Lot Nr. 1206


Große Deckelvase mit Limoges Malerei und antikisierenden Bildfries, Meissen 2. Hälfte 20. Jh.


Porzellan mit kobaltblauem Fond und feiner pastöser Aufglasurmalerei, gebauchte Deckelvase mit umlaufendem Bildfries, Höhe 65,5 cm, unterglasurblaue Schwertermarke, (GO)

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde als Reaktion auf das erneute Interesse des Historismus an vergangenen Stil­epochen wie der Renaissance auch in der Manufaktur Meissen neue Dekore und Gefäßformen entwickelt. Diese Porzellane mit Limoges Malerei beziehen sich auf die Stadt Limoges in Frankreich, die seit dem Mittelalter für ihre reich dekorierte Emailleware bekannt war. Insbesondere im 16. Jahrhundert entwickelte sich hier ein Zentrum für Malereien „en grisaille“, also fein gemalten Figuren in Weiß- oder Grautönen vor einem dunklen Hintergrund mit meist antikisierenden Bildthemen.
Diesen für seine perfekte Ausführung und Detailreichtum bekannten Dekor der französischen Renaissance griff Ernst August Leuteritz auf, der als der produktivster Gestalter der Porzellanmanufaktur Meissen des 19. Jahrhunderts gilt. Er war ab 1849 Vorsteher der Gestaltungsabteilung in Meissen und entwarf vor allem Porzellane im Stil des Klassizismus, der Neogotik und Neorenaissance.
In diesem Sinne entwickelte und etablierte er die Limoges­malerei, als eine neue und seinerseits „moderne“ Bereicherung des Repertoires der maßgeblich durch Barock und Rokoko geprägten Manufaktur Meissen. Diese Porzellane kennzeichnen sich durch klare klassizistische Gefäßformen und eine fein ausgeführte Grisaille-Malerei auf kobaltblauem Fond mit antiken Szenen.
Bei dem umlaufendem Bildfries scheint es sich um eine Szene aus dem Leben Alexander des Großen und der Zähmung seines Pferdes Bukephalos zu handeln.

Experte: M.A. Georg Ottomeyer M.A. Georg Ottomeyer
+43-1-515 60-538

georg.ottomeyer@dorotheum.at

25.04.2024 - 13:00

Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Große Deckelvase mit Limoges Malerei und antikisierenden Bildfries, Meissen 2. Hälfte 20. Jh.


Porzellan mit kobaltblauem Fond und feiner pastöser Aufglasurmalerei, gebauchte Deckelvase mit umlaufendem Bildfries, Höhe 65,5 cm, unterglasurblaue Schwertermarke, (GO)

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde als Reaktion auf das erneute Interesse des Historismus an vergangenen Stil­epochen wie der Renaissance auch in der Manufaktur Meissen neue Dekore und Gefäßformen entwickelt. Diese Porzellane mit Limoges Malerei beziehen sich auf die Stadt Limoges in Frankreich, die seit dem Mittelalter für ihre reich dekorierte Emailleware bekannt war. Insbesondere im 16. Jahrhundert entwickelte sich hier ein Zentrum für Malereien „en grisaille“, also fein gemalten Figuren in Weiß- oder Grautönen vor einem dunklen Hintergrund mit meist antikisierenden Bildthemen.
Diesen für seine perfekte Ausführung und Detailreichtum bekannten Dekor der französischen Renaissance griff Ernst August Leuteritz auf, der als der produktivster Gestalter der Porzellanmanufaktur Meissen des 19. Jahrhunderts gilt. Er war ab 1849 Vorsteher der Gestaltungsabteilung in Meissen und entwarf vor allem Porzellane im Stil des Klassizismus, der Neogotik und Neorenaissance.
In diesem Sinne entwickelte und etablierte er die Limoges­malerei, als eine neue und seinerseits „moderne“ Bereicherung des Repertoires der maßgeblich durch Barock und Rokoko geprägten Manufaktur Meissen. Diese Porzellane kennzeichnen sich durch klare klassizistische Gefäßformen und eine fein ausgeführte Grisaille-Malerei auf kobaltblauem Fond mit antiken Szenen.
Bei dem umlaufendem Bildfries scheint es sich um eine Szene aus dem Leben Alexander des Großen und der Zähmung seines Pferdes Bukephalos zu handeln.

Experte: M.A. Georg Ottomeyer M.A. Georg Ottomeyer
+43-1-515 60-538

georg.ottomeyer@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Möbel, Antiquitäten, Glas & Porzellan
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.04.2024 - 13:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. -25.04.2024