Lot Nr. 104


Maximilian Lenz


(Wien 1860–1948)
“Marionetten”, signiert und datiert M. LENZ Wien 1910, rücks. auf Keilrahmen signiert M LENZ, Öl auf Leinwand, 100 x 180 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Österreich

Literatur:
Kunst für Alle, XXV. Jahrgang, 17. Heft, 1910, S. 7, Abb. (mit Hand)
Hella Buchner-Kopper, Maximilian Lenz. Ein Maler im Licht / Schatten Gustav Klimts, Diss. Univ. Klagenfurt, 2001, p. 134, ill. 133

Austellung:
Secession, Wien, XXVIII. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler, Wien 1907, Kat. Nr. 132 („Marionetten“, o. Abb.)
Secession, Wien XXXVI. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler, April – Juni, Wien 1910, Kat. Nr. 61, Abb. (mit 2. Hand)
Nürnberg, Galerie Würthle, „Wien um 1900, 1995 , Katalog mit Abb. (ohne 2. Hand) und Datierung 1914

In der Dissertation von Buchner-Kopper wird das Bild „Marionetten“ dreimal abgebildet, wobei die letzte Abbildung aus dem Nürnberger Katalog von 1995 als eine eigene Fassung verzeichnet wird. Dabei handelt es sich aber um eine Überarbeitung der ersten Fassung, wohl um 1914 wie im Katalog datiert, bei der die zweite Hand am Wandteppich vom Künstler übermalt wurde.

Wir danken Dr. Hansjörg Krug für seine Hilfe bei der Katalogisierung dieser Arbeit.

1907 und 1910 stellte Maximilian Lenz gemeinsam mit seiner langjährigen Schülerin Ida Kupelwieser in der Wiener Secession aus. Neben Landschaften und Blumenbildern hob sich das Bild „Marionetten“ mit seiner vielschichtigen, durchaus erotischen Symbolik hervor. Möglicherweise handelt es sich bei der liegenden Schönheit um Ida Kupelwieser, die aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung als wohlhabende Unternehmertochter für eine Liebschaft oder engere Liaison für den Maler lange Zeit unerreichbar war.

Das Bild lässt sich also als Traum des Malers interpretieren, der sich selbst rechts im Bild als Narr und als einzige nicht am Faden hängende Figur darstellt und sehnsüchtig beobachtet, wie die Schöne der Prinzenpuppe ihre Hand reicht. Erst Jahre später, 1926, wird er Ida wenige Monate vor ihrem Tod heiraten, sodass er am Ende doch zu ihrem "Prinzen" wurde. (Buchner-Kopper, 2001, S. 134)

Expertin: Dr. Marianne Hussl-Hörmann Dr. Marianne Hussl-Hörmann
+43-1-515 60-765

marianne.hussl-hoermann@dorotheum.at

22.05.2024 - 18:00

Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 35.000,-

Maximilian Lenz


(Wien 1860–1948)
“Marionetten”, signiert und datiert M. LENZ Wien 1910, rücks. auf Keilrahmen signiert M LENZ, Öl auf Leinwand, 100 x 180 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Österreich

Literatur:
Kunst für Alle, XXV. Jahrgang, 17. Heft, 1910, S. 7, Abb. (mit Hand)
Hella Buchner-Kopper, Maximilian Lenz. Ein Maler im Licht / Schatten Gustav Klimts, Diss. Univ. Klagenfurt, 2001, p. 134, ill. 133

Austellung:
Secession, Wien, XXVIII. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler, Wien 1907, Kat. Nr. 132 („Marionetten“, o. Abb.)
Secession, Wien XXXVI. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler, April – Juni, Wien 1910, Kat. Nr. 61, Abb. (mit 2. Hand)
Nürnberg, Galerie Würthle, „Wien um 1900, 1995 , Katalog mit Abb. (ohne 2. Hand) und Datierung 1914

In der Dissertation von Buchner-Kopper wird das Bild „Marionetten“ dreimal abgebildet, wobei die letzte Abbildung aus dem Nürnberger Katalog von 1995 als eine eigene Fassung verzeichnet wird. Dabei handelt es sich aber um eine Überarbeitung der ersten Fassung, wohl um 1914 wie im Katalog datiert, bei der die zweite Hand am Wandteppich vom Künstler übermalt wurde.

Wir danken Dr. Hansjörg Krug für seine Hilfe bei der Katalogisierung dieser Arbeit.

1907 und 1910 stellte Maximilian Lenz gemeinsam mit seiner langjährigen Schülerin Ida Kupelwieser in der Wiener Secession aus. Neben Landschaften und Blumenbildern hob sich das Bild „Marionetten“ mit seiner vielschichtigen, durchaus erotischen Symbolik hervor. Möglicherweise handelt es sich bei der liegenden Schönheit um Ida Kupelwieser, die aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung als wohlhabende Unternehmertochter für eine Liebschaft oder engere Liaison für den Maler lange Zeit unerreichbar war.

Das Bild lässt sich also als Traum des Malers interpretieren, der sich selbst rechts im Bild als Narr und als einzige nicht am Faden hängende Figur darstellt und sehnsüchtig beobachtet, wie die Schöne der Prinzenpuppe ihre Hand reicht. Erst Jahre später, 1926, wird er Ida wenige Monate vor ihrem Tod heiraten, sodass er am Ende doch zu ihrem "Prinzen" wurde. (Buchner-Kopper, 2001, S. 134)

Expertin: Dr. Marianne Hussl-Hörmann Dr. Marianne Hussl-Hörmann
+43-1-515 60-765

marianne.hussl-hoermann@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Moderne
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 22.05.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.05. - 22.05.2024