(Wien 1862–1918)
Bildnis einer Frau im Profil mit Rüschenkragen, 1904/05, Bleistift, weiß gehöht (Kragen) auf Papier, 55 x 35 cm, am Blattrand unten Beschriftung: „Disegno originale di Gustavo Klimt - avuto da Raff. Calzini nel 1925- L. Ghiglione“ ... sowie auf der Rückseite: Für die Echtheit dieser Original-Handzeichnung von Gustav Klimt wird volle Garantie geleistet. R. Buttschneider-Wien, (K)

Dr. Marian Bisanz-Prakken nimmt diese Zeichnung in das Werkverzeichnis der Albertina: Gustav Klimt, Die Zeichnungen, Band V, auf.

Provenienz:
Privatbesitz, Italien
Sammlung Raffaele Calzini (1885-1953), Italien -
direkt vom Künstler Sammlung Luigi Ghiglione, Genua 1925

Dieses autonome, in leichter Dreiviertelstellung gezeichnete Halbbildnis einer Frau ist 1904/05 zu datieren. Charakteristisch für Klimts Zeichenstil dieser Jahre - die den Anfängen seines “Goldenen Stils” entsprechen - sind die metallisch scharfen Bleistiftlinien, mit denen der Künstler die Umrisslinien des Profils sowie die Augenpartie, die Nase und den Mund höchst präzise definiert. Beispielgebend für diese Wiedergabe waren die gezeichneten Porträts des niederländischen Symbolisten Jan Toorop (1858–1928), der Klimt tiefgehend beeinflusst hat. Durchaus eigenständig ist jedoch die Art, in der Klimt die lineare Schärfe der Gesichtspartie und die luftigen, weiß gehöhten Partien der Bekleidung wirkungsvoll gegeneinander ausspielt. Vergleichbar ist etwa die Gruppe der 1904/05 gezeichneten Halbbildnisse der “Engländerin”
(Strobl II, Nr. 1196 – 1208)
Marian Bisanz-Prakken, Albertina Wien, Oktober 2012