Artemisia Gentileschi - Werke kaufen und verkaufen

8. Juli 1593, Rom (Italien) - um 1653, Neapel (Italien).

Artemisia Gentileschi war eine italienische Malerin des Barock, die vor allem für die Darstellung biblischer und mythologischer Frauenfiguren international bekannt wurde. Sie zählte zu den ersten Künstlerinnen, die von ihrer Kunst leben konnten und hinsichtlich Auftragslage ihren männlichen Kollegen in nichts nachstanden.

1593 als Tochter des Malers Orazio Gentileschi in Rom geboren, erkannte dieser das außergewöhnliche Talent seiner Tochter frühzeitig und förderte sie dementsprechend. Im Zuge ihrer Ausbildung bei Antonio Tassi wurde sie von diesem zum Beischlaf gezwungen. In dieser Zeit entstand unter anderem die erste von mehreren Versionen des biblischen Themas „Judith und Holofernes“. Das Gemälde besticht durch seine außergewöhnlich drastische Darstellung der Enthauptung. Nach der Verurteilung Tassis heiratete sie den Florentiner Malkollegen Pierantonio Stiattesi und zog mit ihm in seine Heimatstadt, wo sie sich in nur wenigen Jahren als unabhängige Künstlerin erfolgreich etablieren konnte. Als Beweis dafür kann angesehen werden, dass sie 1616 als erste Frau in die Florentiner Akademie aufgenommen wurde.
Cosimo II. de Medici und Christine von Lothringen zählten zu ihren Auftraggebern. Sie pflegte gute Kontakte zur zeitgenössischen Kunst- und Kulturszene.
1620 zog sie mit ihrer Familie in ihre Geburtsstadt Rom, wo unter anderem eine weitere, kleinformatige Version des Themas „Judith und Holofernes“ entstand. In dieser Zeit fertigte sie unter anderem zahlreiche Porträts an. Großaufträge für Altarbilder blieben trotz ihres hohen Bekanntheitsgrades jedoch aus.
Gegen Ende der 1620er Jahre übersiedelte sie kurzfristig nach Venedig und im Anschluss daran nach Neapel, wo sie sich ein eigenes Atelier einrichtete. Dort befand sie sich in bester künstlerischer Gesellschaft: Malerkollegen wie Jusepe de Ribera, Massimo Stanzione und Domenichino hielten sich zu dieser Zeit ebenfalls in Neapel auf.
Im Laufe ihrer künstlerischen Karriere wechselte sie ihren Malstil öfters. Ihr Frühwerk, bedingt durch den Einfluss ihres Vaters Orazio, kann in der Nachfolge von Caravaggio gesehen werden. Die Bilder dieser Zeit weisen sowohl eine dramatische Lichtführung als auch einen außergewöhnlich hohen Grad an Realismus auf. Artemisia Gentileschi besaß darüber hinaus die Gabe, sich an den Stil der jeweiligen Kunstlandschaft, in welcher sie sich befand, anzupassen. Der Maler Simon Vouet zählte auch zu ihrem Freundeskreis: in ihm fand sie einen künstlerischen Gleichgesinnten, er fertigte das bekannte Porträt von ihr als Malerin an.

Weder ihr Sterbedatum noch die genauen Umstände ihres Todes sind bekannt. Nach ihrem Ableben wurde die Künstlerin in Neapel bestattet.

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