Lot Nr. 36 -


Jan Brueghel II.


Jan Brueghel II. - Alte Meister

(Antwerpen 1601–1678)
Allegorie der Luft und des Feuers,
Öl auf Holz, 61,5 x 96,5 cm, gerahmt

Dem hier vorliegenden Gemälde liegt ein schriftliches Gutachten von Klaus Ertz bei (27. Januar 2016).

Mit allegorischen Darstellungen der „Vier Elemente“ konnte Jan Brueghel II. auf Vorbilder seines Vaters zurückgreifen, der sich ab 1604 dem Thema gewidmet hatte. Vögel, Waffen, Fische und Früchte lassen sich als Attribute den Elementen zuordnen. Solche allegorische Darstellungen haben eine lange Tradition. Bereits in der Antwerpener Druckgraphik des 16. Jahrhunderts wie in der von Nicolas de Bruyn nach Vorlagen von Maerten de Vos gestochenen Elemente-Folge waren den Personifikationen aussagekräftige Attribute beigegeben, wobei das Feuer häufig durch Schmiedewaren und Waffen repräsentiert wurde.

Klaus Ertz schreibt in seinem Gutachten: „In der linken unteren Ecke, zu den Wurzeln eines vom Bildrand überschnittenen Baums, sind die der Allegorie der Luft zuzuordnenden Vögel wie z. B. ein Vogel Strauß, Pfauen, Reiher, Uhus, Enten, Fasane und einige Singvögel zu sehen. Im Geäst des Baumes ein blaugelber Ara und weitere Vögel. […] Neben den am Boden stehenden Vögeln steht die halbnackte Venus, bekleidet mit einem vom Wind hinter ihr aufgebauschten strahlend roten Tuch. Als Gemahlin des Vulkan verkörpert sie das Element ‚Luft‘. Während ihre Rechte gen Himmel erhoben ist, hängt ihre Linke hinter dem Rücken des rechts neben ihr stehenden geflügelten und ebenfalls nackten Amor. […] Rechts daneben sitzt der halbnackte Vulkan, der Gemahl der Venus. Er weist auf den Amboss vor ihm und die davor am Boden und auf Holztruhen und Schemeln verstreut liegenden Rüstungsteile, Helme, Waffen, Töpfe und Schalen. Pikanterweise schmiedet Vulkan für den Kriegsgott und Geliebten seiner Frau, Mars, Waffen, mit denen Venus ihn ausrüstet… Rechts neben dem Gemäuer wird der Blick des Betrachters auf einen feuerspeienden Berg – eine Anspielung auf den Vesuv bei Neapel, den der Maler besucht hatte und ebenfalls Hinweis auf die Allegorie des Feuers – gelenkt, zu dessen Füßen ein weiteres kleines Bauwerk steht.“

Ertz weiter: „Von Anfang an spielten die Themen ‚Allegorie‘ und ‚Mythologie‘ im Werk Jan Brueghels d. J. eine große Rolle. Immer wieder beschäftigte er sich mit den Vorlagen seines väterlichen Vorbildes, kopiert diese und wandelt sie ab. Von den 1620er bis in die 1650er Jahre sind uns Beispiele dieses Themenkreises aus seinem Werk bekannt. Gerade die Kompositionen mit der Schmiede des Vulkan und den unterschiedlichsten Ausprägungen des allegorischen Feuergehaltes erfreuten sich auch nach dem Tod des älteren Jan besonderer Beliebtheit.“

Ertz datiert das vorliegende Gemälde in die 1630er Jahre und zieht zum Vergleich folgende Gemälde Jan Brueghels II aus diesem Zeitraum heran:

1. Venus in der Schmiede Vulkans (Auktion Christie’s, London, 23. Juni 1967, Lot 116);
2. Venus in der Schmiede Vulkans (ehemals Sammlung Baron Coppée, Brüssel);
3. Allegorie der Luft und des Feuers (Auktion Christie’s, London, 7. Juli 2009, Lot 43).

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

19.04.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 81.930,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Jan Brueghel II.


(Antwerpen 1601–1678)
Allegorie der Luft und des Feuers,
Öl auf Holz, 61,5 x 96,5 cm, gerahmt

Dem hier vorliegenden Gemälde liegt ein schriftliches Gutachten von Klaus Ertz bei (27. Januar 2016).

Mit allegorischen Darstellungen der „Vier Elemente“ konnte Jan Brueghel II. auf Vorbilder seines Vaters zurückgreifen, der sich ab 1604 dem Thema gewidmet hatte. Vögel, Waffen, Fische und Früchte lassen sich als Attribute den Elementen zuordnen. Solche allegorische Darstellungen haben eine lange Tradition. Bereits in der Antwerpener Druckgraphik des 16. Jahrhunderts wie in der von Nicolas de Bruyn nach Vorlagen von Maerten de Vos gestochenen Elemente-Folge waren den Personifikationen aussagekräftige Attribute beigegeben, wobei das Feuer häufig durch Schmiedewaren und Waffen repräsentiert wurde.

Klaus Ertz schreibt in seinem Gutachten: „In der linken unteren Ecke, zu den Wurzeln eines vom Bildrand überschnittenen Baums, sind die der Allegorie der Luft zuzuordnenden Vögel wie z. B. ein Vogel Strauß, Pfauen, Reiher, Uhus, Enten, Fasane und einige Singvögel zu sehen. Im Geäst des Baumes ein blaugelber Ara und weitere Vögel. […] Neben den am Boden stehenden Vögeln steht die halbnackte Venus, bekleidet mit einem vom Wind hinter ihr aufgebauschten strahlend roten Tuch. Als Gemahlin des Vulkan verkörpert sie das Element ‚Luft‘. Während ihre Rechte gen Himmel erhoben ist, hängt ihre Linke hinter dem Rücken des rechts neben ihr stehenden geflügelten und ebenfalls nackten Amor. […] Rechts daneben sitzt der halbnackte Vulkan, der Gemahl der Venus. Er weist auf den Amboss vor ihm und die davor am Boden und auf Holztruhen und Schemeln verstreut liegenden Rüstungsteile, Helme, Waffen, Töpfe und Schalen. Pikanterweise schmiedet Vulkan für den Kriegsgott und Geliebten seiner Frau, Mars, Waffen, mit denen Venus ihn ausrüstet… Rechts neben dem Gemäuer wird der Blick des Betrachters auf einen feuerspeienden Berg – eine Anspielung auf den Vesuv bei Neapel, den der Maler besucht hatte und ebenfalls Hinweis auf die Allegorie des Feuers – gelenkt, zu dessen Füßen ein weiteres kleines Bauwerk steht.“

Ertz weiter: „Von Anfang an spielten die Themen ‚Allegorie‘ und ‚Mythologie‘ im Werk Jan Brueghels d. J. eine große Rolle. Immer wieder beschäftigte er sich mit den Vorlagen seines väterlichen Vorbildes, kopiert diese und wandelt sie ab. Von den 1620er bis in die 1650er Jahre sind uns Beispiele dieses Themenkreises aus seinem Werk bekannt. Gerade die Kompositionen mit der Schmiede des Vulkan und den unterschiedlichsten Ausprägungen des allegorischen Feuergehaltes erfreuten sich auch nach dem Tod des älteren Jan besonderer Beliebtheit.“

Ertz datiert das vorliegende Gemälde in die 1630er Jahre und zieht zum Vergleich folgende Gemälde Jan Brueghels II aus diesem Zeitraum heran:

1. Venus in der Schmiede Vulkans (Auktion Christie’s, London, 23. Juni 1967, Lot 116);
2. Venus in der Schmiede Vulkans (ehemals Sammlung Baron Coppée, Brüssel);
3. Allegorie der Luft und des Feuers (Auktion Christie’s, London, 7. Juli 2009, Lot 43).

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 19.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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