(Antwerpen 1585–1649 Den Haag)
Pfirsiche in einer silbernen Tazza in einer Nische,
undeutlich signiert und datiert: I. … FECIT 16?9,
Öl auf Holz, 40 x 32 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung R. G. de Boer, Laren, 1973 (als L. Susio);
Sammlung Wetzlar, Amsterdam (als Clara Peeters);
Kunsthandel Alfred Brod, London

Ausgestellt:
Zürich, Kunsthaus, Unbekannte Schönheit, 1956, Nr. 198;
Dordrecht, Dordrechts Museum, Dutch Still Lifes from the 17th Century, 1962, Kat.-Nr. 33, Taf. 49 (als Anthony Claesz.)

Das vorliegende Stillleben ist ein charakteristisches Beispiel für das Schaffen Jan Baptist van Fornenburghs, eines versierten Stilllebenmalers des Goldenen Zeitalters. Die vorliegende Tafel weist – insbesondere in dem Bogen mit marmornen Ecken – starke Gemeinsamkeiten mit anderen Werken van Fornenburghs auf, etwa mit einem Blumenstillleben (siehe E. Gemar-Koeltzsch, Holländische Stillebenmaler im 17. Jahrhundert, Bd. II, Lingen 1995, S. 354, Nr. 128/5).

In alten Den Haager Inventarverzeichnissen finden sich mehrere Blumenstücke von „Jan Baptist“. Jan Baptist van Fornenburgh monogrammierte seine Werke mit IBVF oder bloß mit IB. Früchtebilder wie dieses mit Pfirsichen auf einer Tazza sind auch im Inventar von Adriaen Evert van Bleyswijck in Delft aus dem Jahr 1666 vermerkt, wo es zwei mit IBVF monogrammierte „Freutgens“ [Obststücke] gab.

Van Fornenburgh war der Sohn flämischer Eltern, die wahrscheinlich als Religionsflüchtlinge in die Niederlande gekommen waren. 1621 findet man einen Hinweis auf van Fornenburgh in Amsterdam, später lebt er bei Utrecht, wo der Blumenmaler Balthasar van der Ast seine Werkstatt hatte, dessen Einfluss man in van Fornenburghs Frühwerk erkennen mag. 1629 wurde van Fornenburgh in die Haager Lukasgilde aufgenommen, wo noch der in die Jahre gekommene Jacob de Gheyn II. die führende künstlerische Kraft im Bereich der Stilllebenmalerei war, als dessen Nachfolger van Fornenburgh gelten kann.