(Brüssel 1568–1625 Antwerpen)
Waldlandschaft mit Reisenden und einem Pferdewagen am Ufer eines Teiches,
Öl auf Kupfer, 16,3 x 21,7 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel P. de Boer, Amsterdam, 1939 (als Mattheus Molanus);
Privatsammlung;
Auktion, Christie’s, Amsterdam, 25.–26. November 2014, Lot 19 (als Mattheus Molanus zugeschrieben);
Auktion, Dorotheum, Wien, 19. April 2016, Lot 71 (als Jan Brueghel I.);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Auf der Rückseite der Kupfertafel befindet sich das Zeichen von Pieter Stas (tätig in Antwerpen 1587–1610) und das Antwerpener Stadtwappen in Form der Burg mit zwei Händen.

Klaus Ertz hat die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt. Eine Kopie seines Gutachtens vom Juli 2015 liegt vor. Ertz datiert das Gemälde um 1605.

Diese sattgrüne Szene, auf Kupfer ausgeführt, ist mit großer Akkuratesse wiedergegeben, wobei das Augenmerk auf der Umsetzung der Staffage im Vordergrund und der reich belaubten Vegetation liegt, die in den Hintergrund übergeht. Die kurze, stakkatoartige Pinselführung ist typisch für Jans Werke aus dieser Zeit, während der leicht erhöhte Blickwinkel es dem Betrachter ermöglicht, tiefer in den Wald einzutauchen. Das einnehmende harmonische Zusammenspiel von Licht und Schatten und die Anwendung des Dreifarbenschemas verleihen der Komposition ihren unverwechselbaren Charakter, der das hervorragende malerische Können des Künstlers unter Beweis stellt. Das vorliegende Gemälde kann mit dem mit Wald betitelten Werk im Kunsthaus Zürich verglichen werden (siehe K. Ertz und C. Nitze-Ertz, Jan Brueghel der Ältere, Lingen 2008/10, Bd. I, S. 221, Nr. 93) sowie mit dem im Muzeum Narodowe w Kolasinski in Warschau aufbewahrten Hinterhalt im Wald (Inv.-Nr. 622), die beide ebenfalls aus der Zeit um 1605 datieren.