Lot Nr. 120 -


Francesco Guardi


Francesco Guardi - Alte Meister I

(Venedig 1712–1793)
Die Rialtobrücke mit der Riva del Vin in Venedig,
Öl auf Leinwand, 37,5 x 50,8 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Graf Avogli;
Sammlung Heilbuth, Kopenhagen;
Duncan Phillips Memorial Collection, Washington;
Gallery Knoedler, New York;
Sammlung C. V. Hickox, New York;
The Hon. Michael Astor Collection;
Auktion, Christie’s, London, 11. April 1975, Lot 66 (als Francesco Guardi);
Kunsthandel Thos. Agnew & Sons, London;
Auktion, Sotheby’s, London, 7. Dezember 1988, Lot 144 (als Francesco Guardi);
Auktion, Christie’s, New York, 16. Januar 1996, Lot 141 (als Francesco Guardi);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Ausgestellt:
Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, 1920, Nr. 39;
London, Matthiesen Gallery, Venetian Paintings, 23. Februar – 23. April 1939, Nr. 69;
Louisville, Speed Art Museum, Eighteenth Century Venetian Paintings, 2.–29. Juni 1948, Nr. 13

Literatur:
D. Phillips, A Sammlung in the Making. A survey of the problems involved in collecting pictures together with brief estimates of the painters in the Phillips Memorial Gallery, Massachusetts 1926, S. 98, Abb. 3 (als Francesco Guardi);
A. Morassi, Antonio e Francesco Guardi, Mailand 1973, Bd. I, S. 410, Nr. 540 (als Francesco Guardi);
L. R. Bortolatto, L’opera completa di Francesco Guardi, Mailand 1974, S. 137, Nr. 848 (als Francesco Guardi)

Das vorliegende Gemälde ist ein Spätwerk des großen venezianischen Malers Francesco Guardi. Es stellt eine der ikonischsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Venedig dar, die im 18. Jahrhundert von vielen Ansichtenmalern, vedutisti, verewigt und auch von Guardi im Laufe seiner Karriere in zahlreichen Varianten wie etwa jenen in der National Gallery of Art, Washington (Inv.-Nr. 1942.9.27), und in der Accademia Carrara, Bergamo (Inv.-Nr. 81LC00106), wiedergegeben wurde.

Der Vordergrund des Gemäldes wird von zahlreichen Gondeln und anderen Booten auf dem Canal Grande belebt, die Rialto-Brücke befindet sich im Zentrum der Komposition, links davon der Palazzo dei Dieci Savi und etwas dahinter der Palazzo dei Camerlenghi. Ebenfalls sichtbar ist ein Teil der Riva del Vin, die entlang des Kanals verläuft und die Brücke mit San Silvestro verbindet. Jenseits der Brücke rechts liegt der Fondaco dei Tedeschi und gerade noch sichtbar im Vordergrund auf der Riva del Ferro ein Teil des Palazzo Dolfin Manin.

Diese Ansicht von Venedig wurde auch mehrfach von Giovanni Antonio Canal, gen. Canaletto, dargestellt, der das Sujet ebenfalls variierte; ein Beispiel findet sich in der Wallace Collection, London (Inv.-Nr. P511). Für Francesco Guardi dienten diese Gemälde sicherlich als Vorbilder, an denen er sich messen konnte, als er sich geschickt vom Stil seines Meisters distanzierte und eine ganz eigene, persönliche Bildsprache entwickelte, wie das vorliegende Gemälde zeigt. Im Gegensatz zu dem akribisch scharfen Blick, den Canaletto bei seinen Stadtansichten zum Zug kommen ließ, gelang es Guardi, die malerische Vielfalt der die Lagunenstadt belebenden Szenen einzufangen. Die Gebäude und Figuren sind mit kraftvollem Pinselstrich dargestellt und erzielen einen poetisch-atmosphärischen Gesamteindruck, der durch die Wahl der Farben noch verstärkt wird. Das Rötlichbraun der Gebäude wird durch verschiedene Ockertöne gedämpft, die sich harmonisch mit den Grün- und Blautönen des Wassers und des Himmels verbinden.

Francesco Guardi war der letzte große Meister der venezianischen Vedutenmalerei. Seine Ausbildung erhielt er in der Werkstatt der Familie bei seinem älteren Bruder Gian Antonio. Er verbrachte sein ganzes Leben in Venedig. Er begann als Figurenmaler und wandte sich erst später in seiner Laufbahn, wahrscheinlich um die Mitte der 1750er-Jahre, bereits in seiner Reifephase, aufgrund der großen Nachfrage des internationalen Marktes der Ansichtenmalerei zu. Francesco Guardi war auch ein Historien-, Genre- und Porträtmaler und widmete sich Landschaften und erfundenen capricci, die allesamt bei seinen venezianischen Zeitgenossen und Förderern großen Anklang fanden.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

08.06.2021 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 191.888,-
Schätzwert:
EUR 200.000,- bis EUR 300.000,-

Francesco Guardi


(Venedig 1712–1793)
Die Rialtobrücke mit der Riva del Vin in Venedig,
Öl auf Leinwand, 37,5 x 50,8 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Graf Avogli;
Sammlung Heilbuth, Kopenhagen;
Duncan Phillips Memorial Collection, Washington;
Gallery Knoedler, New York;
Sammlung C. V. Hickox, New York;
The Hon. Michael Astor Collection;
Auktion, Christie’s, London, 11. April 1975, Lot 66 (als Francesco Guardi);
Kunsthandel Thos. Agnew & Sons, London;
Auktion, Sotheby’s, London, 7. Dezember 1988, Lot 144 (als Francesco Guardi);
Auktion, Christie’s, New York, 16. Januar 1996, Lot 141 (als Francesco Guardi);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Ausgestellt:
Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, 1920, Nr. 39;
London, Matthiesen Gallery, Venetian Paintings, 23. Februar – 23. April 1939, Nr. 69;
Louisville, Speed Art Museum, Eighteenth Century Venetian Paintings, 2.–29. Juni 1948, Nr. 13

Literatur:
D. Phillips, A Sammlung in the Making. A survey of the problems involved in collecting pictures together with brief estimates of the painters in the Phillips Memorial Gallery, Massachusetts 1926, S. 98, Abb. 3 (als Francesco Guardi);
A. Morassi, Antonio e Francesco Guardi, Mailand 1973, Bd. I, S. 410, Nr. 540 (als Francesco Guardi);
L. R. Bortolatto, L’opera completa di Francesco Guardi, Mailand 1974, S. 137, Nr. 848 (als Francesco Guardi)

Das vorliegende Gemälde ist ein Spätwerk des großen venezianischen Malers Francesco Guardi. Es stellt eine der ikonischsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Venedig dar, die im 18. Jahrhundert von vielen Ansichtenmalern, vedutisti, verewigt und auch von Guardi im Laufe seiner Karriere in zahlreichen Varianten wie etwa jenen in der National Gallery of Art, Washington (Inv.-Nr. 1942.9.27), und in der Accademia Carrara, Bergamo (Inv.-Nr. 81LC00106), wiedergegeben wurde.

Der Vordergrund des Gemäldes wird von zahlreichen Gondeln und anderen Booten auf dem Canal Grande belebt, die Rialto-Brücke befindet sich im Zentrum der Komposition, links davon der Palazzo dei Dieci Savi und etwas dahinter der Palazzo dei Camerlenghi. Ebenfalls sichtbar ist ein Teil der Riva del Vin, die entlang des Kanals verläuft und die Brücke mit San Silvestro verbindet. Jenseits der Brücke rechts liegt der Fondaco dei Tedeschi und gerade noch sichtbar im Vordergrund auf der Riva del Ferro ein Teil des Palazzo Dolfin Manin.

Diese Ansicht von Venedig wurde auch mehrfach von Giovanni Antonio Canal, gen. Canaletto, dargestellt, der das Sujet ebenfalls variierte; ein Beispiel findet sich in der Wallace Collection, London (Inv.-Nr. P511). Für Francesco Guardi dienten diese Gemälde sicherlich als Vorbilder, an denen er sich messen konnte, als er sich geschickt vom Stil seines Meisters distanzierte und eine ganz eigene, persönliche Bildsprache entwickelte, wie das vorliegende Gemälde zeigt. Im Gegensatz zu dem akribisch scharfen Blick, den Canaletto bei seinen Stadtansichten zum Zug kommen ließ, gelang es Guardi, die malerische Vielfalt der die Lagunenstadt belebenden Szenen einzufangen. Die Gebäude und Figuren sind mit kraftvollem Pinselstrich dargestellt und erzielen einen poetisch-atmosphärischen Gesamteindruck, der durch die Wahl der Farben noch verstärkt wird. Das Rötlichbraun der Gebäude wird durch verschiedene Ockertöne gedämpft, die sich harmonisch mit den Grün- und Blautönen des Wassers und des Himmels verbinden.

Francesco Guardi war der letzte große Meister der venezianischen Vedutenmalerei. Seine Ausbildung erhielt er in der Werkstatt der Familie bei seinem älteren Bruder Gian Antonio. Er verbrachte sein ganzes Leben in Venedig. Er begann als Figurenmaler und wandte sich erst später in seiner Laufbahn, wahrscheinlich um die Mitte der 1750er-Jahre, bereits in seiner Reifephase, aufgrund der großen Nachfrage des internationalen Marktes der Ansichtenmalerei zu. Francesco Guardi war auch ein Historien-, Genre- und Porträtmaler und widmete sich Landschaften und erfundenen capricci, die allesamt bei seinen venezianischen Zeitgenossen und Förderern großen Anklang fanden.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 08.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 08.06.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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