Lot Nr. 109 -


Daniel Seiter

[Saleroom Notice]
Daniel Seiter - Alte Meister I

(Wien 1647–1705 Turin)
Bacchus und Ariadne,
Öl auf Leinwand, 170 x 145 cm, gerahmt

Saleroom Notice:

Die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes wurde auf Daniel Seiter (Wien 1647–1705 Turin) geändert, im Gegensatz zur Angabe im Printkatalog.
Annalisa Scarpa hat ihre Meinung revidiert und befürwortet nun eine Zuschreibung an Daniel Seiter für dieses Lot.
Die Zuschreibung an Daniel Seiter wurde 2016 von Erich Schleier vorgeschlagen (siehe E. Schleier, in: Studi di Storia dell'Arte, Nr. 27, 2016, S. 204, Abb. 4).
Matthias Kunze hat diese Zuschreibung anhand einer Fotografie unabhängig davon ebenso bestätigt. 

Provenienz:
Kunsthandel, Brüssel;
dort um 1975 erworben durch den Vater des heutigen Besitzers

Wir danken Annalisa Scarpa, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat, für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots.

Diese Darstellung von Bacchus und Ariadne ist ein Werk aus der römischen Periode des Veroneser Malers Antonio Balestra.

Die mythologischen Gottheiten Bacchus und Ariadne sind miteinander im Gespräch dargestellt und zeigen sich in anmutiger Eleganz; ihre Mimik spiegelt die Vorliebe des Malers für fröhliche Themen wider. Der Stil des Künstlers verbindet Momente der venezianischen Meister mit der Lebendigkeit der römischen Malerei des 17. Jahrhunderts. In diesem Bild kommen die Eigenschaften von Balestras malerischem Stil voll zum Ausdruck: Hier verbinden sich eine eingängige erzählerische Darstellung und ein Sinn für Dramatik mit dem geschickt eingesetzten formalen Überschwang der römischen Kunst des Seicento und verschmelzen mit dem malerischen Kolorismus der venezianischen Tradition.

Antonio Balestra schuf mythologische Szenen und ließ sich dabei oft von den Vorbildern Carlo Maratta und Marcantonio Franceschini inspirieren. Die kühlen, klaren und intensiven Farben des vorliegenden Gemäldes sind mit jenen seiner Entführung der Europa in einer Privatsammlung vergleichbar (siehe U. Ruggeri, Nuove opere documentate di Antonio Balestra, in: Pittura veneziana dal Quattrocento al Settecento: studi di storia dell’arte in onore di Egidio Martini, hg. von G. M. Pilo, Venedig 1999, S. 188).

Seine erste Ausbildung als Maler erhielt Antonio Balestra in der Werkstatt Antonio Belluccis in Verona und zog dann 1687 nach Venedig. Im Jahr 1690 ging er nach Rom, wo er sich häufig in der Werkstatt Carlo Marattas aufhielt, dessen Einfluss sich für die Entwicklung seines persönlichen Malstils entscheidend erweisen sollte. In den ersten beiden Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts ließ er sich erneut in Venedig nieder, wo er mit der Malerei mythologischer Themen internationalen Erfolg erlangte. In den 1720er-Jahren kehrte der Künstler in seine Geburtsstadt Verona zurück und erhielt 1725 die Mitteilung über seine Wahl in die Accademia di San Luca in Rom (siehe L. Ghio, Antonio Balestra, in: I pittori Bergamaschi: il Settecento, hg. von. R. Bossaglia, G. A. Dell’Acqua, Bergamo 1989, Bd. 2, S. 79‒109).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

08.06.2021 - 16:00

Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Daniel Seiter

[Saleroom Notice]

(Wien 1647–1705 Turin)
Bacchus und Ariadne,
Öl auf Leinwand, 170 x 145 cm, gerahmt

Saleroom Notice:

Die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes wurde auf Daniel Seiter (Wien 1647–1705 Turin) geändert, im Gegensatz zur Angabe im Printkatalog.
Annalisa Scarpa hat ihre Meinung revidiert und befürwortet nun eine Zuschreibung an Daniel Seiter für dieses Lot.
Die Zuschreibung an Daniel Seiter wurde 2016 von Erich Schleier vorgeschlagen (siehe E. Schleier, in: Studi di Storia dell'Arte, Nr. 27, 2016, S. 204, Abb. 4).
Matthias Kunze hat diese Zuschreibung anhand einer Fotografie unabhängig davon ebenso bestätigt. 

Provenienz:
Kunsthandel, Brüssel;
dort um 1975 erworben durch den Vater des heutigen Besitzers

Wir danken Annalisa Scarpa, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat, für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots.

Diese Darstellung von Bacchus und Ariadne ist ein Werk aus der römischen Periode des Veroneser Malers Antonio Balestra.

Die mythologischen Gottheiten Bacchus und Ariadne sind miteinander im Gespräch dargestellt und zeigen sich in anmutiger Eleganz; ihre Mimik spiegelt die Vorliebe des Malers für fröhliche Themen wider. Der Stil des Künstlers verbindet Momente der venezianischen Meister mit der Lebendigkeit der römischen Malerei des 17. Jahrhunderts. In diesem Bild kommen die Eigenschaften von Balestras malerischem Stil voll zum Ausdruck: Hier verbinden sich eine eingängige erzählerische Darstellung und ein Sinn für Dramatik mit dem geschickt eingesetzten formalen Überschwang der römischen Kunst des Seicento und verschmelzen mit dem malerischen Kolorismus der venezianischen Tradition.

Antonio Balestra schuf mythologische Szenen und ließ sich dabei oft von den Vorbildern Carlo Maratta und Marcantonio Franceschini inspirieren. Die kühlen, klaren und intensiven Farben des vorliegenden Gemäldes sind mit jenen seiner Entführung der Europa in einer Privatsammlung vergleichbar (siehe U. Ruggeri, Nuove opere documentate di Antonio Balestra, in: Pittura veneziana dal Quattrocento al Settecento: studi di storia dell’arte in onore di Egidio Martini, hg. von G. M. Pilo, Venedig 1999, S. 188).

Seine erste Ausbildung als Maler erhielt Antonio Balestra in der Werkstatt Antonio Belluccis in Verona und zog dann 1687 nach Venedig. Im Jahr 1690 ging er nach Rom, wo er sich häufig in der Werkstatt Carlo Marattas aufhielt, dessen Einfluss sich für die Entwicklung seines persönlichen Malstils entscheidend erweisen sollte. In den ersten beiden Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts ließ er sich erneut in Venedig nieder, wo er mit der Malerei mythologischer Themen internationalen Erfolg erlangte. In den 1720er-Jahren kehrte der Künstler in seine Geburtsstadt Verona zurück und erhielt 1725 die Mitteilung über seine Wahl in die Accademia di San Luca in Rom (siehe L. Ghio, Antonio Balestra, in: I pittori Bergamaschi: il Settecento, hg. von. R. Bossaglia, G. A. Dell’Acqua, Bergamo 1989, Bd. 2, S. 79‒109).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 08.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 08.06.2021