Lot Nr. 14 -


Turino Vanni


(Rigoli um 1348 – nach 1438 Pisa)
Der heilige Antonius der Große und der heilige Franziskus,
Tempera und Gold auf Holz, 31,5 x 43 cm, integrierter Rahmen

Provenienz:
Privatsammlung, Schweiz

Wir danken Andrea G. De Marchi, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie vorgeschlagen hat.

Die vorliegende Tafel mit Goldgrund zeigt den heiligen Antonius Abbas mit langem Bart; er trägt einen Kapuzenmantel und hält einen Stab in der Hand. Neben ihm erscheint der heilige Franziskus in seinem traditionellen Habit mit Kreuz und Evangelium. Beide sind als Halbfiguren innerhalb eines mittels Pastiglia plastisch dargestellten Portikus dargestellt. Die Vergoldung ist zum Teil mit Punzierungen in den Heiligenscheinen, entlang des inneren Bogenrandes und am äußeren Rand des Rahmens geschmückt.

Dieses Werk, das wahrscheinlich Teil einer Predella war, stellt Heilige in einer für die toskanische Trecento-Malerei typischen Art und Weise dar. Die charakteristischen Züge der heiligen Antonius Abbas und Franziskus sind mit gelängten Augen dargestellt; die Figuren sind mit ihren Attributen im Vordergrund wiedergegeben. Die vereinfachte Darstellung der Gewänder kann mit anderen Werken des Künstlers verglichen werden, etwa mit den von Vanni gemalten Heiligen einer heute in Palermo befindlichen Tafel, die in die 1380er-Jahre zu datieren ist (siehe G. Abbate, Dipinti pisani a Palermo nella seconda metà del XIV secolo, in: G. Abbate [Hg.], Pisa e la Sicilia occidentale. Contesto storico e influenze artistiche tre XI e XIV secolo, Palermo 2014, S. 66–69). In diesem Werk sind die stilistischen und kompositorischen Bezüge zur florentinischen und sienesischen Malerei der Epoche offensichtlich und zeigen Lösungen, die dem Schaffen von Agnolo Gaddi, Andrea Orcagna, Niccolò di Pietro Gerini und Taddeo di Bartolo nahestehen. Derartige stilistischen Bezugnahmen lassen sich auch in Vannis Triptychon in der Kirche San Bartolomeo degli Armeni in Genua erkennen, das signiert und mit 1415 datiert ist (siehe E. Carli [Hg.], Pittura pisana del Trecento. La seconda metà del Secolo, Mailand 1961, S. 81–87, Abb. 144).

Über Turino Vannis prägende Jahre als Künstler ist wenig bekannt. Es ist dokumentiert, dass er in die Provinz Ligurien zog, wo er in Genua und Savona tätig war. Später kehrte er nach Pisa zurück, wo er Aufträge von den religiösen Einrichtungen Pisas erhielt.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

24.04.2024 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 14.125,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Turino Vanni


(Rigoli um 1348 – nach 1438 Pisa)
Der heilige Antonius der Große und der heilige Franziskus,
Tempera und Gold auf Holz, 31,5 x 43 cm, integrierter Rahmen

Provenienz:
Privatsammlung, Schweiz

Wir danken Andrea G. De Marchi, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie vorgeschlagen hat.

Die vorliegende Tafel mit Goldgrund zeigt den heiligen Antonius Abbas mit langem Bart; er trägt einen Kapuzenmantel und hält einen Stab in der Hand. Neben ihm erscheint der heilige Franziskus in seinem traditionellen Habit mit Kreuz und Evangelium. Beide sind als Halbfiguren innerhalb eines mittels Pastiglia plastisch dargestellten Portikus dargestellt. Die Vergoldung ist zum Teil mit Punzierungen in den Heiligenscheinen, entlang des inneren Bogenrandes und am äußeren Rand des Rahmens geschmückt.

Dieses Werk, das wahrscheinlich Teil einer Predella war, stellt Heilige in einer für die toskanische Trecento-Malerei typischen Art und Weise dar. Die charakteristischen Züge der heiligen Antonius Abbas und Franziskus sind mit gelängten Augen dargestellt; die Figuren sind mit ihren Attributen im Vordergrund wiedergegeben. Die vereinfachte Darstellung der Gewänder kann mit anderen Werken des Künstlers verglichen werden, etwa mit den von Vanni gemalten Heiligen einer heute in Palermo befindlichen Tafel, die in die 1380er-Jahre zu datieren ist (siehe G. Abbate, Dipinti pisani a Palermo nella seconda metà del XIV secolo, in: G. Abbate [Hg.], Pisa e la Sicilia occidentale. Contesto storico e influenze artistiche tre XI e XIV secolo, Palermo 2014, S. 66–69). In diesem Werk sind die stilistischen und kompositorischen Bezüge zur florentinischen und sienesischen Malerei der Epoche offensichtlich und zeigen Lösungen, die dem Schaffen von Agnolo Gaddi, Andrea Orcagna, Niccolò di Pietro Gerini und Taddeo di Bartolo nahestehen. Derartige stilistischen Bezugnahmen lassen sich auch in Vannis Triptychon in der Kirche San Bartolomeo degli Armeni in Genua erkennen, das signiert und mit 1415 datiert ist (siehe E. Carli [Hg.], Pittura pisana del Trecento. La seconda metà del Secolo, Mailand 1961, S. 81–87, Abb. 144).

Über Turino Vannis prägende Jahre als Künstler ist wenig bekannt. Es ist dokumentiert, dass er in die Provinz Ligurien zog, wo er in Genua und Savona tätig war. Später kehrte er nach Pisa zurück, wo er Aufträge von den religiösen Einrichtungen Pisas erhielt.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.04.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. - 24.04.2024


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.