Porzellan, farbig und gold staffiert, teilvergoldet, auf der Tasse und der Untertasse jeweils im Spiegel der Untertasse mittig vier aus der Schale trinkende Tauben, Tasse Höhe 6 cm, Untertasse Dm. 12,9 cm, unterglasurblaue Szeptermarke, (GO)

Die Wasser aus einer runden Schale trinkenden Tauben sind eines der berühmtesten Tiermotiv der römischen Antike, welches uns durch mehrere bildlichen und literarischen Quellen überliefert sind. Es wurde so genannt, weil Plinius der Ältere (ca. 13-79 n. Chr.) in seiner "Naturalis Historia" über ein Mosaik berichtete, das von dem bekannten griechischen Mosaizisten Sosos aus Pergamon im 2. Jahrhundert v. Chr. geschaffen wurde.
Diese literarisch durch Plinius dem Älteren überlieferten trinkenden Tauben auch Kapitolinischen Tauben genannte wurden als römische Kopie nach dem griechischen Original auch in Pompeji gefunden. 1737 entdeckte Kardinal Giuseppe Alessandro Furietti im Zuge seiner archäologischen Forschungen das Bodenmosaik mit den Tauben in der Hadriansvilla. Die Funde wurden schnell publiziert und die Tauben des Plinius in diesen erkannt.
Mikromosaikdekor ist eine Spezialität der Porzellanmaler der KPM in Berlin und bezieht sich auf Mikromosaike auf Tischplatten und Schmuck aus Italien, die häufig antikisierenden Motive zeigen.

Literatur:
Wasser Witwer, Samuel (Hsrg.): Raffinesse & Eleganz, München 2007, Abb. 445. Das Motiv der trinkenden Tauben sind das wohl berühmteste Tiermotiv der römischen Antike. 1737 entdeckte Kardinal Giuseppe Alessandro Furietti im Zuge seiner archäologischen Forschungen das Bodenmosaik mit den Tauben in der Hadriansvilla. Die ersten Kupferstiche mit dem Motiv wurden bereits am Ende des 18. Jahrhunderts publiziert.