(Haarlem 1631/32–1664)
Kartenspieler in einem Interieur,
Öl auf Leinwand, 31 x 26,2 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Otto Prutscher (1880–1949), Wien;
Weitergabe im Erbgang an den jetzigen Besitzer

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Er schlägt eine Datierung um 1660 vor.

Das vorliegende auf Leinwand gemalte Bild ist ein charakteristisches Werk Begas, eines Schülers von Adriaen van Ostade, der sich wie sein Meister auf beredete und oft humoristische holländische Interieurs, sogenannte Genreszenen, spezialisiert hatte. Er stellte auch einfallsreiche Karikaturen von Astrologen und Alchemisten dar, in die gekonnte Stillleben ihrer herumliegenden Laborutensilien eingebaut waren.

Obwohl das Bild in der Malweise typisch für die Haarlemer Schule ist und Begas Reifestil verrät, haben die sich um ein Weinfass gruppierenden grobgesichtigen Kartenspieler des vorliegenden Gemäldes etwas von einem flämischen Meister der vorangegangenen Generation – Adriaen Brouwer – an sich.

Das früheste datierte Werk des Enkelsohns des berühmten Manieristen Cornelis van Haarlem stammt aus dem Jahr 1652; 1654 gehörte er bereits der Haarlemer Lukasgilde an. Seine abwechslungsreiche Laufbahn wurde Houbraken zufolge durch den Ausbruch der Pest im Jahr 1662 beschnitten.