(Genua um 1600/10–1656/57 Cremona?)
Porträt eines jungen Adeligen im Alter von sechs Jahren,
bezeichnet und datiert rechts oben: ANNO AET.VI.1633,
Öl auf Leinwand, 124 x 96 cm, gerahmt

Wir danken Filippo Maria Ferro, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.

Miradori wurde in Genua geboren, woher sich sein Beiname „Genovesino“ ableitet, doch er wurde in der Mailänder Tradition in Morazzone unter Tanzio da Varallo und Francesco del Cairo ausgebildet. Seine naturalistische Wiedergabe von Details und subtile Lichtführung verraten den Einfluss des Caravaggismus. Stilistisch nahm er auch Anleihen bei spanischen Künstlern, deren Werke in der Lombardei, die damals unter Habsburger Herrschaft stand, verbreitet waren.

Miradori scheint zum ersten Mal 1630 dokumentarisch in Genua auf. Danach zog er nach Piacenza und später nach Rom und ließ sich schließlich um 1640 in Cremona nieder. Dort schuf er zahlreiche Gemälde für bedeutende Orden, darunter sein erstes bekanntes in Cremona entstandenes Werk, die mit 1640 datierte Unbefleckte Empfängnis für die Kirche von Castelleone. Des Weiteren gehören dazu Gemälde für den Dom von Cremona, San Lorenzo, Santa Maria Magdalena, Santa Marcellina, San Imerio sowie die Kirchen von Soresina und Casalbuttano. Miradori hatte auch weltliche Auftraggeber wie Don Alvaro de Quiñones, den spanischen Gouverneur der Stadt, der Miradoris Gemälde an den König nach Spanien sandte. In den späten 1640er- und frühen 1650er-Jahren schuf er weitere religiöse Werke in der Lombardei, darunter auch in Mailand.