Valerio Castello - Werke kaufen und verkaufen

(Genua 1624–1659)

 

Valerio Castello, prominenter Vertreter der genuesischen Malerei des 17. Jahrhunderts, war u.a. Zeitgenosse von Guido Reni, Guercino (Giovanni Francesco Barbieri), Giovanni Lanfranco, Domenichino (Domenico Zampieri), Luca Giordano, Bernardo Strozzi, Alessandro Turchi und Anthonis van Dyck. In seiner Heimatstadt Genua entstanden zahlreiche Fresken und Deckenmalereien. Seine Gemälde befinden sich heute in den wichtigsten Museen der Welt und auch im Dorotheum wurden Werke Valerio Castellos in den Auktionen Gemälde Alter Meister erfolgreich versteigert.

 

Nach dem frühen Tod des Vaters Bernardo, der ebenfalls Maler war, hatte die Mutter vorerst eine literarische Ausbildung für Valerio vorgesehen. Sehr bald aber wurde sein Interesse und sein Talent für die Malerei unverkennbar. Es folgte eine Lehre bei Domenico Fiasella, einem der führenden Vertreter der Genueser Schule des 17. Jahrhunderts und wichtigen Barockmaler Italiens. Eine weitere Ausbildung bei Giovanni Andrea De Ferrari ist wahrscheinlich, aber nicht ausreichend belegt. Um das Jahr 1644 verließ er für einige Zeit das provinzielle Umfeld von Genua und begab sich, auf der Suche nach Inspiration, auf eine Reise in die oberitalienischen Städte Parma und Mailand. Anregungen fand er, u.a. in den Werken von Antonio da Correggio, Parmigianino (Girolamo Francesco Maria Mazzola), Giulio Cesare Procaccini, Paolo Veronese, Peter Paul Rubens und einigen mehr.

 

In den Kunstgeschichtsbüchern wird Valerio als ein wissbegieriger junger Mann beschrieben, der die Kunst anderer zwar genau studierte, aber schon in seiner frühen Schaffenszeit einen persönlichen Stil fand. Castellos Malerei zeichnen dramatische Kompositionen, ein schneller, dynamischer Pinselstrich, der bisweilen Entwurfscharakter hat, sowie eine intensive Farbgebung aus, die religiöse als auch mythologische Szenen zum Inhalt hat.

 

Camillo Manzitti, der lange zu Valerio Castello geforscht hat, hebt besonders dessen freie Interpretation der Formen hervor und die Freude an der Ästhetik, Charakteristika des modernen Künstlers im Vergleich zum „Handwerker“ der vergangenen Jahrhunderte.

Während seiner kurzen Schaffenszeit entstanden viele Fresken in Kirchen und Palästen in Genua, wie etwa in der Chiesa Santa Marta oder im Palazzo von Giovanni Battista Balbi (heute Museo di Palazzo Reale). Im Westflügel des Palazzo Reale befinden sich zahlreiche Fresken, die Valerio ab dem Jahr 1655 gemalt hat, u.a. der „Der Ruhm der Balbi“. Weitere bekannte Fresken schmücken den Palazzo Balbi Senarega und den Palazzo Brignole (heute Palazzo Bianco).

 

Italienische und internationale Museen, wie beispielsweise die Uffizien in Florenz, der Louvre in Paris, die National Gallery in London und die Eremitage in Sankt Petersburg beherbergen Gemälde und Zeichnungen des Künstlers, ebenso das Kunsthistorische Museum in Wien, das ein Gemälde von Valerio Castello gekauft hat, einen um die 1650er Jahre datierten Bethlehemitischen Kindermord. In der Albertina in Wien befinden sich Zeichnungen sowie eine Radierung, die mit V.C.F. signiert ist und ein Sujet des Vaters Bernardo, vielleicht als Hommage an diesen, wiedergibt. Namhafte Privatsammlungen weltweit nennen Kunstwerke Castellos ihr Eigen.

 

Valerio Castello verstarb 35jährig in seiner Heimatstadt Genua.

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