(Ried 1720-1795), Werkstatt - oder Umkreis Beweinung Christi, Terrakotta-Relief, braun lasiert, Grundierungsreste?, ca. 45,5 x 28 cm, zwei Finger von Marias linker Hand fehlen, rückseitige Messinghalterung mit Aufhängung, seitlich bestoßen und geschartet Ruf 1.300

Provenienz: Neumeister, München, 13.3.1986; Österr. Privatsammlung Literatur: Die Bildhauerfamilie Schwanthaler 1633-1848, Ausstellungskatalog, Augustinerchorherrenstift, Reichersberg am Inn 1974, Kat. Nr. 196, S. 166, Abb. 56; H. Achleitner, Johann Peter der Ältere Schwanthaler 1720-1795, der bayerisch-österreichische Rokokobildhauer, Ried 1991, S.114-115, Nr. A1.4.1 Die vorliegende Darstellung der Beweinung Christi geht wahrscheinlich auf einen Entwurf von Johann Franz Schwanthaler zurück; dieser orientierte sich vermutlich an einer Komposition Georg Raphael Donners. Die skulpturale Ausführung der Schmerzenskapelle von Maria Plain durch Johann Franz 1730 lässt aber auch die Vermutung zu, dass es seine eigene Erfindung war. Hinsichtlich der Ausführung als Relief sind neben der vorliegenden Version noch weitere im Augustinerchorherrenstift von St. Florian (Terrakotta), im Innviertler Volkskundehaus Ried (Steinguss) und im OÖ Landesmuseum (Holz) bekannt. Möglicherweise diente die zur Auktion kommende Version als Bozetto in der Schwanthaler Werkstatt. Sie ist jedenfalls eine handwerklich qualitative Arbeit aus dem Umfeld der großen Bildhauerfamilie.