Lot Nr. 98


Valerio Castello


(Genua 1624/25–1659)
Die Taufe Christi,
Öl auf Leinwand, 124 x 98,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Wir danken Maurizio Romanengo, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.

Das vorliegende Gemälde von Valerio Castello war bisher nur durch eine Kopie bekannt, die 2008 in das Werkverzeichnis von Camillo Manzitti aufgenommen wurde (C. Manzitti, Valerio Castello, Turin 2008, Nr. C4, S. 236). Anhand dieser Kopie hatte der Autor für das Original eine Datierung um 1650 oder kurz davor angenommen, zu einer Zeit, als die Farbpalette des Künstlers sich aufhellte und mehr Strahlkraft bekam und er die dunklere Farbgebung, die sein früheres Schaffen geprägt hatte, aufgab. Typisch für den Künstler sind bei dieser Komposition auch die satte, pastose Pinselführung und die leuchtenden Farben. Es sei darauf hingewiesen, dass es sich um ein äußerst seltenes Sujet im Werk Castellos handelt, von dem keine weiteren eigenhändigen Varianten bekannt sind.

Valerio war der Sohn des Malers Bernardo Castello und wurde im Alter von nur fünf Jahren Waise. Seine erste künstlerische Ausbildung erhielt er wahrscheinlich durch das Studium der Zeichnungen seines Vaters und der manieristischen Fresken, die die wichtigsten Gebäude Genuas schmückten. Der Künstler verkehrte in den Werkstätten von Domenico Fiasella, dem damals berühmtesten und umtriebigsten Künstler Genuas, und Giovanni Andrea de Ferrari. Der entscheidende Wendepunkt seiner Sehschule war jedoch eine Reise nach Mailand und Parma mit seinem Freund und Mitarbeiter Agostino Merano, die es ihm ermöglichte, seine Kenntnisse zu Giulio Cesare Procaccini und dessen stilistischer Herangehensweise zu vertiefen und die Werke Correggios zu studieren.

1646 kehrte Valerio Castello nach Genua zurück und widmete sich dem Schaffen von sakralen und profanen Werken auf Leinwand und als Fresko. Auch Giovanni Benedetto Castiglione hatte zu dieser Zeit in Verbindung mit dem neovenezianischen Kulturerbe, das die meisten führenden Maler der Epoche prägte, großen Einfluss auf Castellos künstlerische Produktion.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

24.04.2024 - 18:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Valerio Castello


(Genua 1624/25–1659)
Die Taufe Christi,
Öl auf Leinwand, 124 x 98,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Wir danken Maurizio Romanengo, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.

Das vorliegende Gemälde von Valerio Castello war bisher nur durch eine Kopie bekannt, die 2008 in das Werkverzeichnis von Camillo Manzitti aufgenommen wurde (C. Manzitti, Valerio Castello, Turin 2008, Nr. C4, S. 236). Anhand dieser Kopie hatte der Autor für das Original eine Datierung um 1650 oder kurz davor angenommen, zu einer Zeit, als die Farbpalette des Künstlers sich aufhellte und mehr Strahlkraft bekam und er die dunklere Farbgebung, die sein früheres Schaffen geprägt hatte, aufgab. Typisch für den Künstler sind bei dieser Komposition auch die satte, pastose Pinselführung und die leuchtenden Farben. Es sei darauf hingewiesen, dass es sich um ein äußerst seltenes Sujet im Werk Castellos handelt, von dem keine weiteren eigenhändigen Varianten bekannt sind.

Valerio war der Sohn des Malers Bernardo Castello und wurde im Alter von nur fünf Jahren Waise. Seine erste künstlerische Ausbildung erhielt er wahrscheinlich durch das Studium der Zeichnungen seines Vaters und der manieristischen Fresken, die die wichtigsten Gebäude Genuas schmückten. Der Künstler verkehrte in den Werkstätten von Domenico Fiasella, dem damals berühmtesten und umtriebigsten Künstler Genuas, und Giovanni Andrea de Ferrari. Der entscheidende Wendepunkt seiner Sehschule war jedoch eine Reise nach Mailand und Parma mit seinem Freund und Mitarbeiter Agostino Merano, die es ihm ermöglichte, seine Kenntnisse zu Giulio Cesare Procaccini und dessen stilistischer Herangehensweise zu vertiefen und die Werke Correggios zu studieren.

1646 kehrte Valerio Castello nach Genua zurück und widmete sich dem Schaffen von sakralen und profanen Werken auf Leinwand und als Fresko. Auch Giovanni Benedetto Castiglione hatte zu dieser Zeit in Verbindung mit dem neovenezianischen Kulturerbe, das die meisten führenden Maler der Epoche prägte, großen Einfluss auf Castellos künstlerische Produktion.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.04.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. - 24.04.2024