Lot Nr. 59


Giovan Battista Beinaschi


(Fossano 1636–1688 Neapel)
Johannes der Täufer,
Öl auf Leinwand, 197 x 147,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäischer Adelsbesitz

Wir danken Francesco Petrucci, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.

Die Komposition stellt die Episode der Predigt Johannes’ des Täufers in der Wüste dar, die im Matthäusevangelium erzählt wird. Der Heilige erscheint mit nacktem Oberkörper und einem roten Umhang, anders als im Evangelium, wo er mit Kamelhaar und einem Ledergürtel bekleidet ist. Er ist auf einem Felsen sitzend dargestellt, begleitet von seinem traditionellen Attribut, dem Lamm, und einigen Figuren, die ihm aufmerksam zuhören.

Dieses bisher unveröffentlichte Werk bezieht sich auf Beinaschis Fresko in der Lünette der Kirche Santa Maria degli Angeli in Pizzofalcone, Neapel, das zwischen 1668 und 1673 entstand (siehe V. Pacelli, F. Petrucci [Hg.], Giovanni Battista Pacelli pittore Barocco tra Roma e Napoli, Rom 2011, S. 239 f., Kat.-Nr. A11). Hier wie auch auf dem neapolitanischen Fresko stellt Beinaschi den heiligen Johannes den Täufer mit ausgestrecktem Arm und die Figur der älteren Frau rechts mit auffälligem Gesichtsausdruck und gefalteten Händen dar. Allerdings erscheint sie im Fresko in Verbindung mit anderen Hintergrundelementen.

Die Inspiration für die Figur des Täufers rührt vom Fresko Domenichinos im Eingangsbogen von Sant’Andrea della Valle in Rom her, das den heiligen Johannes darstellt, der die Heiligen Andreas und Petrus auf Jesus hinweist. Von dort scheint Beinaschi auch die Idee zur Figur im Hintergrund übernommen zu haben. Ein weiterer Beweis für die kontinuierliche Beschäftigung des Malers mit dem Vorbild von Sant’Andrea della Valle ist eine Zeichnung im Louvre in Paris (Inv.-Nr. 6339), in der Beinaschi Domenichinos Pose des Täufers für die Darstellung eines Engels verwendet. Dies wird auch durch den neapolitanischen Biografen Lione Pascoli belegt, dem zufolge Pietro del Po’, Beinaschis Lehrer, seinem Schüler riet, die Kirche Sant’Andrea zu besuchen, um deren Fresken zu studieren (siehe F. Petrucci 2011, S. 36). Das vorliegende Werk kann in den ersten Aufenthalt des Malers in Neapel datiert werden und spiegelt den Einfluss von Giovanni Lanfranco und Mattia Preti wider.

Nach einer ersten Ausbildung in seiner piemontesischen Heimatstadt zog Beinaschi um 1650 nach Rom, wo er Schüler von Pietro del Po’ und ab 1663 von Giovanni Lanfranco in Neapel war. Beinaschi arbeitete erfolgreich als Freskant und Tafelbildmaler. Er wurde sowohl von kirchlichen als auch von privaten Auftraggebern beschäftigt und zu einem der gefragtesten Künstler seiner Zeit.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

24.04.2024 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 91.000,-
Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 90.000,-

Giovan Battista Beinaschi


(Fossano 1636–1688 Neapel)
Johannes der Täufer,
Öl auf Leinwand, 197 x 147,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäischer Adelsbesitz

Wir danken Francesco Petrucci, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.

Die Komposition stellt die Episode der Predigt Johannes’ des Täufers in der Wüste dar, die im Matthäusevangelium erzählt wird. Der Heilige erscheint mit nacktem Oberkörper und einem roten Umhang, anders als im Evangelium, wo er mit Kamelhaar und einem Ledergürtel bekleidet ist. Er ist auf einem Felsen sitzend dargestellt, begleitet von seinem traditionellen Attribut, dem Lamm, und einigen Figuren, die ihm aufmerksam zuhören.

Dieses bisher unveröffentlichte Werk bezieht sich auf Beinaschis Fresko in der Lünette der Kirche Santa Maria degli Angeli in Pizzofalcone, Neapel, das zwischen 1668 und 1673 entstand (siehe V. Pacelli, F. Petrucci [Hg.], Giovanni Battista Pacelli pittore Barocco tra Roma e Napoli, Rom 2011, S. 239 f., Kat.-Nr. A11). Hier wie auch auf dem neapolitanischen Fresko stellt Beinaschi den heiligen Johannes den Täufer mit ausgestrecktem Arm und die Figur der älteren Frau rechts mit auffälligem Gesichtsausdruck und gefalteten Händen dar. Allerdings erscheint sie im Fresko in Verbindung mit anderen Hintergrundelementen.

Die Inspiration für die Figur des Täufers rührt vom Fresko Domenichinos im Eingangsbogen von Sant’Andrea della Valle in Rom her, das den heiligen Johannes darstellt, der die Heiligen Andreas und Petrus auf Jesus hinweist. Von dort scheint Beinaschi auch die Idee zur Figur im Hintergrund übernommen zu haben. Ein weiterer Beweis für die kontinuierliche Beschäftigung des Malers mit dem Vorbild von Sant’Andrea della Valle ist eine Zeichnung im Louvre in Paris (Inv.-Nr. 6339), in der Beinaschi Domenichinos Pose des Täufers für die Darstellung eines Engels verwendet. Dies wird auch durch den neapolitanischen Biografen Lione Pascoli belegt, dem zufolge Pietro del Po’, Beinaschis Lehrer, seinem Schüler riet, die Kirche Sant’Andrea zu besuchen, um deren Fresken zu studieren (siehe F. Petrucci 2011, S. 36). Das vorliegende Werk kann in den ersten Aufenthalt des Malers in Neapel datiert werden und spiegelt den Einfluss von Giovanni Lanfranco und Mattia Preti wider.

Nach einer ersten Ausbildung in seiner piemontesischen Heimatstadt zog Beinaschi um 1650 nach Rom, wo er Schüler von Pietro del Po’ und ab 1663 von Giovanni Lanfranco in Neapel war. Beinaschi arbeitete erfolgreich als Freskant und Tafelbildmaler. Er wurde sowohl von kirchlichen als auch von privaten Auftraggebern beschäftigt und zu einem der gefragtesten Künstler seiner Zeit.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.04.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. - 24.04.2024


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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