Lot Nr. 81


Jan Brueghel II.


Jan Brueghel II. - Alte Meister I

(Antwerpen 1601–1678)
Flusslandschaft mit Fähr- und Segelbooten,
Öl auf Kupfer, 24 x 35 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung, 2020;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung an Jan Brueghel den Jüngeren bestätigt hat. Ein schriftliches Gutachten vom 22. November 2020 liegt vor.

Die vorliegende Darstellung bunt gekleideter Bürger, die aus einer imaginierten flämischen Stadt mit dem Schiff aufbrechen, ist ein schönes Beispiel für das Schaffen von Jan Brueghel dem Jüngeren. Die lebendige Flusslandschaft ist in ihrem charakteristischen Format auf Kupfer gemalt, was dem Bild Leuchtkraft und eine juwelenhafte Anmutung verleiht und zugleich ein stabilen Malgrund für den Versand an die prominenten fernen Auftraggeber der Familie Brueghel bot, etwa den Erzbischof von Mailand, Kardinal Federico Borromeo (1595–1631). Jan Brueghel der Jüngere verbrachte wie sein Vater vor ihm einen prägenden Studienaufenthalt in Italien. Doch die Nachricht vom Tod des älteren Brueghels 1625 brachte den fahrenden Sohn zurück nach Antwerpen, um die Werkstatt der Familie zu übernehmen. Pijl schreibt, dass Jan der Jüngere „die Gemälde seines Vaters mit Erfolg vermarktete und unfertige Werke vollendete, um sie zu verkaufen“.

Die vorliegende Komposition steht in engem Zusammenhang mit einem von Jan Brueghel dem Älteren signierten und mit 1606 datierten Bild, das am 7. Juli 2004 bei Sotheby’s, London, als Lot 28 unter den Hammer kam wurde. Pijl bemerkt, dass beiden Werken „die diagonal in den Raum zurückweichende breite Flusslandschaft [mit] drei voll besetzten kleinen Booten und einem weiteren rechts langsam unter vollen Segeln dahinfahrenden Schiff“ gemeinsam ist. Pijl führt weiter aus, dass der jüngere Brueghel „streng im höchst detailreichen Stil seines Vaters arbeitete und damit die Nachfrage nach dieser Art Werke befriedigte“, bevor er eine persönlichere Handschrift entwickelte, wie die großen Kupferbilder des Adamszyklus belegen, an dem er 1631 für den französischen Königshof zu arbeiten begann. Pijl schlägt daher eine Entstehungszeit des vorliegenden Bildes um 1630 vor.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

08.06.2021 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 100.300,-
Schätzwert:
EUR 35.000,- bis EUR 45.000,-

Jan Brueghel II.


(Antwerpen 1601–1678)
Flusslandschaft mit Fähr- und Segelbooten,
Öl auf Kupfer, 24 x 35 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung, 2020;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung an Jan Brueghel den Jüngeren bestätigt hat. Ein schriftliches Gutachten vom 22. November 2020 liegt vor.

Die vorliegende Darstellung bunt gekleideter Bürger, die aus einer imaginierten flämischen Stadt mit dem Schiff aufbrechen, ist ein schönes Beispiel für das Schaffen von Jan Brueghel dem Jüngeren. Die lebendige Flusslandschaft ist in ihrem charakteristischen Format auf Kupfer gemalt, was dem Bild Leuchtkraft und eine juwelenhafte Anmutung verleiht und zugleich ein stabilen Malgrund für den Versand an die prominenten fernen Auftraggeber der Familie Brueghel bot, etwa den Erzbischof von Mailand, Kardinal Federico Borromeo (1595–1631). Jan Brueghel der Jüngere verbrachte wie sein Vater vor ihm einen prägenden Studienaufenthalt in Italien. Doch die Nachricht vom Tod des älteren Brueghels 1625 brachte den fahrenden Sohn zurück nach Antwerpen, um die Werkstatt der Familie zu übernehmen. Pijl schreibt, dass Jan der Jüngere „die Gemälde seines Vaters mit Erfolg vermarktete und unfertige Werke vollendete, um sie zu verkaufen“.

Die vorliegende Komposition steht in engem Zusammenhang mit einem von Jan Brueghel dem Älteren signierten und mit 1606 datierten Bild, das am 7. Juli 2004 bei Sotheby’s, London, als Lot 28 unter den Hammer kam wurde. Pijl bemerkt, dass beiden Werken „die diagonal in den Raum zurückweichende breite Flusslandschaft [mit] drei voll besetzten kleinen Booten und einem weiteren rechts langsam unter vollen Segeln dahinfahrenden Schiff“ gemeinsam ist. Pijl führt weiter aus, dass der jüngere Brueghel „streng im höchst detailreichen Stil seines Vaters arbeitete und damit die Nachfrage nach dieser Art Werke befriedigte“, bevor er eine persönlichere Handschrift entwickelte, wie die großen Kupferbilder des Adamszyklus belegen, an dem er 1631 für den französischen Königshof zu arbeiten begann. Pijl schlägt daher eine Entstehungszeit des vorliegenden Bildes um 1630 vor.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 08.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 08.06.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.