Schwangerschaft, Geburt, Tatvorsatz etc. Das in Wien ausgefertigte Urteil lautet: "Die Elisabeth Moldin solle ihrer begangenen Missethat halber auf die gewöhnliche Richtstadt geführet, allda mit dem Schwerdt von Leben zum Todt hingerichtet, darnach ihr Körper in das Grab gelegt, ein Pfahl durch das Herz geschlagen und sodann verscharrt werden ...". Zu einem Parallelfall in der Steiermark vgl. Kat. Nr. 90
Esperto: Mag. Andreas Löbbecke
Mag. Andreas Löbbecke
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lun-ven: 10.00 - 17.00
stamps@dorotheum.at +43 1 515 60 323 |
Asta: | Autografi, manoscritti, atti |
Tipo d'asta: | Asta in sala |
Data: | 27.11.2017 - 14:00 |
Luogo dell'asta: | Wien | Palais Dorotheum |
Esposizione: | 22.11. - 27.11.2017 |
** Prezzo di acquisto, esclusa la tassa e l'IVA dell'acquirente
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