Lot Nr. 35


Leandro da Ponte, gen. Leandro Bassano


Leandro da Ponte, gen. Leandro Bassano - Alte Meister I

(Bassano del Grappa 1557–1622 Venedig)
Allegorie des Augusts,
signiert links unten auf dem Werkzeugkasten: LEANDER. BASS.,
Öl auf Leinwand, 148,5 x 220 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde steht in Zusammenhang mit der Komposition von Leandro Bassano im Kunsthistorischen Museum in Wien (Inv.-Nr. 4295).

Das im Kunsthistorischen Museum aufbewahrte Werk gehört einem Zyklus von Allegorien der Monate an, der einst zur Sammlung von Erzherzog Leopold Wilhelm gehörte und heute auf das Kunsthistorische Museum in Wien (Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien, Wien 1991, S. 28, Taf. 92, 93) und die Gemäldegalerie der Prager Burg aufgeteilt ist. Laut Arslan ist der Zyklus in den Zeitraum um 1580–1590 zu datieren (siehe E. Arslan, I Bassano, Mailand 1960, Bd. 1, S. 274).

Das vorliegende großformatige Gemälde weist Merkmale auf, die Leandros Malstil mit dem der Familie Bassano in Einklang zeigen, etwa die Anwendung des Helldunkels, die reiche Farbpalette und die Fülle narrativer Details wie die Vielfalt von Tischlerwerkzeug, das im rechten Vordergrund ausgelegt ist.

Leandro gehörte einer weitläufigen Künstlerfamilie an und wurde gemeinsam mit seinen Brüdern in der Werkstatt des Vaters Jacopo Bassano (1510–1592) ausgebildet. 1588 ließ er sich in Venedig nieder, wo er sich der Malergilde anschloss und seine eigene Werkstatt unterhielt. Nach dem Tod des Vaters und des älteren Bruders Francesco setzte Leandro die Arbeitsweise der Familie Bassano vorerst fort, fand dann aber zu seinem eigenen Stil, der sich durch schärfere Umrisse und eine hellere Farbigkeit auszeichnet. Sein Bildnis des Dogen Marino Grimani (heute in der Dresdener Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 281) machte ihn zu einem gefeierten Porträtisten, der 1595 in den Stand eines Ritters von San Marco erhoben wurde und von da an seiner Signatur den Titel „Eques“ hinzufügte. Sein Ruhm war so groß, dass ihn Kaiser Rudolf II. als Hofmaler nach Prag einlud, doch Leandro wies das Angebot zurück und zog es vor, in Venedig zu bleiben.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

08.06.2021 - 16:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Leandro da Ponte, gen. Leandro Bassano


(Bassano del Grappa 1557–1622 Venedig)
Allegorie des Augusts,
signiert links unten auf dem Werkzeugkasten: LEANDER. BASS.,
Öl auf Leinwand, 148,5 x 220 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde steht in Zusammenhang mit der Komposition von Leandro Bassano im Kunsthistorischen Museum in Wien (Inv.-Nr. 4295).

Das im Kunsthistorischen Museum aufbewahrte Werk gehört einem Zyklus von Allegorien der Monate an, der einst zur Sammlung von Erzherzog Leopold Wilhelm gehörte und heute auf das Kunsthistorische Museum in Wien (Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien, Wien 1991, S. 28, Taf. 92, 93) und die Gemäldegalerie der Prager Burg aufgeteilt ist. Laut Arslan ist der Zyklus in den Zeitraum um 1580–1590 zu datieren (siehe E. Arslan, I Bassano, Mailand 1960, Bd. 1, S. 274).

Das vorliegende großformatige Gemälde weist Merkmale auf, die Leandros Malstil mit dem der Familie Bassano in Einklang zeigen, etwa die Anwendung des Helldunkels, die reiche Farbpalette und die Fülle narrativer Details wie die Vielfalt von Tischlerwerkzeug, das im rechten Vordergrund ausgelegt ist.

Leandro gehörte einer weitläufigen Künstlerfamilie an und wurde gemeinsam mit seinen Brüdern in der Werkstatt des Vaters Jacopo Bassano (1510–1592) ausgebildet. 1588 ließ er sich in Venedig nieder, wo er sich der Malergilde anschloss und seine eigene Werkstatt unterhielt. Nach dem Tod des Vaters und des älteren Bruders Francesco setzte Leandro die Arbeitsweise der Familie Bassano vorerst fort, fand dann aber zu seinem eigenen Stil, der sich durch schärfere Umrisse und eine hellere Farbigkeit auszeichnet. Sein Bildnis des Dogen Marino Grimani (heute in der Dresdener Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 281) machte ihn zu einem gefeierten Porträtisten, der 1595 in den Stand eines Ritters von San Marco erhoben wurde und von da an seiner Signatur den Titel „Eques“ hinzufügte. Sein Ruhm war so groß, dass ihn Kaiser Rudolf II. als Hofmaler nach Prag einlud, doch Leandro wies das Angebot zurück und zog es vor, in Venedig zu bleiben.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 08.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 08.06.2021