Lot Nr. 121


Tschokwe, Angola, DR Kongo, Sambia: Eine seltene Häuptlings- und Ahnen-Maske vom Typ'Cihongo'.


Tschokwe, Angola, DR Kongo, Sambia: Eine seltene Häuptlings- und Ahnen-Maske vom Typ'Cihongo'. - Stammeskunst / Tribal-Art; Afrika

Diese männliche Maske, 'Cihongo' genannt, stellt einen wichtigen Ahnen der Tschokwe dar. Mit diesem Masken-Typ tanzten nur Häuptlinge oder ihre Söhne, wenn sie auf 'Inspektions-Reisen' durch die Dörfer ihres Herrschafts-Gebietes waren. Mit ihrem Masken-Tanz, in Ganzkörper-Kostümen und mit wilden Sprüngen, betonten sie ihre Kraft, Macht und Autorität. In diesen Masken-Gestalten trieben die Häuptlinge Tribut-Zahlungen ein und hielten Gerichts-Sitzungen ab.
Vorliegende, alte 'Cihongo-Maske' zeigt die typischen Merkmale des Tschokwe-Stils: Aus hartem Holz relativ dünnwandig geschnitzt, schwarz-braun gefärbt, mit deutlichen Resten eines roten Ocker-Belags. Unter dem Querband des Haar-Ansatzes, aus senkrechten, kurzen Relief-Streifen, liegt die breite Stirn mit dem zentralen, stammestypischen Zeichen der Tschokwe, dem 'Cingelyengelye', als vertieft eingekerbtes Relief (eine Art 'Malteserkreuz'). Die weiten Augenbrauen-Bögen sind schwarz gefärbt. In vertieften Augenhöhlen sitzen große, geschlitzte 'Kaffeebohnen-Augen', neben einer kleinen, leicht geschwungenen Nase mit einer eingekerbten Linie auf dem Nasenrücken. Beide Wangen tragen je 2 typische Narben-Tätowierungen, 'Tränen' genannt. Die kleinen, abstehenden Ohren sind gelocht, für Metall-Ringe als Ohr-Gehänge. Der breite, offene und vorne spitz zulaufende Mund zeigt 2 Reihen spitzer Zähne. Mund und Lippen sind ebenfalls deutlich schwarz gefärbt, wie auch darunter der äußere Rand des mitgeschnitzten, runden Bartes. In den Löchern am oberen Rand der Maske war ursprünglich eine 'Frisur' aus Pflanzenfasern u. a. befestigt. Zwei zarte Risse und ein unbedeutender, kleiner Abbruch in der Fläche des Bartes. Sonst keine Schäden! Ein seltenes Objekt mit guter, teils glänzender Gebrauchs-Patina (auch hinten, innen!). H: 23 cm; 1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Österreichische Privatsammlung.
Lit.:
'La Sculpture Tshokwe' von Marie-Louise Bastin, Abb. 34 bis 37; 'Chokwe!' von Manuel Jordan, Abb. 69, 70, 71 u. v. a.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

09.06.2016 - 17:00

Rufpreis:
EUR 2.400,-

Tschokwe, Angola, DR Kongo, Sambia: Eine seltene Häuptlings- und Ahnen-Maske vom Typ'Cihongo'.


Diese männliche Maske, 'Cihongo' genannt, stellt einen wichtigen Ahnen der Tschokwe dar. Mit diesem Masken-Typ tanzten nur Häuptlinge oder ihre Söhne, wenn sie auf 'Inspektions-Reisen' durch die Dörfer ihres Herrschafts-Gebietes waren. Mit ihrem Masken-Tanz, in Ganzkörper-Kostümen und mit wilden Sprüngen, betonten sie ihre Kraft, Macht und Autorität. In diesen Masken-Gestalten trieben die Häuptlinge Tribut-Zahlungen ein und hielten Gerichts-Sitzungen ab.
Vorliegende, alte 'Cihongo-Maske' zeigt die typischen Merkmale des Tschokwe-Stils: Aus hartem Holz relativ dünnwandig geschnitzt, schwarz-braun gefärbt, mit deutlichen Resten eines roten Ocker-Belags. Unter dem Querband des Haar-Ansatzes, aus senkrechten, kurzen Relief-Streifen, liegt die breite Stirn mit dem zentralen, stammestypischen Zeichen der Tschokwe, dem 'Cingelyengelye', als vertieft eingekerbtes Relief (eine Art 'Malteserkreuz'). Die weiten Augenbrauen-Bögen sind schwarz gefärbt. In vertieften Augenhöhlen sitzen große, geschlitzte 'Kaffeebohnen-Augen', neben einer kleinen, leicht geschwungenen Nase mit einer eingekerbten Linie auf dem Nasenrücken. Beide Wangen tragen je 2 typische Narben-Tätowierungen, 'Tränen' genannt. Die kleinen, abstehenden Ohren sind gelocht, für Metall-Ringe als Ohr-Gehänge. Der breite, offene und vorne spitz zulaufende Mund zeigt 2 Reihen spitzer Zähne. Mund und Lippen sind ebenfalls deutlich schwarz gefärbt, wie auch darunter der äußere Rand des mitgeschnitzten, runden Bartes. In den Löchern am oberen Rand der Maske war ursprünglich eine 'Frisur' aus Pflanzenfasern u. a. befestigt. Zwei zarte Risse und ein unbedeutender, kleiner Abbruch in der Fläche des Bartes. Sonst keine Schäden! Ein seltenes Objekt mit guter, teils glänzender Gebrauchs-Patina (auch hinten, innen!). H: 23 cm; 1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Österreichische Privatsammlung.
Lit.:
'La Sculpture Tshokwe' von Marie-Louise Bastin, Abb. 34 bis 37; 'Chokwe!' von Manuel Jordan, Abb. 69, 70, 71 u. v. a.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst / Tribal-Art; Afrika
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2016 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.06. - 09.06.2016