Gräfin, geb. Plochl, Gemahlin des Erzherzogs Johann, 1804 - 1885. E. B. m. U. (Meran), Graz, 15. 4. 1858, 2 1/2 S., gepr. Briefkopf (gekröntes Monogram), 8vo.

An Graf Andreas Hohenwart, u. a. über die bevorstehende Vermählung seiner Tochter Emma (geb. 1836) mit Karl Arbogast Freiherrn von Hausmann zu Stetten (Görtschach bei Laibach, 31. 8. 1858): "Mein guter Graf! Ich bekam Ihr liebes Schreiben in dem Augenblick als ich nach Wien abging - und war mir daher nicht möglich Ihnen früher zu antworten - ich eile es jetzt zu thun um Ihnen bester Graf zugleich zu sagen - wie sehr erfreut es mich hat, durch Ihre Liebe und Einsich(t) die gute Emma am Ziele ihres so innigen Wunsches zu wissen - Gott wird gewiß geben, daß beyde jungen Leuthe recht glücklich zusammen leben ich dachte so oft an Emma und an ihr Verhältniß zu Hausman(n), es war mir schwer ums Herz diese beyden in Angst und Furcht leben zu sehen - nun aber haben Sie bester Graf als Vater und Herzenskundiger für beyde die Erde zum Himmel umwandelt. Gott wird seinen Segen dazu geben. Herzlich nehme ich an allem theil was Ihre Familie betrifft, und so war mir die Kunde sehr erfreulich daß Ihr Sohn mit einem Töchterchen beglückt ist geworden (Mary, geb. 28. 2. 1858, später Gräfin Seilern). Wir waren 5 Tage in Wien - Sie können sich denken lieber Graf welch Hetze es war - dazu das abscheulichste Wetter - doch Wien ist - und bleibt in allen Gestalten schön - mir ist Graz nicht sehr lieb - ! Man will mich heuer nach Bad Ems senden meines vielen Halsschmerz willen - ob es bestimmt dazu kommt weiß ich noch nicht".