Porzellan, zylindrische Wandung mit farbig gemalten Portraits des Ptolemaios II und seiner Schwester und Gemahlin Arsinoe II im Profil, nach Vorlage der Ptolemäerkameo in der kaiserlichen Antikensammlung (heute Kunsthistorisches Museum Wien), goldumrahmt, umlaufend abwechselnd goldene Greife und Blattkränze auf grünem Fond, Goldränder, Innenwandung unter dem Rand goldene Blattranke auf weißem Grund, partieller Goldfond, goldgehöhter kantiger Henkel, Untertasse mit korrespondierendem Dekor, Höhe 6,8 cm, Untertasse Dm. 15,9 cm, Jahreszahl (1)815, Weißdrehernr. 36 Anton Landskron, 25 Franz Dunkel, unterglasurblauer Bindenschild, (Hr)

Anfang des 19. Jahrhunderts kam die Imitation kostbarer Steine auf Porzellan nahezu bei allen Porzellan-Manufakturen große Bedeutung zu. Auch bei der Wiener Porzellanmanufaktur erfreute sich dieses Sujet großer Beliebtheit. Die Ausführung dieser Tasse erinnert an das Wiener Porzellanservice für den Duke of Wellington, eines der größten und teuersten Service, das die Wiener Manufaktur auf Auftrag Kaiser Franz I. von Österreich für Arthur Wellesley, 1st Duke of Wellington anfertigte. An der Ausführung dieses, aus mehr als 200 Porzellanteilen bestehenden Services, waren nur die besten Künstler beteiligt. Als Vorlagen diente u. a. die kaiserliche Antikensammlung. Das Wellington Service wurde 1820 ausgeliefert, die hier vorliegende Tasse von 1815 mit einem abweichendem und einfacherem Golddekor könnte möglicher Weise ein Probestück gewesen sein.

Lit.:
Rainald Franz, Das Wiener Porzellanservice für den Duke of Wellington, in: 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur, Wien 2018. S. 42ff