(Lollar, Hessen, 1931 geb.)
Red Painting, 2005, signiert und datiert mack5, auf der Rückseite signiert, datiert und betitelt mit Richtungspfeil, Acryl auf Leinwand, 88 x 94 cm

Zertifikat:
Atelier Heinz Mack, Mönchengladbach, April 2024

Provenienz:
Atelier des Künstlers
Galerie c. art, Dornbirn, Österreich
Privatbesitz Österreich

Der Eindruck von flirrendem Licht und dynamischer Bewegung wird durch die leichte Unschärfe an den Rändern der Formen noch zusätzlich verstärkt. So erzeugt Mack in seinem Bild ein Energiefeld, das sich in eine Sphäre jenseits des rational Erfassbaren öffnet.

Er selbst beschreibt seine Intention treffend: „Eine der größten Herausforderungen in der Malerei ist, dass alle Farben und alle Arten ihrer Anwendung das ‘Prinzip der Energien’ respektieren müssen! Denn Farben sind Träger von Energien, die so ausstrahlen, dass Licht zur Farbe wird und die Farbe Licht ist.“
Heinz Mack zitiert in: Heinz Mack. Painting:
The Structures of Chromatic Constellations,
München: Hirmer Verlag GmbH, 2023, S. 113

Das zentrale künstlerische Thema im außerordentlich vielseitigen Oeuvre von Heinz Mack ist das Licht. Der deutsche Bildhauer, Maler und Mitbegründer der international einflussreichen ZERO-Gruppe nahm schon früh an wichtigen Ausstellungen wie der documenta 2 (1959) und 3 (1964) sowie der Biennale in Venedig (1970) teil und ist heute in zahlreichen renommierten Sammlungen vertreten. Nach einem tachistischen Frühwerk widmet er sich seit 1991 erneut der Malerei und übersetzt fortan essenzielle Elemente seiner Werke wie die abstrakte Formensprache, Licht- und Schattenraster, vibrierende Bewegung und die Spiritualität des Ungegenständlichen in malerische Qualitäten.
In Macks Gemälden ist Farbintensität stets Lichtintensität.

Das vorliegende Werk, Red Painting, verkörpert diese einzigartige visuelle Erfahrung der Durchdringung von Farbe, Licht und Fläche auf charakteristische Weise. Die Komposition monochromer Farbfelder besticht durch ihre ebenso intensive wie nuancierte Farbigkeit der feurig lodernden Rottöne.
Obwohl sie an den Seiten und oben von dunklen, schwarz-blauen Körpern spannungsvoll eingefasst werden, scheinen sie sich ins Unendliche auszudehnen. Der transluzide Farbauftrag, die variierende Dichte des Pigments und der durchschimmernde weiße Bildgrund erzeugen eine große Leichtigkeit und lassen die Farbenentmaterialisiert, fast schwebend wirken.