Lot Nr. 262 -


Jonas Burgert *


(Berlin 1969 geb.)
Windstill, 2007, auf der Rückseite signiert, datiert und betitelt Jonas Burgert 2007 windstill, Öl auf Leinwand, 160 x 140 cm, auf Keilrahmen

Provenienz:
Firmensammlung, Deutschland

Ausgestellt/Literatur:
Kunsthalle Tübingen, 11. Dezember 2010 - 6. März 2011, Kunsthalle Krems, 27. März - 13. Juni 2011, Jonas Burgert, Lebendversuch, Ausst. Kat. Köln 2011, Nr. 61, S. 99, mit ganzseitiger Farbabb. S. 36

Im Zentrum von Jonas Burgerts Werke steht der Mensch. Aus Zusammenhängen herausgelöst, bewegt er sich als Einzelner, in Gruppen oder bevölkert als regelrechtes „Menschenknäuel“ die Bildfläche. Der Fantasie und Erfindungsgabe des Künstlers entsprungen, zeigen sich seine „Wesen“ gelegentlich manieristisch überzeichnet, mit überlangen Gliedmaßen und in verzerrten Formen. Eingebettet in spannungsgeladene, absurde, rätselhaft, metaphorische und destruktive Szenerien, begegnen uns einzelne Individuen, die trotz der unmittelbaren Nachbarschaft zu anderen völlig isoliert und abgesondert scheinen. Sie wirken wie auf sich selbst zurückgeworfen, in sich gekehrt, gedankenverhangen, leer und unfähig, mit dem anderen Kontakt aufzunehmen. Und selbst diejenigen, die uns scheinbar ins Auge gefasst haben – wie die hier stehende, den Kopf in Leinen eingewickelte Person, die uns direkt anblickt, schauen dennoch an uns vorbei und durch uns hindurch. Der Künstler stellt in seiner Kunst Fragen rund um die menschliche Existenz in all ihrer Verletzlichkeit und Sinnsuche. Dabei verbindet er archaische Elemente mit jenen aus der modernen Welt, um die überzeitliche Dimension der zentralen Fragen des menschseins deutlich werden zu lassen.

Vgl.: Jonas Burgert, Sinn frisst, Ausst.-Kat., Arp Museum Bahnhof Rolandseck, 16. Februar-16. August 2020, S. 96

„Ich habe darüber nachgedacht, wie ich die Besonderheit unserer Zeit am besten auf Leinwand festhalten kann. Wie kann ich die zynischen und künstlichen Elemente, die ich als charakteristisch für unsere Zeit empfinde, in meine Gemälde integrieren? Ich hatte die wunderbare Idee, dies auf abstrakte Weise mit Farben zu tun. Ich gehe folgendermaßen vor: auf der Leinwand entwickle ich ein ganz klassisches Thema und eine Komposition, die manchmal ruhig sein kann, dann verändere ich die Proportionen nach Belieben und versuche schließlich, die Farben auszuschöpfen, indem ich sie fast giftig werden lasse. Einige dieser Farbkontraste sind so extrem, dass der Betrachtungsprozess für den Beobachter sogar unangenehm sein kann. Aber ich liebe das! Farben sind für mich lebenswichtig, sie sind ganz fantastisch!“
Jonas Burgert

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de

23.05.2024 - 18:00

Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Jonas Burgert *


(Berlin 1969 geb.)
Windstill, 2007, auf der Rückseite signiert, datiert und betitelt Jonas Burgert 2007 windstill, Öl auf Leinwand, 160 x 140 cm, auf Keilrahmen

Provenienz:
Firmensammlung, Deutschland

Ausgestellt/Literatur:
Kunsthalle Tübingen, 11. Dezember 2010 - 6. März 2011, Kunsthalle Krems, 27. März - 13. Juni 2011, Jonas Burgert, Lebendversuch, Ausst. Kat. Köln 2011, Nr. 61, S. 99, mit ganzseitiger Farbabb. S. 36

Im Zentrum von Jonas Burgerts Werke steht der Mensch. Aus Zusammenhängen herausgelöst, bewegt er sich als Einzelner, in Gruppen oder bevölkert als regelrechtes „Menschenknäuel“ die Bildfläche. Der Fantasie und Erfindungsgabe des Künstlers entsprungen, zeigen sich seine „Wesen“ gelegentlich manieristisch überzeichnet, mit überlangen Gliedmaßen und in verzerrten Formen. Eingebettet in spannungsgeladene, absurde, rätselhaft, metaphorische und destruktive Szenerien, begegnen uns einzelne Individuen, die trotz der unmittelbaren Nachbarschaft zu anderen völlig isoliert und abgesondert scheinen. Sie wirken wie auf sich selbst zurückgeworfen, in sich gekehrt, gedankenverhangen, leer und unfähig, mit dem anderen Kontakt aufzunehmen. Und selbst diejenigen, die uns scheinbar ins Auge gefasst haben – wie die hier stehende, den Kopf in Leinen eingewickelte Person, die uns direkt anblickt, schauen dennoch an uns vorbei und durch uns hindurch. Der Künstler stellt in seiner Kunst Fragen rund um die menschliche Existenz in all ihrer Verletzlichkeit und Sinnsuche. Dabei verbindet er archaische Elemente mit jenen aus der modernen Welt, um die überzeitliche Dimension der zentralen Fragen des menschseins deutlich werden zu lassen.

Vgl.: Jonas Burgert, Sinn frisst, Ausst.-Kat., Arp Museum Bahnhof Rolandseck, 16. Februar-16. August 2020, S. 96

„Ich habe darüber nachgedacht, wie ich die Besonderheit unserer Zeit am besten auf Leinwand festhalten kann. Wie kann ich die zynischen und künstlichen Elemente, die ich als charakteristisch für unsere Zeit empfinde, in meine Gemälde integrieren? Ich hatte die wunderbare Idee, dies auf abstrakte Weise mit Farben zu tun. Ich gehe folgendermaßen vor: auf der Leinwand entwickle ich ein ganz klassisches Thema und eine Komposition, die manchmal ruhig sein kann, dann verändere ich die Proportionen nach Belieben und versuche schließlich, die Farben auszuschöpfen, indem ich sie fast giftig werden lasse. Einige dieser Farbkontraste sind so extrem, dass der Betrachtungsprozess für den Beobachter sogar unangenehm sein kann. Aber ich liebe das! Farben sind für mich lebenswichtig, sie sind ganz fantastisch!“
Jonas Burgert

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
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petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 23.05.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.05. - 23.05.2024