Lot Nr. 40


Joseph Heintz der Jüngere


Joseph Heintz der Jüngere - Alte Meister I

(Augsburg um 1600–1678 Venedig)
Hexenszene,
Öl auf Leinwand, Tondo, Durchmesser 43,8 cm, rechteckiger Rahmen

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Der aus Augsburg stammende Maler Giuseppe (Joseph) Heintz machte in Venedig als Maler von Ansichten, religiösen Werken und fantastischen Szenen mit Ungeheuern und Hexen wie dem vorliegenden Werk Karriere. Zu sehen ist eine nackte weibliche Gestalt in Rückenansicht in einer eleganten, etwas manierierten Pose, die auf einer kunstvollen Zeichnung (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 84) des gleichnamigen Vaters zu beruhen scheint, der sich seinerseits als Hofmaler von Kaiser Rudolf II. in Prag einen Namen gemacht hatte. Die Frau, die einen Stab schwingt und in einem großen Buch nachschlägt, ist eindeutig eine Zauberin: Die monsterartigen Geschöpfe zu ihrer Rechten bestätigen diese Einschätzung.

Diese kleinen spinnenartigen Ungeheuer in der Manier Boschs sind das Faszinierende an diesem Gemälde. Heintz’ Vorbilder für diese Gestalten reichen von Bosch selbst (drei Werke des Malers befanden sich im Dogenpalast in Venedig) bis zu Werken seiner Nachfolger und Druckgrafiken, vor allem von Jacques Callot und Stefano della Bella.

Das vorliegende Werk ist ein Beispiel von Giuseppe Heintz’ stregonerie, ein Genre von Gemälden, das um die Mitte des 17. Jahrhunderts in Venedig eifrig gesammelt wurden, worauf das Lob schließen lässt, das der maßgebliche zeitgenössische venezianische Kritiker Marco Boschini in seiner Carta del navegar pitoresco derartigen Kompositionen zuteil werden ließ.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

08.06.2021 - 16:00

Schätzwert:
EUR 12.000,- bis EUR 18.000,-

Joseph Heintz der Jüngere


(Augsburg um 1600–1678 Venedig)
Hexenszene,
Öl auf Leinwand, Tondo, Durchmesser 43,8 cm, rechteckiger Rahmen

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Der aus Augsburg stammende Maler Giuseppe (Joseph) Heintz machte in Venedig als Maler von Ansichten, religiösen Werken und fantastischen Szenen mit Ungeheuern und Hexen wie dem vorliegenden Werk Karriere. Zu sehen ist eine nackte weibliche Gestalt in Rückenansicht in einer eleganten, etwas manierierten Pose, die auf einer kunstvollen Zeichnung (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 84) des gleichnamigen Vaters zu beruhen scheint, der sich seinerseits als Hofmaler von Kaiser Rudolf II. in Prag einen Namen gemacht hatte. Die Frau, die einen Stab schwingt und in einem großen Buch nachschlägt, ist eindeutig eine Zauberin: Die monsterartigen Geschöpfe zu ihrer Rechten bestätigen diese Einschätzung.

Diese kleinen spinnenartigen Ungeheuer in der Manier Boschs sind das Faszinierende an diesem Gemälde. Heintz’ Vorbilder für diese Gestalten reichen von Bosch selbst (drei Werke des Malers befanden sich im Dogenpalast in Venedig) bis zu Werken seiner Nachfolger und Druckgrafiken, vor allem von Jacques Callot und Stefano della Bella.

Das vorliegende Werk ist ein Beispiel von Giuseppe Heintz’ stregonerie, ein Genre von Gemälden, das um die Mitte des 17. Jahrhunderts in Venedig eifrig gesammelt wurden, worauf das Lob schließen lässt, das der maßgebliche zeitgenössische venezianische Kritiker Marco Boschini in seiner Carta del navegar pitoresco derartigen Kompositionen zuteil werden ließ.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 08.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 08.06.2021