Lot Nr. 1155


Seltenes Vasenpaar Adam Friedrich von Löwenfinck, Meissen um 1740


Porzellan, farbig staffiert, zwei Deckelvasen umlaufend mit Chinoiserieszenen dekoriert, Höhe 28,5 cm, unterglasurblauer Schwertermarken, (GO)

Adam Friedrich von Löwenfinck gilt als einer der eigenwilligsten Keramikmaler Meissen. Er entwickelte schon in jungen Jahren seinen eigenen Stil, der sich durch sichere Linienführung, eine eigene Farbenskala und die Freiheit und Originalität der Komposition kennzeichnete. . Er begann 1727 als Dreizehnjähriger eine Lehre in der Meissner Porzellanmanufaktur, unter der Leitung von Johann Gregorius Höroldt, 1734 wurde er Geselle und mit anspruchsvollen Arbeiten beauftragt. Löwenfinck schied aufgrund von Zwistigkeiten mit seinem Lehrmeister Johann Gregorius Hoeroldt aus der Manufaktur aus. Zwei Jahre später floh er nach Bayreuth, später nach Ansbach und 1741 nach Fulda. 1746 wurde er zusammen mit Johann Christoph Göltz Begründer der Höchster Porzellanmanufaktur in Höchst am Main und war danach Leiter der Hannongschen Fayencemanufaktur bis zu seinem Tode 1740.

Die phantasievollen Fabelwesen gehören zu den bedeutendsten Sujets des Meissener Manufakturmalers Adam Friedrich von Löwenfinck, der sich von der Welt der Fabeltiere rund um die exotischen Kreaturen der ostasiatischen Kultur wie Quilin, Fo-Hunde und Drachen beeinflussen ließ. Löwenfincks Malerei ist gekennzeichnet von einer geniale Erfindungsgabe und einem ausgesprochen ausdruckstarken, individuellen Stil, welcher durch die intensive, schillernde Leuchtkraft der Farben gesteigert wird.
Löwenfincks Malerei ist gekennzeichnet von einer geniale Erfindungsgabe und einem ausgesprochen ausdruckstarken, individuellen Stil, welcher durch die intensive, schillernde Leuchtkraft der Farben gesteigert wird.

Der Stil stützt sich auf Drucke von Augsburger Verlegern wie Elias Baeck (1669-1747), Martin Engelbrecht (1684-1756), Johann Christoph Weigel (1654-1725) und Jeremias Wolff (1663-1747) und insbesondere auf die in Amsterdam und Leipzig von Petrus Schenk und seinem Sohn, auch Petrus genannt, veröffentlichten Drucke. Die Serie „Nieuwe geinventeerde Sineesen“ war in Meißen bereits in den 1720er Jahren bekannt und wurde in den späten 1730er Jahren zu einer beliebten Quelle.

Experte: M.A. Georg Ottomeyer M.A. Georg Ottomeyer
+43-1-515 60-538

georg.ottomeyer@dorotheum.at

25.04.2024 - 13:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 70.000,-

Seltenes Vasenpaar Adam Friedrich von Löwenfinck, Meissen um 1740


Porzellan, farbig staffiert, zwei Deckelvasen umlaufend mit Chinoiserieszenen dekoriert, Höhe 28,5 cm, unterglasurblauer Schwertermarken, (GO)

Adam Friedrich von Löwenfinck gilt als einer der eigenwilligsten Keramikmaler Meissen. Er entwickelte schon in jungen Jahren seinen eigenen Stil, der sich durch sichere Linienführung, eine eigene Farbenskala und die Freiheit und Originalität der Komposition kennzeichnete. . Er begann 1727 als Dreizehnjähriger eine Lehre in der Meissner Porzellanmanufaktur, unter der Leitung von Johann Gregorius Höroldt, 1734 wurde er Geselle und mit anspruchsvollen Arbeiten beauftragt. Löwenfinck schied aufgrund von Zwistigkeiten mit seinem Lehrmeister Johann Gregorius Hoeroldt aus der Manufaktur aus. Zwei Jahre später floh er nach Bayreuth, später nach Ansbach und 1741 nach Fulda. 1746 wurde er zusammen mit Johann Christoph Göltz Begründer der Höchster Porzellanmanufaktur in Höchst am Main und war danach Leiter der Hannongschen Fayencemanufaktur bis zu seinem Tode 1740.

Die phantasievollen Fabelwesen gehören zu den bedeutendsten Sujets des Meissener Manufakturmalers Adam Friedrich von Löwenfinck, der sich von der Welt der Fabeltiere rund um die exotischen Kreaturen der ostasiatischen Kultur wie Quilin, Fo-Hunde und Drachen beeinflussen ließ. Löwenfincks Malerei ist gekennzeichnet von einer geniale Erfindungsgabe und einem ausgesprochen ausdruckstarken, individuellen Stil, welcher durch die intensive, schillernde Leuchtkraft der Farben gesteigert wird.
Löwenfincks Malerei ist gekennzeichnet von einer geniale Erfindungsgabe und einem ausgesprochen ausdruckstarken, individuellen Stil, welcher durch die intensive, schillernde Leuchtkraft der Farben gesteigert wird.

Der Stil stützt sich auf Drucke von Augsburger Verlegern wie Elias Baeck (1669-1747), Martin Engelbrecht (1684-1756), Johann Christoph Weigel (1654-1725) und Jeremias Wolff (1663-1747) und insbesondere auf die in Amsterdam und Leipzig von Petrus Schenk und seinem Sohn, auch Petrus genannt, veröffentlichten Drucke. Die Serie „Nieuwe geinventeerde Sineesen“ war in Meißen bereits in den 1720er Jahren bekannt und wurde in den späten 1730er Jahren zu einer beliebten Quelle.

Experte: M.A. Georg Ottomeyer M.A. Georg Ottomeyer
+43-1-515 60-538

georg.ottomeyer@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Möbel, Antiquitäten, Glas & Porzellan
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.04.2024 - 13:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. -25.04.2024