Lot Nr. 45


Paul Vredeman de Vries


Paul Vredeman de Vries - Alte Meister I

(Antwerpen 1567–1617 Amsterdam)
Architekturcapriccio mit Blick auf eine imaginierte klassizistische Palastanlage mit vornehmen Figuren,
Öl auf Leinwand, 97 x 180 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Belgien

Wir danken Heiner Borggrefe, der die Zuschreibung auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt hat. Er glaubt, dass die Figuren möglicherweise von Pieter Isaacsz. (Elsinore 1566–1625) ausgeführt wurden.

Das vorliegende erfindungsreiche und dekorative Capriccio gibt Zeugnis vom andauernden transformativen Einfluss der Künstlerdynastie der Vredeman de Vries auf die Renaissance nördlich der Alpen. Im vorliegenden auf Leinwand gemalten Bild stellt Paul Vredeman de Vries marmorne Säulengänge dar, akzentuiert durch zarte Schatten und mit Nischenstatuen im Kontrapost, Deckengewölben mit Groteskendekorationen und einer gekonnten Anwendung mathematischer Perspektive, was sowohl an das erfolgreiche Schaffen des Vaters, Hans Vredeman de Vries (1527–1607), als auch an dessen überaus einflussreiche Publikation zu besagtem Thema (Leiden 1604) denken lässt.

Borggrefe, Spezialist für den Manierismus des Nordens und Architekturmalerei am Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo, seinerseits im Stil der Bildfindungen Vredeman de Vries’ erbaut, sowie Co-Kurator der Ausstellung über den Vater des Künstlers (siehe Tussen Stadspaleizen en Luchtkastelen. Hans Vredeman de Vries en de Renaissance, hg. von V. H. Vredeman, H. Borggrefe, T. Fusenig und B. Uppenkamp, Ausstellungskatalog, Gent 2002), weist auf den für Pieter Isaacsz. charakteristischen Figurenstil hin. Der auf Zealand geborene Künstler, dessen Vater aus Haarlem stammte und am Königshof Schloss Kronborg, dem dänischen Gegenstück zu Fontainebleau, tätig war, das als Schauplatz von Shakespeares Hamlet verewigt wurde, erhielt seine Ausbildung in Amsterdam unter Cornelis Ketel und Hans von Aachen. Isaacsz. wurde für seine narrative Vielfalt mehrfiguriger Kompositionen gepriesen, wofür das vorliegende Werk ein Beispiel wäre.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

08.06.2021 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 51.100,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Paul Vredeman de Vries


(Antwerpen 1567–1617 Amsterdam)
Architekturcapriccio mit Blick auf eine imaginierte klassizistische Palastanlage mit vornehmen Figuren,
Öl auf Leinwand, 97 x 180 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Belgien

Wir danken Heiner Borggrefe, der die Zuschreibung auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt hat. Er glaubt, dass die Figuren möglicherweise von Pieter Isaacsz. (Elsinore 1566–1625) ausgeführt wurden.

Das vorliegende erfindungsreiche und dekorative Capriccio gibt Zeugnis vom andauernden transformativen Einfluss der Künstlerdynastie der Vredeman de Vries auf die Renaissance nördlich der Alpen. Im vorliegenden auf Leinwand gemalten Bild stellt Paul Vredeman de Vries marmorne Säulengänge dar, akzentuiert durch zarte Schatten und mit Nischenstatuen im Kontrapost, Deckengewölben mit Groteskendekorationen und einer gekonnten Anwendung mathematischer Perspektive, was sowohl an das erfolgreiche Schaffen des Vaters, Hans Vredeman de Vries (1527–1607), als auch an dessen überaus einflussreiche Publikation zu besagtem Thema (Leiden 1604) denken lässt.

Borggrefe, Spezialist für den Manierismus des Nordens und Architekturmalerei am Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo, seinerseits im Stil der Bildfindungen Vredeman de Vries’ erbaut, sowie Co-Kurator der Ausstellung über den Vater des Künstlers (siehe Tussen Stadspaleizen en Luchtkastelen. Hans Vredeman de Vries en de Renaissance, hg. von V. H. Vredeman, H. Borggrefe, T. Fusenig und B. Uppenkamp, Ausstellungskatalog, Gent 2002), weist auf den für Pieter Isaacsz. charakteristischen Figurenstil hin. Der auf Zealand geborene Künstler, dessen Vater aus Haarlem stammte und am Königshof Schloss Kronborg, dem dänischen Gegenstück zu Fontainebleau, tätig war, das als Schauplatz von Shakespeares Hamlet verewigt wurde, erhielt seine Ausbildung in Amsterdam unter Cornelis Ketel und Hans von Aachen. Isaacsz. wurde für seine narrative Vielfalt mehrfiguriger Kompositionen gepriesen, wofür das vorliegende Werk ein Beispiel wäre.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 08.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 08.06.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.