Giorgio de Chirico *
(Volos, Griechenland 1888–1978 Rom)
Cavalli antichi sulle sponde dell’Egeo, 1968, signiert, Öl auf Leinwand, 78 x 64 cm, gerahmt
Zu diesem Werk liegt ein von Maurizio Fagiolo dell’Arco signiertes Fotozertifikat vor
Zu diesem Werk liegt ein Gutachten von Maurizio Fagiolo dell’Arco (als Fotokopie) vor.
Provenienz:
Casa de Chirico, Rom (rückseitig Inventar-Nr.)
Sammlung Baccigalupi-Favre, Turin
Europäische Privatsammlung
Ausgestellt:
Rom, Omaggio a de Chirico, Studio d'Arte Campaiola, 2. - 29. Mai 2002
Viterbo, Museo Nazionale Archeologico, Rocca Albornoz, 31. Mai – 24. Juni 2002, Ausst.-Kat. S. 114, Nr. 1/A mit Abb.
Montecatini Terme, Da de Chirico a Fontana-Gli anni d'oro di Montecatini Terme, 27. September - 3. November 2002, Ausst.-Kat., Titelbild und S. 163 mit Abb.
Literatur:
C. B. Sakraischick (Hrsg.), Catalogo Generale, Giorgio de Chirico, Electa Editrice, Mailand 1976, Bd. V, Opere dal 1951 al 1974, Nr. 729 mit Abb.
Notiz:
Das Werk greift ein Motiv auf, das der Künstler zur Zeit des Surrealismus, zwischen 1927 und 1928, in Paris gemalt hatte. Mit diesem Werk greift der fast achtzigjährige Maler also ein Thema aus seiner Jugend auf und möchte den hellenistischen Traum von einem Tempel und einem Mittelmeer, in dem die Energie und Vitalität des Pferdes wohnt, wiederbeleben.
Pferde sind immer mit Mythen verbunden, oft in Kombination mit einer unterirdischen ‚Auto-Myographie‘. Die Neuheit liegt nicht in der scheinbar offensichtlichen Erfindung oder in der Komposition, die von bereits existierenden Silhouetten begrenzt wird: Es liegt alles an der Farbe. Brillant, aktuell, déco: Sie taucht diese dionysischen Präsenzen in das ruhige Meer von Thessalien, gegen den Parthenon seiner Kindheit.
M. Fagiolo dell'Arco, P. Baldacci (Hrsg.), Giorgio de Chirico, Parigi 1924-1929, Edizioni Philippe Daverio, Mailand, 1982, S. 124
De Chiricos Pferde galoppieren über Strände, die mit Ruinen von kleinen Tempeln und zerbrochenen Säulen übersät sind. Mythologie und Archäologie verschmelzen in der Erinnerung, in der Beschwörung und in dem amüsanten Spiel, mit dem der alte Künstler seine griechischen Ursprünge in Erinnerung ruft.
Wir befinden uns in den Sechzigern, den Jahren der Pop-Art, deren künstlerische Sprache und Stil oft mit dem Spiel verschmelzen. Aber es wäre falsch, über den Einfluss der Pop-Art auf De Chiricos Malerei zu diskutieren, besser wäre es, zu untersuchen, wie außerordentlich es dem Künstler gelingt, sich auf seine eigene Zeit einzustimmen. Seine Größe zeigt sich darin, wie er das Klima der Moderne versteht und es sich zu eigen macht, wenn auch vielleicht unbewusst, obwohl er sich hartnäckig für einen „Künstler aus der Zeit“ hält. Auf diese Weise ist er ein Meister und ein Vorbild für die Gemälde künftiger Generationen geworden.
Franco Ragazzi (Hrsg.) Pittura fra Arte e Memoria dell'Arte, in „Da de Chirico a Fontana: Gli anni d'oro di Montecatini Terme“, Art Promoters, Portofino, 2002, Ausst.-Kat. S. 179
Experte: Alessandro Rizzi
Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41
alessandro.rizzi@dorotheum.it
22.05.2024 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 70.000,- bis EUR 100.000,-
Lot beobachten Beobachten beenden
Giorgio de Chirico *
(Volos, Griechenland 1888–1978 Rom)
Cavalli antichi sulle sponde dell’Egeo, 1968, signiert, Öl auf Leinwand, 78 x 64 cm, gerahmt
Zu diesem Werk liegt ein von Maurizio Fagiolo dell’Arco signiertes Fotozertifikat vor
Zu diesem Werk liegt ein Gutachten von Maurizio Fagiolo dell’Arco (als Fotokopie) vor.
Provenienz:
Casa de Chirico, Rom (rückseitig Inventar-Nr.)
Sammlung Baccigalupi-Favre, Turin
Europäische Privatsammlung
Ausgestellt:
Rom, Omaggio a de Chirico, Studio d'Arte Campaiola, 2. - 29. Mai 2002
Viterbo, Museo Nazionale Archeologico, Rocca Albornoz, 31. Mai – 24. Juni 2002, Ausst.-Kat. S. 114, Nr. 1/A mit Abb.
Montecatini Terme, Da de Chirico a Fontana-Gli anni d'oro di Montecatini Terme, 27. September - 3. November 2002, Ausst.-Kat., Titelbild und S. 163 mit Abb.
Literatur:
C. B. Sakraischick (Hrsg.), Catalogo Generale, Giorgio de Chirico, Electa Editrice, Mailand 1976, Bd. V, Opere dal 1951 al 1974, Nr. 729 mit Abb.
Notiz:
Das Werk greift ein Motiv auf, das der Künstler zur Zeit des Surrealismus, zwischen 1927 und 1928, in Paris gemalt hatte. Mit diesem Werk greift der fast achtzigjährige Maler also ein Thema aus seiner Jugend auf und möchte den hellenistischen Traum von einem Tempel und einem Mittelmeer, in dem die Energie und Vitalität des Pferdes wohnt, wiederbeleben.
Pferde sind immer mit Mythen verbunden, oft in Kombination mit einer unterirdischen ‚Auto-Myographie‘. Die Neuheit liegt nicht in der scheinbar offensichtlichen Erfindung oder in der Komposition, die von bereits existierenden Silhouetten begrenzt wird: Es liegt alles an der Farbe. Brillant, aktuell, déco: Sie taucht diese dionysischen Präsenzen in das ruhige Meer von Thessalien, gegen den Parthenon seiner Kindheit.
M. Fagiolo dell'Arco, P. Baldacci (Hrsg.), Giorgio de Chirico, Parigi 1924-1929, Edizioni Philippe Daverio, Mailand, 1982, S. 124
De Chiricos Pferde galoppieren über Strände, die mit Ruinen von kleinen Tempeln und zerbrochenen Säulen übersät sind. Mythologie und Archäologie verschmelzen in der Erinnerung, in der Beschwörung und in dem amüsanten Spiel, mit dem der alte Künstler seine griechischen Ursprünge in Erinnerung ruft.
Wir befinden uns in den Sechzigern, den Jahren der Pop-Art, deren künstlerische Sprache und Stil oft mit dem Spiel verschmelzen. Aber es wäre falsch, über den Einfluss der Pop-Art auf De Chiricos Malerei zu diskutieren, besser wäre es, zu untersuchen, wie außerordentlich es dem Künstler gelingt, sich auf seine eigene Zeit einzustimmen. Seine Größe zeigt sich darin, wie er das Klima der Moderne versteht und es sich zu eigen macht, wenn auch vielleicht unbewusst, obwohl er sich hartnäckig für einen „Künstler aus der Zeit“ hält. Auf diese Weise ist er ein Meister und ein Vorbild für die Gemälde künftiger Generationen geworden.
Franco Ragazzi (Hrsg.) Pittura fra Arte e Memoria dell'Arte, in „Da de Chirico a Fontana: Gli anni d'oro di Montecatini Terme“, Art Promoters, Portofino, 2002, Ausst.-Kat. S. 179
Experte: Alessandro Rizzi
Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41
alessandro.rizzi@dorotheum.it
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Moderne |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 22.05.2024 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 11.05. - 22.05.2024 |
Allgemeine Information
Weitere Objekte des Künstlers
-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,- -
Schätzwert:
EUR 16.000,- bis EUR 22.000,-